Als Thorsten Goetz 2011 der Bayernpartei beigetreten ist, war er noch Leiharbeiter. "In diesem Beruf sieht man das, was in der Politik passiert mit anderen Augen", sagt Goetz. "Man ist leichter empfänglich für Extreme, sowohl von rechts als auch von links." Doch er selbst habe keiner sein wollen, der sich an den Stammtisch setzt und nur über "Merkel und Co." rummeckert. Denn Demokratie lebe nicht nur vom Reden, sondern auch vom Beteiligen, so Goetz, der bei der Landtagswahl als Direktkandidat für den Wahlkreis Würzburg Stadt antritt. Schon 2013 kandidierte er in seiner Heimatregion Rhön-Grabfeld.
Und warum die Bayernpartei? "Weil sie sich für Regionalismus einsetzt", sagt der 31-Jährige. Kleine Regionen könnten besser und effizienter handeln als große Staaten, nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Goetz verweist auf die aus seiner Sicht erfolgreiche "Zeit der Dichter und Denker", als es noch ein Königreich Bayern im Deutschen Bund gab. Als aktuelle Beispiele für gelungene Politik kleiner Länder führt der Landtagskandidat die "guten Bildungssysteme" in Luxemburg und Liechtenstein an. Das Ziel seiner Partei sei letztlich "ein unabhängiges Bayern im Europa der Regionen".
Mangel an Plätzen in psychiatrischen Kliniken
Doch das ist nicht das Einzige, das Goetz politisch verändern will. Mittlerweile arbeitet der Schweinfurter im Rettungsdienst bei einer Hilfsorganisation in Würzburg. Deswegen tritt er hier auch als Direktkandidat an.
Gerade aufgrund der Erfahrungen, die er in seinem Job gesammelt hat, sieht er große Probleme im Gesundheitssystem. So fehle es an Plätzen in den psychiatrischen Kliniken in Unterfranken, was zu langen Wartezeiten führe.
Darüber hinaus will Goetz, der auch Mitglied im Kreistierschutzverein Bad Kissingen ist, eine "Vermittlungspriorität für Tiere aus dem Tierheim" bei der Anschaffung von Haustieren einführen. "Dadurch sollen die Tierheime entlastet werden", so Goetz. Auch wolle er sich dafür einsetzen, dass der Flughafen in Nürnberg besser unterstützt wird, damit dieser "weniger rote Zahlen schreibt".
Goetz sieht Bayernpartei als Alternative zur Alternative
Angesprochen auf die Chancen der Bayernpartei, tatsächlich irgendwann in den Landtag einzuziehen, antwortet Goetz vorsichtig optimistisch: "Die Resonanz an den Infoständen ist deutlich positiver als 2013. Das könnte damit zusammen, dass dieses Jahr die AfD antritt." Die Bayernpartei gebe den Leuten die Möglichkeit nicht die "alten Parteien" wählen zu müssen. Vor fünf Jahren kam die Bayernpartei landesweit auf 2,1 Prozent der Stimmen.