
Er war nicht nur in der Corona-Pandemie ein allseits gefragter Experte: Ulrich Vogel, Professor für Krankenhaushygiene und Medizinische Mikrobiologie, ist tot. Wie das Uniklinikum und die Medizinische Fakultät mitteilen, starb er am vergangenen Dienstag nach schwerer Krankheit. Vogel wurde nur 57 Jahre alt.
Als Fachmann zu Corona-Fragen war er auch für diese Redaktion ein geschätzter Gesprächspartner. Als Professor habe er über viele Jahre einen "elementaren und nachhaltigen Beitrag für Sicherheit in der Patientenversorgung geleistet", heißt es aus der Uniklinik. Als dortiger Leiter der Zentralen Einrichtung "Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship" baute er Strukturen auf, die aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Infektionsprävention schnell in den Klinikalltag übertrugen.
Gefragter Experte in der Pandemie auch in Alten- und Pflegeheimen der Region
Betroffen zeigt sich der Ärztliche Direktor Prof. Jens Maschmann: "Von seinem Fachwissen auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und von seiner Empathie profitierten alle Menschen am Klinikum: Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Besucher."
Der Klinikchef verweist auf die Herausforderungen durch die Pandemie. Ulrich Vogel sei es mit seinem Team "unter größtem persönlichen Engagement" gelungen, in dieser Ausnahmesituation schnell und erfolgreich Maßnahmen zum Infektionsschutz zu etablieren. Zusätzlich engagierte er sich in der Bekämpfung von Covid-19-Häufungen in Alten- und Pflegeheimen in der Region. Bis zuletzt stand er dem Uniklinikum und dem Team der Krankenhaushygiene mit Wissen und Rat zur Seite – auch, als die Folgen seiner schweren Erkrankung ihn stark einschränkten.
Ulrich Vogel leitete das Nationale Referenzzentrum für Meningokokken
Vogel galt als weltweit anerkannter Experte in der Molekularbiologie und Epidemiologie von Neisseria meningitidis, einem der wichtigsten Erreger bakterieller Hirnhautentzündungen. So leitete er das Nationale Referenzzentrum für Meningokokken. Medizin-Dekan Prof. Matthias Frosch: "Mit ihm hat die Würzburger Universitätsmedizin einen renommierten Wissenschaftler, einen engagierten Mediziner und einen sehr hoch geschätzten Kollegen verloren."