Sei einigen Wochen wird am Theater gebaut: Momentan werden Bohrpfähle in den Untergrund gesetzt, wo sie sogenannte Bohrpfahlwände bilden, die künftige Baugruben für Erweiterungen am Theatergebäude absichern sollen.
Bohren im Theateruntergrund
Eine erste kleine Bohrpfahlwand ist bereits in der Oeggstraße nahezu vollständig im Untergrund versenkt. Eine zweite folgt gerade in der Ludwigstraße. Danach werden zwei riesige Bohrmaschinen am Theatervorplatz tiefe Löcher in den Untergrund fräsen. In diese werden dann die Pfähle versenkt, die die Umrandung für die Baugrube des neuen Frontgebäudes bilden werden. Für das Theater ist dies eine besonders sensible Maßnahme, denn die geräuschintensiven Bohrungen dürfen den Proben- und Spielbetrieb nicht beeinträchtigen. Im Klartext: Solange gebohrt wird, können keine Proben stattfinden.
Vorarbeiten für Neubau
Die größten Bohrpfahlwände werden in den nächsten Wochen am Theatervorplatz im Untergrund versenkt. Dort sichern sie anschließend die Baugrube für den neuen Theatervorbau, in dem neben der Gastronomie auch ein von außen einsehbarer Ballettsaal sowie die künftige zweite Spielstätte mit 330 Plätzen untergebracht werden sollen. Weichen mussten dafür der bisherige flache Vorbau mit dem Kassenbereich und dem Atrium. Bis Ende Oktober sollen alle Bohrpfähle gesetzt sein, erklärt Dirk Terwey,der geschäftsführende Direktor des Mainfranken Theaters.
Momentan gleicht der Vorplatz einer Schotterwüste. Bauarbeiter sind gerade damit beschäftigt an der Frontseite des Gebäudes und im Inneren eine Brandschutzwand einzuziehen. Diese trennt den Theater- vom Baustellenbetrieb ab. Bagger haben auch bereits damit begonnen, die künftige Baugrube auszuheben. Bedingt durch die Bauarbeiten kann das Theatergebäude jetzt auch nicht mehr von der Vorderseite aus betreten und verlassen werden. Das heißt, dass Theaterbesucher sich mit dem Spielzeitbeginn 2018/19 an ein paar Änderungen gewöhnen müssen.
"Auftakt!" wie gewohnt
Wie gewohnt läuft noch die Spielzeiteröffnung "Auftakt!" am 23. September. Um 12 Uhr beginnt das Theaterfest, bei dem es bei freiem Eintritt für die Besucher im Theater einen Kostümverkauf, Matineen, Kinderballett und eine Bühne im Freien in der Oeggstraße geben wird. Am Abend ab 19.30 Uhr wird Intendant Markus Trabusch im Großen Haus ein abwechslungsreiches Programm mit Ausschnitten aus dem Musiktheater, Szenen aus dem Schauspiel und Auszügen aus der neu formierten Tanzsparte präsentieren. Für die Abendveranstaltung müssen Eintrittskarten erworben werden.
Neue Kassen ab 23. September
Da der bisherige Kassenbereich nicht mehr existiert, ergibt sich für Theaterbesucher, die ihre Karten persönlich erwerben wollen, eine neue Situation. Zunächst wird es einen provisorischen Kassenbereich geben, der über den Eingang in der Ludwigstraße erreicht werden kann, kündigt Terwey an. Mit Beginn des regulären Vorstellungsprogramms wird dann die neue Kassenzone in Betrieb gehen, die gerade hergerichtet wird und sich im ehemaligen Garderobenbereich im unteren Foyer befindet. Dann werden auch zwei derzeit trennende Holzwände wieder ausgebaut, damit die Theaterbesucher einen freien Durchgang zu den Treppen und dem oberen Foyer haben.
Während der Spielzeit stehen den Besuchern die Ein- und Ausgänge an der Ludwig- und der Oeggstraße zur Verfügung. Während die Situation an der Ludwigstraße ziemlich überschaubar ist, wird es an der Oeggstraße etwas komplizierter. Da hier die Bauarbeiten weiter laufen, muss der Eingangsbereich während des Spielbetriebs an Vorstellungsabenden jedes Mal entsprechend präpariert werden, um Besucher sicher über die Baustelle zu leiten.
Wieder Licht am Vorplatz
Nachdem die Kugellampen am Theatervorplatz wegen der Bauarbeiten abgebaut werden mussten, gab es Kritik, dass der Platz nachts in tiefer Dunkelheit liege. Dieser Zustand wurde inzwischen behoben, wie Terwey bei einem Besuch der Baustelle zeigte. Mitarbeiter der Stadt Würzburg hätten auf den Hilferuf aus dem Theater sofort reagiert und zwei große LED-Leuchten aufgestellt. Diese beleuchten den Platz jetzt bei Nacht, so dass man bei guter Sicht an der Baustelle vorbei laufen kann.
Alles in allem ist Terwey aber mit dem bisherigen Ablauf sehr zufrieden. "Wir müssen halt aus jeder sich bietenden Situation das Beste machen, aber Einschränkungen wird es in den nächsten vier Jahren immer wieder mal geben." Doch jetzt, so Terwey, freuen sich alle am Theater, dass der Spielbetrieb wieder beginnt und die lange erwartete Sanierung endlich Fahrt aufnimmt.