
"Hopfenkönigin" ist ein Titel, der der Obernbreiter Bürgermeisterin Susanne Knof sicher noch gefehlt hat. Als Debütantin beim Hopfenzupfen der Ochsenfurter Kauzen-Bräu bewies sie ihr Geschick und rupfte in zehn Minuten 1250 Gramm der grünen Hopfendolden von den Stängeln. Zum 20. Mal hat die Brauerei zur Ernte in den kleinen Hopfengarten an der Uffenheimer Straße geladen. Wie immer waren der Einladung nicht nur viele Ochsenfurter, sondern auch jede Menge Polit-Prominenz gefolgt.
Landrat Thomas Eberth rupfte Seite an Seite mit seiner Kitzinger Kollegin Tamara Bischof. Die beiden Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und Björn Jungbauer stellten sich dem Wettbewerb gegen Altlandrat Eberhard Nuß und MdL Paul Lehrieder. Ochsenfurts Bürgermeister Peter Juks musste sich am Ende nur knapp seiner Obernbreiter Kollegin geschlagen geben.
Stark war die Gruppe der Weinhoheiten und Symbolfiguren vertreten, unter anderem mit der Ochsenfurter Zuckerfee, den Weinprinzessinnen aus Kleinochsenfurt und Frickenhausen, der Maienkönigin aus Uffenheim, der Apfelblütenkönigin aus Höchstadt und den Kurpfälzer Weinhoheiten.
Findige Idee: Die Kauzen-Bräu lässt Promis für sich arbeiten
Eine findige Idee des Seniorchefs der Kauzen-Bräu, Karl-Heinz Pritzl, Politiker und Promis für sich arbeiten zu lassen. Aber auch jede Menge gemeines Volk wollte sich den Spaß nicht entgehen lassen. Unter ihnen Jan Jürgens, der zwei Stunden danach in der Christuskirche vor den Traualtar treten sollte und zuvor mit seiner Hochzeitsgesellschaft noch kurz am Team-Wettbewerb teilnahm. Mit 3900 Gramm sicherte sich das "Team Bräutigam" schließlich sogar den Titel.

Die Feuerwehr aus Rittershausen war ebenfalls mit einem Team angereist. Ihr Ziel: Beim Feuerwehrfest im nächsten Jahr soll Bier mit selbstgezupftem Hopfen ausgeschenkt werden, sagt Vorsitzender Peter Pfeufer. Belohnt wurden die Erntehelfer mit freien Getränken und ein paar Dutzend Bratwürsten. Moderiert wurde der Wettbewerb von Stadtführer Herbert Gransitzki.
Mit dem Ergebnis der dreistündigen Aktion ist Brauereichef Jacob Pritzl hochzufrieden. "Das feuchte und warme Wetter in der Wachstumsphase war sehr gut für den Hopfen", sagt er. Das bestätigen auch die Hopfenbauern in der Hallertau, die von einem Mehrertrag zum Vorjahr von zehn Prozent ausgehen.
Dorthin werden auch die Hopfendolden aus Ochsenfurt gebracht, um fachmännisch getrocknet und für den Einsatz als Bierwürze vorbereitet zu werden. "Das ergibt mindestens 2000 Kisten Kauzenbier mit original Ochsenfurter Hopfen", sagt Braumeister Marcus Lifferth. Es wird voraussichtlich im November in den Handel kommen und am Rückenetikett erkennbar sein.