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GELCHSHEIM
Scharfe Kritik an Massentierhaltung
Scharfe Kritik an Massentierhaltung       -  Schweinemast (Symbolfoto).
Foto: dpa | Schweinemast (Symbolfoto).
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:19 Uhr

Es ist ein Skandal, der nicht nur Tierschützer bestürzt: In einem Stall im Ochsenfurter Gau bei Gelchsheim (Lkr. Würzburg) wurden am Freitag mehrere hundert tote Schweine entdeckt. Sowohl der Besitzer wie auch die Ermittlungsbehörden halten sich bedeckt, über die Ursache der Tiertragödie kann bislang nur spekuliert werden.

Massentierhaltung sieht der Bund Naturschutz grundsätzlich kritisch. Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg, spricht sich generell für Strohhaltung aus. Da sei für die Tiere besser, und die Ställe seien sauberer. Zudem sollten Tiere sich auch außerhalb des Stalls, also im Freien bewegen können. „Sie sind dann gesünder und brauchen zudem weniger Medikamente wie Antibiotika – was sich auch auf die Fleischqualität auswirkt.“

Jeder sollte sich die Frage stellen, wieviel Fleisch er essen möchte

Positiv wäre es, angesichts dieses gravierenden Falls wie jetzt in der Nähe von Gelchsheim, wenn jeder Mensch, der gerne Tiere isst, sich überlegt, ob dies drei Mal die Woche sein muss. Oder ob weniger nicht besser wäre, etwa 100 statt 300 Gramm die Woche. Denn das würde auch die Zahl der Massentierhaltungsbetriebe verringern.

„Jeder kann sich ändern und fragen: Verhalte ich mich angesichts dieses Vorfalls richtig?“ Amrehn möchte positive Änderungen bewirken. Erst kürzlich habe er im Landkreis Würzburg einen Betrieb besucht, der es seiner Meinung richtig macht. Die Produzenten haben sich laut Amrehn bewusst für weniger Tiere und für eine höhere Qualität entschieden. Sie hätten einen Vertrag mit dem Metzger abgeschlossen, der die Tiere weiter verarbeitet – und würden auch einen höheren Preis erzielen. „So ergibt sich für alle Seiten, für den Produzenten und auch für den Konsumenten, ein gutes Miteinander.“

Amrehn: „Massentierhaltung nicht sinnvoll“

Bereits Anfang 2012 sprach sich die BN-Kreisgruppe Würzburg gegen die Planungen aus, bei Dipbach (Lkr. Würzburg) eine Massentierhaltungsanlage für 2400 Mastschweine zu bauen. Es würde Mensch, Tier und Umwelt schaden, hieß es damals. „Massentierhaltung ist eine industrielle Form der Landwirtschaft, die gekennzeichnet ist durch viele Tiere auf engstem Raum, den Import von Futtermitteln in den Betriebskreislauf und hohem Gülleanfall, der nicht mehr sinnvoll und umweltgerecht auf den Äckern des Betriebs ausgebracht werden kann.“

„In solch großen Betrieben ist grundsätzlich keine artgerechte Tierhaltung möglich“, sagt auch Susanne Pfeuffer aus Gollachostheim auf Anfrage. Die Vorsitzende des Vereins Menschen für Tierrechte Würzburg kritisiert: „Intensivtierhaltung bedeutet für Tiere sehr großen Stress; sie haben keine Rückzugsmöglichkeit und greifen sich aufgrund von Rangordnungskämpfen selber an und beißen sich gegenseitig.“ Deshalb würden Schweinen auch die Schwänze kupiert. Auch Kannibalismus sei bekannt.

„20 Prozent Verlust wird einkalkuliert“

„Zudem werden bei Massentierhaltungen generell – wie bei einer Ware – 20 Prozent Verlust einkalkuliert; ein Fünftel der Tiere schafft es also nicht bis zum Verkauf, der im Durchschnitt nach 100 Tagen erfolgt.“ Schweine würden aber erst nach vier Jahren erwachsen. „Es werden also immer Jungtiere beziehungsweise ,Kinder' von den Betrieben abtransportiert“, so Pfeuffer.

Die Tierschützerin betreibt im mittelfränkischen Gollachostheim (Lkr. Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim) einen Gnadenhof, der 2011 mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde.

 
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    Und gleich werden wieder alle Bauer in eine Topf gewurfen.
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  • A. H.
    des is doch heute so üblich: wegen eines oder ein paar schwarzer Schafe werden ganze Berufskollegen niedergemacht und man spricht immer mehr nur noch verallgemeinernd von "die...." Wer ist denn noch in der Lage, zu differenzieren?
    Nur man selbst will natürlich nicht mit anderen in einen Topf geworfen werden.
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  • A. G.
    Oh, das trifft aber ALLE. Ich selbst bin aufgrund dessen schon arg niveaulos "Tiertaliban" genannt worden. Und das juckt niemanden, weil Vegetarier, Tierschützer, Umweltschützer usw. müssen ja per se doof sein, jedenfalls bei den Stammtischplauderern. Dass es hier um viel mehr geht, interessiert nicht. Gier frisst Hirn!
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    Warum kommt hier eigentlich keiner auf die Idee, dass es an uns Verbrauchern liegt, welches Fleisch wir kaufen und damit, wie die Tiere gehalten werden? Einmal weniger Fleisch in der Woche und die meisten von uns könnten ordentliches Fleisch kaufen. Aber wer nur viel, viel will und billig billig, braucht sich über die Haltungsbedingungen der Tiere nicht aufregen. Ich mag solches Fleisch und auch solche Eier nicht essen - und verzichte mal auf Fleisch. Nicht immer darauf warten, dass andere die Verantwortung übernehmen - wir sind alle selber groß!
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  • A. H.
    ....weil der teils scheinheilige Verbraucher damit seine Unchuld und sein "gutes Gewissen" verlöre.
    Es wäre so einfach, Ihrem Rat zu folgen, aber morgen ist die Aufregung doch schon wieder Schnee von gestern und man regt sich über was anderes auf.
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    1. in Deutschl. wird selnst bei dem hohen Schweinefleischkonsum Zuviel hoch subventioniertes (Schweine)fleisch produziert. Das Zuviel an Gülle verseucht die Böden un das Trinkwasser. Das muss daran wieder aufwendig gereinigt werden. Zahlen wir alle.
    2.Billiges Schweinefleisch kann nur industriell erzeugt werden. Das heißt massenweisEr Einsatz v. Antibiotika. Folge,multiresistente Keime. Daran sind schon viele Patienten gestorben. Eine signif. Erhöhung d. Sterbequote ist sicher, wenn n. zügig gegengesteuert wird.
    3. wir wollen e. bäuerliche, kleinteilige Landwirtschaft.Keine Argrarindistrie. Dafür brauchen die Bauern aber auch ein vernünftiges
    Einkommen.Deshalb Agrarsub. streichen und sie den Bauern zukommen lassen, die entsprechend wirtschaften.
    4. pol. lassen sich all diese Maßnahmen bei d. aktuellen pol. Mehrh. nicht umsetzen. In Bayern hat eine, Langjährig von der CSU dominierte Staatsreg. die Zustände wie wir sie heute haben, toleriert bzw. Gefördert. In Bayern w.d.Herbst gewähl
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  • G. W.
    Es ist doch Unsinn, jetzt dem Fleischesser jetzt sein Schnitzel madig zu machen.
    Aber man sollte mal drüber nachdenken, ob weiterhin Massentierhaltung unter miserablen Bedingungen vertretbar ist, besonders auch im Hinblick auf den Gewässerzustand.
    Deutschland ist Exportweltmeister, auch das Billigfleisch wird für den Weltmarkt produziert, stinkende Schweineproduktionsbetriebe und Unmengen von Gülle sind halt die Auswirkungen des wirtschaftlichen Erfolgs.
    Dass es sich bei dem Produkt um lebende Tiere handelt, darauf kommts doch schon lange nicht mehr an.
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  • F. H.
    Hallo Maryan ! ! !
    Hier muß ich einmal darauf
    hinweisen daß Herr Amrehn
    kein ´´ Grüner ´´ sondern
    ein Freier Wähler ist.
    Gruß KLaus Habermann
    UWG Estenfeld
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  • G. L.
    Schweinebauern - Zwei Beleidigungen in einem Wort!
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  • U. S.
    Schweinebauern. Die eigenen Tiere verrecken lassen aber fordern, dass wegen angeblich drohender Schweinepest vorsorglich tausende Wildschweine getötet werden....
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    Pfui Teufel euch allen die das noch befürworten.
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  • G. L.
    Ein Umdenken funktioniert nicht bei grenzenlosen Ländern. Wenn sich hier etwas zu Gunsten der Tiere ändern würde, dann würde dies durch den ausländischen billigen Markt kompensiert werden. Und europäische Lösungen sind, ausser für faule Politiker, nichts als Phrasen.

    Es gibt nur eine Lösung, bei Mißständen eine Enteignung des ges. Familieneigentums.
    Dann würde auch die, bei Tierhaltungsverbot, so beliebte Übertragung auf die Ehefrau, Sohn, Tochter etc. nicht funktionieren.
    Und wenn genug Tierschänder in Hartz IV getrieben sind, wäre das eine läuternde erzieherische Maßnahme für den Rest.
    Auf Freiwilligkeit und gutes Zureden reagiert ein Wirtschaftsbetrieb niemals.
    Erst wenn es ans Eigentum geht, wird positiv reagiert......

    Was mich an den ganzen Diskussionen wundert ist, das die ganzen Tierschutzorganisationen die größen weltweiten Tierquälereien überhaupt nicht ständig anprangern: -Die Schächtung-
    Das Krepieren lassen von inzwischen Milliarden von Nutztieren. Das ist Barbarei!
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  • R. Ö.
    Eine Enteignung schlagen nur die vor, welche nichts haben, quasi wenn ich nichts habe brauchen andere auch nichts! Purer Neid!
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    Nein solche Schweine müßen enteignet werden die dürfen nie mehr auch nur einen Hamster halten.
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  • G. L.
    Das ist Unsinn! Ich habe mehr als genug... grinsen

    Statt Enteignung käme auch eine ersatzlose Zerstörung der Mastanlage in Frage.
    Hauptsache, solche Menschen können keinen Tieren mehr schaden.

    Unsere Gesetze helfen hier nicht weiter ...weil es zuviele Schlupflöcher gibt.
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  • M. G.
    Herr Amrehn,
    behalten Sie ihre Empfehlungen für sich und in ihren "grünen" Köpfen und lassen den Rest der Menschheit machen, essen und ernähren wie sie sich wollen!
    Wir hatten Zeiten nach dem Krieg mitgemacht, da war Fleisch ein Fremdwort! Kartoffelsuppe war wöchentlich angesagt, für Fleisch hatten unsere Eltern kein Geld, in die Schule mußten wir zu Fuß (4 km) laufen!
    Auf diese Zeiten kann ich gerne verzichten, ebenso auf diese dauerbelehrende Ernährungswissenschaften der "Grünen"!
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  • A. G.
    Wo ist hier das Argument dafür, Tiere quälen zu dürfen? Die Mastställe von heute sind die neuen KZs! Und keines dieser Tiere kann etwas dafür, dass SIE schwere Zeiten hatten.
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  • A. M.
    Wer als Schweinemäster 20 % Verluste hat, ist nach drei Durchgängen pleite.
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  • L. W.
    @ loisel

    Und das ist gut so!, denn wer die Kreatur so wenig achtet, darf in diesem Beruf kein Auskommen finden.
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