
Die meisten Passanten eilen am Freitagnachmittag achtlos an Johannes Heibel vorbei. Nur wenige schauen etwas länger zu dem Mann, der in der Felduniform deutscher Soldaten vor dem Würzburger Dom steht. Der 67-Jährige protestiert gegen die Haltung des Würzburger Bischofs zum Ukrainekrieg.
Vergangenen Sonntag hatte Bischof Franz Jung vor rund 450 Soldatinnen und Soldaten, deren Angehörigen sowie Zivilbeschäftigten der Bundeswehr einen Gottesdienst im Kiliansdom gehalten und dabei die Tugend der Tapferkeit gelobt. 2019 hatte Jung in seiner Predigt vor Soldaten am Weltfriedenstag erklärt, dass Krieg die Ultima Ratio sein muss, also das letzte Mittel, zu dem man greife um positive Ziele zu ermöglichen.
Bischof Jung predigte am Weltfriedenstag vor 450 Soldaten
"Seit der furchtbare Krieg Russlands gegen die Ukraine tobt, ist es die ungeheure Tapferkeit der ukrainischen Verteidiger, der Streitkräfte wie der Zivilbevölkerung, die mir und vielen anderen Zeitgenossen alle Bewunderung abringt", sagte der Bischof in seiner diesjährigen Predigt laut des Pressediensts des bischöflichen Ordinariats.
Tapferkeit sei in dieser Welt notwendig, "weil sich das Wahre und das Gute nicht einfach von selbst einstellen". Um beides muss laut Jung immer gerungen werden, im eigenen Leben, aber auch in der Gesellschaft und in der Welt. "Der Tapfere macht es sich zur Aufgabe, dem Guten zum Sieg zu verhelfen", erklärte der Bischof in seiner Predigt zum diesjährigen Weltfriedenstag.
Heibel, der im Westerwald lebt, bekam die Predigt von Würzburger Bekannten zugemailt. "Ich bin erschrocken, als ich sie gelesen habe," sagt der Friedensaktivist. Gerade am Weltfriedenstag müssten Kirchenvertreter dazu aufrufen, den Konflikt nicht mit Waffen, sondern auf anderem Weg zu lösen. Denn je mehr Waffen geliefert würden, desto mehr Tote gebe es. "Gerade weil der Krieg von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird, muss die Kirche für den Frieden werben", meint Heibel.
Heibel will provozieren
Er kritisiert, "dass der Bischof die Tapferkeit der Soldaten so positiv herausstellt". Die Aufschrift auf seinem Schild: "Für einen solchen Bischof wie Sie zu sterben, dafür lohnt es sich zu leben!". Das sei ironisch gemeint. Die Unterzeile "Ihr tapferer Soldat J.H." soll provozieren.
Kritik an der katholischen Kirche übt Heibel seit vielen Jahren. Als Vorsitzender der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hat er in den vergangenen Missbrauchsfälle in ganz Deutschland angeprangert.
Auch im Bistum Würzburg hat Hebel Licht in Missbrauchsfälle von katholischen Pfarrern gebracht. Einen tonnenschweren "Mahnenden Mühlstein", der als Zeichen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche unter anderem vor dem Würzburger Dom lag, hat Heibel 2019 in Rom Papst Franziskus übergeben.
Die Botschaft Heibels kommt in der Stunde vor dem Dom nicht bei wirklich vielen Würzburgern an. Einzelne Passanten kommen näher, eine Radfahrerin steigt ab und eine Gruppe von Frauen diskutiert länger mit ihm. Heibel ist mit der Aktion zufrieden: "Ich glaube, dass ich einige Menschen zum Nachdenken gebracht habe."
Sobald ein duschgeknallter Aggressor um sich schießt oder Völkermord begeht ist schnell Schluß damit!
Wenn Herr Heibels meint damit weiterzukommen, kann er ja gerne persönlich nach Moskau reisen und den Krieg beenden!
Die Kriege in Afghanistan, der Völkermord in Ruanda, Bosnien und nicht zuletzt der erste und zweite Weltkrieg wären sicherlich ganz einfach beendet worden, wenn jemand nur die Idee schon eher gehabt hätte das pazifistisch zu lösen!
Adolf Hitler, Ratko Mladić und all die anderen hätten sicher auf die Pazifisten gehört...
>Sarkasmus-aus<
Die Grünen haben doch vor kurzem auch noch gefordert "Keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete" und jetzt rollt der Nachschub reibungslos.
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Nebenbei - Herr Heibel sollte penibel darauf achten, dass seine "Uniformierung" nicht allzu echt wirkt und er keine Rangabzeichen trägt. Sonst könnte man ihm noch ein Strafverfahren anhängen.
Er kann sich vielleicht noch auf "Faschingskostüm" rausreden. Im deutschen Fasching ist ja alles erlaubt und alles möglich und die Grenzen von Moral und Anstand verschwimmen bisweilen ein wenig.
300 Ehrenamtliche waren nur eine Randnotiz zugu Stein eines Bauern der die Ehrung schmiss mit einer Dane von Beruf Aktivistin!
Wie tief sinkt die Mainpost noch?