Hühner, Schweine und Kühe werden heute meist weitab vom Ort in großen Tierställen gehalten. Und wenn es Tieren dort schlecht geht, kann es kaum jemand sehen. Auch die staatlichen Behörden nicht, denn Ställe in Bayern werden kaum kontrolliert.
Im Durchschnitt schauen Amtstierärzte in Unterfranken nur alle zehn Jahre nach, wie es den Tieren geht. Der Grund: Personalmangel. Ein Veterinärmediziner in Bayern muss im Schnitt 524 Nutztierbetriebe betreuen. Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass dies niemals zu ausreichenden und guten Kontrollen führen kann. Man darf die Landwirte nicht pauschal verurteilen. Mit Sicherheit halten die meisten Bauern ihre Tiere ordentlich. Aber es gibt schwarze Schafe.
Meist erfährt der Verbraucher nur durch heimlich gemachte Aufnahmen von Tieraktivisten von Tierschutzverstößen und Tierleid. Das ist falsch. Der Staat ist hier in der Pflicht. Regelmäßige, nicht Anlass bezogene Kontrollen, führen auch zu Transparenz, was Tierwohl und Tierhaltung angeht, das ist im Interesse aller Beteiligten.