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Würzburg
Tödliche Unfälle: So will die Polizei Raser bremsen
Die Polizei geht Temposündern mit fünf Aktionswochen an den Kragen. Denn Rasen ist die häufigste Ursache für Tote und Schwerverletzte auf Unterfrankens Straßen.
Solche Bilder sollen seltener werden, wenn Autofahrer vernünftiger fahren. In diesem Fall kollidierten auf der A70 zwei Autos und ein Lkw. Ursache: Nicht angepasste Geschwindigkeit.
Foto: Michael Will/BRK | Solche Bilder sollen seltener werden, wenn Autofahrer vernünftiger fahren. In diesem Fall kollidierten auf der A70 zwei Autos und ein Lkw. Ursache: Nicht angepasste Geschwindigkeit.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:54 Uhr

Seit Montagmorgen geht es Rasern in Unterfranken stärker an den Kragen. Der Blitzmarathon vom Frühjahr wird ausgeweitet zu regelrechten Kontrollwochen für angepasste Geschwindkeit: Mit langfristigen Überwachungsmaßnahmen wollen die Beamten von Polizeipräsident Gerhard Kallert in Unterfranken dafür sorgen, dass langsamer gefahren wird.

Denn die Zahl der Unfälle in der Region ist auf dem Höchststand seit 2000. Und schlimmer noch: Ursache Nummer eins bei Verkehrstoten und Schwerverletzten ist das Rasen: "19 Verkehrsteilnehmer und damit fast jeder dritte getötete Verkehrsteilnehmer kam bei einem Geschwindigkeitsunfall ums Leben", betont das Politzeipräsidium zum Start der Kontrollserie.

Startschuss am Montag

Bis Dezember wird es insgesamt fünf Geschwindigkeitskontrolltage geben. "An diesen Tagen werden über den alltäglichen Dienst hinaus verstärkte Geschwindigkeitsüberwachungen durchgeführt - teilweise auch in Kombination mit Schulweg-Überwachungen", kündigt die Polizei an.

Die einzelnen Kontrolltage werden von den örtlichen Polizeidienststellen in den aufgelisteten Zeiträumen in Eigenregie geplant und durchgeführt:

8. bis 14. Juli 2019 (28. Kalenderwoche)

5. bis 11. August 2019 (32. Kalenderwoche)

23. bis 29. September 2019 (39. Kalenderwoche)

7. Bis 13. Oktober 2019 (41. Kalenderwoche)

November bis Dezember 2019

Kontrollen sollen Verhalten der Raser ändern

Ziel der Aktionen zum Thema „Geschwindigkeit“ ist es, im Rahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil, sicher ans Ziel “ eine nachhaltige, positive Verhaltensänderung bei den Verkehrsteilnehmern zu erreichen. "Wenn sich möglichst alle Verkehrsteilnehmer an die bestehenden Verkehrsregeln halten, kann insbesondere der Schutz der schwächeren Teilnehmer im Straßenverkehr, wie Kinder, Senioren, Fußgänger und Radfahrer, erhöht werden," macht Pressesprecher Björn Schmitt deutlich.

Das Polizeipräsidium hofft auf einen positiven Effekt, den bisherige Kontrollen ergaben.  Dies hatte der Polizeipräsident bei der Vorstellung der Unfallstatistik  für Unterfranken 2018 angekündigt: "Ab Herbst 2017 haben wir ein Jahr lang auf 14 Streckenabschnitten in Unterfranken verstärkt die Geschwindigkeit kontrolliert", erklärte Gerhard Kallert dort. Die Kontrollen hätten überwiegend positive Auswirkungen auf die Verkehrsstatistik dieser Abschnitte gehabt: Es gab dort zwar mehr Unfälle, aber weniger getötete oder verletzte Personen. "Diese Kontrollen wollen wir in diesem Jahr fortsetzen", hatte er im Frühjahr angekündigt

Blitzmarathon: Mehr Raser erwischt als im Vorjahr

Auch der Blitzmarathon im März legte weitere Kontrollen nahe. In diesem Jahr hatte die bayerische Polizei - trotz Ankündigung der Maßnahme über die Medien - deutlich mehr Schnellfahrer erwischt als im Vorjahr. Insgesamt wurden fast 11 000 Fahrer mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 8500 gewesen

Die Kontrollen der Polizei dienen der Verkehrssicherheit und werden zur Unfallverhütung und somit zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen durchgeführt. "Wir müssen auch weiterhin auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen setzen, solange noch so viele Unbelehrbare unterwegs sind", sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dazu. Für ihn sei es unverständlich, dass vielen Autofahrern nicht bewusst sei, wie gefährlich zu schnelles Fahren sein kann. „Raser setzen nicht nur ihr eigenes Leben aufs Spiel, sondern auch das von anderen.“

191 Verkehrstote in Bayern

Überhöhte Geschwindigkeit sei oft lebensgefährlich und die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle, sagt der Innenminister. Im vergangenen Jahr waren 191 Menschen wegen zu hoher Geschwindigkeit auf Bayerns Straßen ums Leben gekommen.

 
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Kommentare
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  • nkestler@aol.com
    Wenn ich tagtäglich über Land fahre, sehe ich höchst selten eine Raser, aber dafür fast jeden Tag Schleicher, die mit 70 oder 80 über die Landstraße gondeln.
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  • nkestler@aol.com
    da müssten mal ALLE LKW auf der B 286 kontrolliert werde, da fährt nämliche KEINER 70 (60 schreib ich schon mal gar nicht).
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wieso werden solche Kontrollen erst überhaupt angekündigt!?

    Einfach kontrollieren!

    Diejenigen, die sich an die Vorschriften halten, haben nichts zu befürchten, und diejenigen, die rasen, werden erwischt und haben halt Pech gehabt.
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  • Einwohner
    Vielleicht sollte man mal lieber auf der A3 die LKW und Gespanne kontrollieren. Geschwindigkeit, Abstand und Einhaltung von Überholverboten.
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  • ulrich.kretzer@web.de
    Kontrollen schön und gut, aber ...
    wie viele von diesen 19 Toten sind auf den BAB's in Unterfranken ums Leben gekommen? Dort gibt es nämlich kein Tempolimit!
    Ist halt alles eine Frage der Darstellung.
    Es macht keinen so großen Sinn auf Bundesstrassen zu "blitzen", wenn auf den BAB die meisten Unfälle mit Todesfolgen wegen überhöhter Geschwindigkeit passieren.
    Oder denke ich wieder zu quer und falsch und es geht hauptsächlich um Einnahmen?
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  • peacounter
    Darüber kann man nur lachen, wenn man die Kontrollen aus Baden-Württemberg kennt. Hier ist jedem zweiten Dorf 30km/h angesagt - außerhalb der Ortschaften oft 7o km/h. Und überall stehen fest installierte Blitzer zur "Erziehung". Für meinen Bedarf etwas viel Geschwindigkeitsbeschränkungen. Das Prinzip ist meiner Meinung nach aber richtig - wenn es Geschwindigkeitsgrenzen gibt, dann sollten diese permanent kontrolliert werden. Oft hat man leider einen Geschwindigkeitsdschungel. Manche/viele Schilder machen keinen Sinn.
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  • Die Polizei will nicht einbremsen, sondern Geld verdienen sons und um sonst gar nichts geht es hier.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Die Polizei sind nur die Handlanger der Kommunen!
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  • to-mu@gmx.net
    Rauf mit den Strafgebühren für überhöhte Geschwindigkeit. Und zwar nicht zu knapp! Das muss richtig weh tun. Hierzulande sind doch die 20 km/h extra schon mit einkalkuliert.
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  • clubfan2@gmx.de
    dann kümmert euch auch mal um
    die rasenden Zweiräder..

    ich fahr am Stadtring bei erlaubten
    50 knapp 58 und werd von so einem "Hirnlosen"
    in einem Affenzahn überholt..
    aber in einem Tempo das ich denk ich steh gerade...

    mich wundert es nicht
    das so viele Motorräder verunglücken..

    hinter einem PKW her fahren können die wenigsten
    da wird überholt auf Teufel komm raus...
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  • DFR4
    Glauben Sie mir, es gibt schon auch einige Vernünftige.
    Ich bike seit 40 Jahren und kann Sie verstehen. Geht mir selber oft genauso. MfG
    Strafen rauf.
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  • pmueller55
    Dito harley gor eher.
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  • kej0018@aol.com
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • 1958kosb
    Tötende Raser - schlimmer gehts nimmer traurig
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  • pmueller55
    Hört sich ja alles immer dramatisch an 11.000 Raser. Ich oute mich jetzt mal, ich bin auch ein Raser vom letzten Blitzmarathon. 30 er Zone nach Abzug der Toleranz 33 km/h. Jetzt wär mal eine Statistik nicht schlecht wieviel Raser so in meinem Bereich geblitzt wurden.
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