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Ist das Masketragen mit dem Impfen bald vorbei?
Wird die Maske mit den Corona-Impfungen bald überflüssig? Nein, sagt Ulrich Vogel, Professor für Krankenhaushygiene in Würzburg. Doch nicht jede Maske nützt.
Ist das Masketragen mit dem Impfen bald vorbei?
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Die Corona-Impfungen haben begonnen. Wird die Mund-Nasen-Bedeckung im Alltag also bald überflüssig? Nein, glaubt Ulrich Vogel, Professor am Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Universität Würzburg. Vogel, der auch die Stabsstelle Krankenhaushygiene des Würzburger Universitätsklinikums leitet, sagt, mit welchen Masken man sich und andere tatsächlich schützen kann und von welchen man besser die Finger lassen sollte.

Frage: Ist das Maskentragen mit dem Impfen bald vorbei?

Ulrich Vogel: Nein. Die Impfung schützt vor der Erkrankung. Noch ist aber unsicher, ob sie auch die Übertragung der Viren verhindert. Maske und Impfen wirken zusammen.

Wieviel bringt eine genähte Stoffmaske?

Vogel: Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff bewirken, dass Menschen, die husten oder niesen, weniger Tröpfchen von sich geben. Ob man sich mit einer Stoffmaske selbst schützen kann, hängt vom Textil und der Zahl seiner Lagen ab.

Will ich also nicht nur andere, sondern auch mich selbst schützen, trage ich eine OP-Maske?

Vogel: Ja, medizinische Masken bieten einen guten Schutz. Durch den Metallbügel auf der Nase haben sie eine gute Passform, ihre drei Lagen sind feinporig und wasserabweisend. Sie schützen gut vor großen Tröpfchen, die nur 1,50 Meter weit fliegen können, teilweise aber auch vor sehr kleinen Aerosol-Partikeln, die länger in der Luft bleiben. Sie bieten keinen 100-prozentigen Schutz, aber sie sollen ja auch gemeinsam mit Abstand, Hände-Hygiene und Lüften zum Einsatz kommen.

Prof. Ulrich Vogel vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg. Er leitet die Stabsstelle Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum.
Foto: Hilde Merkert, Zentrum für Infektionsforschung | Prof. Ulrich Vogel vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg. Er leitet die Stabsstelle Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum.
Was ist der Unterschied zu FFP2- und FFP3-Masken?

Vogel: FFP steht für partikelfiltrierende Halbmasken. FFP2-Masken halten 94 Prozent, FFP3-Masken sogar 99 Prozent sehr feiner Partikel ab. Diese Atemschutzmasken werden im medizinischen Betrieb eingesetzt, wenn respiratorische Sekrete freigesetzt werden oder wenn man sehr eng mit Patienten arbeitet, die keine Maske tragen können. Ob es sinnvoll ist, besonders infektanfällige Bevölkerungsgruppen im Alltag ständig mit einer FFP2-Maske herumlaufen zu lassen, sei dahingestellt.

Warum das?

Vogel: FFP-Masken werden zum Arbeitsschutz eingesetzt. Wenn sie richtig getragen werden, ist der Atemwiderstand so hoch, dass sie zumindest unter Belastung immer wieder eine Pause machen müssten.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung empfiehlt für FFP2-Masken bei "mittelschwerer körperlicher Arbeit" nach 75 Minuten eine halbe Stunde Pause, spätestens aber nach zwei Stunden.

Vogel:  Das ist das Dilemma. Wenn jemand mit einer Lungenerkrankung die FFP2-Maske länger trägt, kann das problematisch sein. Und wenn das Tragen nicht den Atemwiderstand erhöht, wird die Maske vermutlich nicht richtig getragen. Sie muss dicht sitzen. Liegt die Maske an den Rändern nicht dicht an, kann beim Einatmen ein kräftiger Sog unfiltrierter Außenluft entstehen. Dann ist die Maske sogar kontraproduktiv. Besonders Vollbartträger müssen aufpassen.

Und FFP3-Masken?

Vogel: ... sind so schwer zu tragen, dass sie meist mit Atemventil daherkommen. Bei Masken mit Ausatemventil schütze ich nur mich selbst. Das passt nicht in das Covid-Schutzkonzept.

Was sind KN95- und N95-Masken?

Vogel: N95-Masken werden in den USA zertifiziert. Sie scheiden 95 Prozent sehr feiner Partikel ab. Die KN95 orientieren sich an diesem Standard. Ihre Filterleistung ist nach unseren Untersuchungen gut. Doch oft ist der Schnitt sehr einfach. Sie haben zumeist ein Ohrgummi, dass weniger Zug aufbaut als Gummizüge, die hinter dem Kopf fixiert werden. Die Frage muss sein: Wie dicht bekomme ich die Maske mit meiner individuellen Gesichtsform?

Wie kann ich als Verbraucher eine gefälschte FFP2-Maske erkennen?

Vogel: FFP2-Masken sind nach der Norm EN149 geprüft und haben ein CE-Kennzeichen. Die Berufsgenossenschaft Handel- und Warenlogistik stellt auf ihrer Internetseite Informationen zum Erkennen gefälschter Produkte zur Verfügung.

Was ist der häufigste Fehler beim Maskentragen?

Vogel: Masken, die rutschen und die dazu verleiten, dass man beständig mit den Händen ins Gesicht fasst. Ferner sollte man die Maske möglichst mit gereinigten Händen anziehen.

Wie lange darf man eine FFP2-Maske tragen: Einmal? Eine Woche? Länger?

Vogel: FFP-Masken sind relativ robust. Als weltweit Mangel an diesen Masken herrschte, wurden sie sogar in einigen Kliniken desinfiziert und weiterverwendet. Im Alltag würde ich eine medizinische Maske, wenn ich sie den ganzen Tag getragen hätte oder sie verschmutzt ist, wegwerfen. Wenn man sie nur kurz zum Einkaufen benutzt, kann man sie zuhause aufhängen, gut trocknen und wiederholt anziehen.

Was halten Sie von Corona-Killer-Masken? Die Drogerie Müller musste am 14. Dezember eine Charge der Masken der Marke "viral Protect" wegen schädlicher Substanzen zurückrufen...

Vogel: Das sind Masken mit einer Beschichtung, um abgefangene Viren zusätzlich abzutöten. Vielleicht wird der Umgang mit diesen Masken etwas sicherer, klinische Daten gibt es nicht. Ein Nachteil könnte die Beschichtung sein. Das hängt von deren Inhaltsstoffen ab.

Sind gesundheitliche Schäden durch stundenlanges Maskentragen bekannt?

Vogel: Ein Mund-Nasen-Schutz hat keinen Einfluss auf die Atmungsparameter. Anders kann es sein, wenn Menschen mit Lungenerkrankungen länger eine FFP2-Maske tragen, vor allem unter Belastung.

Fazit: Die Maske wird uns also auch 2021 begleiten?

Vogel: Da bin ich mir sicher. Und selbst wenn alles ist wie früher, werden wir uns spätestens wenn wir im Winter im überfüllten Zug zwischen hustenden Menschen sitzen, freiwillig eine Maske aufsetzen. In Asien ist das schon lange Usus.

 
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  • K. F.
    ich vermute mal, der höhepunkt dieser pantemie ist noch längst nicht erreicht. wenn heute
    wieder in 2 benachbarten gemeinden, die zusammen gerade mal 5000 einwohner haben,
    3 leute an corona starben, gehen wir noch einer langen durststrecke entgegen. das versprochne "licht am Ende des tunnels" wird wohl noch einige zeit auf sich warten lassen, wie das frühjahr nach einen langen winter. hoffen wir das beste für uns alle,
    euch ein gutes und gesundes 2021. hofentlich besser als das verkorxste 2020!
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  • L. W.
    @ hentinger

    Wenn Sie es so deuten möchten, dass es nicht festzustellen ist, dass Menschen an Corona sterben dann deute ich jetzt den Tod des Leipziger Stadtrats der AfD so, dass dieser an seiner Dummheit gestorben ist. Denn obwohl er es besser wissen konnte, wenn er es denn gewollt hätte, war er ungeschützt bei der großen Demonstration Anfang November in der Stadt mit Tausenden unterwegs, die ebenfalls Abstand und Mundnasen Schutz verweigerten.

    Also ist er nicht an Corona verstorben sondern daran, dass er vernünftiges Verhalten verweigert hat.
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    Warum wird nicht mit Immunologen gesprochen? Hat man ein Immunsystem a la AIDS oder warum kann man sich per Luft anstecken? Schließlich wird Infektiöses mit Millarden Liter Luft vermischt. FFP2-Maskenpflicht nein danke!
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    Ein Freund von mir hat eine schwere Lungenerkrankung. Er trägt genau deshalb dauerhaft FFP2-Masken. Eine Coronaerkrankung wäre für ihn wahrscheinlich tödlich. Er sagt, das erschwerte Atmen sei Gewohnheitssache und weit weniger problematisch als die Gefahr einer Ansteckung.
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  • D. Z.
    Kommt ja vielleicht noch, wenn Sie keine Maske tragen möchten grinsen
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  • K. D.
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  • R. W.
    Wenn wie die Grafik zeigt und Dr. Vogel auch erklärt, FFP2 Masken eine derart hohe Schutzfunktion für beide Seiten haben, warum werden diese dann nicht verbindlich für JEDEN zum Tragen vorgeschrieben?
    Dann bräuchte es doch nicht einmal einen Lockdown?
    Wenn trotz zweimonatigen Lockdown keine Besserung Eintritt, setzt die Regierung ja offenkundlich auf die falschen Maßnahmen. Sie müssten demnach ohnehin aufgehoben werden, warum es ab 10. Januar mal mit FFP2 Masken versuchen?
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  • A. H.
    Keine Besserung? Das Problem ist, dass keiner weiß, was ohne Lockdown geschehen wäre; insofern verbietet es sich m.E. zu sagen, er habe nichts gebracht, das kann niemand seriös behaupten....
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  • T. M.
    Wäre, hätte, m.E. ...... mittlerweile wissen alle was mit Lockdown ob Light oder nicht passiert ist. Die Zahlen sind gestiegen! Insbesondere die Todeszahlen!
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  • A. H.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • D. K.
    Offenkundig haben Typen das „Präventionsparadoxon“ nicht verstanden.
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  • D. K.
    Ganz einfach: Ohne diese Maßnahmen wäre es noch schlimmer.
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  • T. M.
    Mit den richtigen Maßnahmen würde es besser werden!
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  • L. W.
    @ tommy33

    Zählen Sie doch mal auf, was in Ihren Augen die richtigen Maßnahmen wären. Auch unsere Politiker sind sicher für vernünftige und gut umsetzbare Vorschläge dankbar.

    Bis jetzt hat mir keiner der Kritiker bei Nachfragen vernünftige Handlungsweisen aufzählen können, immer kamen nur Hinweise auf Länder, die in Ihrer sozioökonomischen Struktur überhaupt nicht vergleichbar waren.
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  • D. K.
    Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist einfach logisches Denken.

    Für Leute, die damit Schwierigkeiten haben ein einfaches Beispiel:

    Fußgänger werden dazu angehalten vor dem Überqueren der Straße auf den Verkehr zu achten.
    Trotzdem werden Fußgänger überfahren.

    Es stellt sich also die Frage ob es für Fußgänger sinnvoll ist auf den Verkehr zu achten.

    Und nun können Sie zwei Vergleichsgruppen aufstellen, eine die auf den Verkehr achtet und eine die ohne Rücksicht auf Verluste die Straße betritt.

    Das Ergebnis dieses Versuchs dürfte vorhersehbar sein und sogar allgemeine Gültigkeit besitzen, da man immer wieder zu einem ähnlichen Ergebnis gelangen wird.
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  • D. K.
    Damit Versuche eine gewisse Aussagekraft haben müssen sie mehrfach unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden.
    Hierbei kann durchaus auch die unachtsame Gruppe ohne Verluste bleiben.

    Es ist schön dass es wie in der StVO vorgesehen auch noch gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr gibt. Dies ist aber nicht die Regel.

    Somit ist die gemachte Aussage gültig und hat nichts mit Glauben zu tun.
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  • D. K.
    Nachdem Sie das „Präventionsparadoxon“ nicht verstanden haben und es einer Religion gleichsetzten habe ich es an einem einfachen Beispiel erklärt.

    Da sich dieses Beispiel auf den Straßenverkehr bezieht wurde in diesem Zusammenhang die StVO erwähnt, nicht in Zusammenhang mit Corona.

    Und wie schon gesagt hat das Alles nichts mit irgendwelchen Religionen zu tun.
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