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Würzburg
Tag des offenen Denkmals: Entdecken, was uns verbindet
Am Sonntag haben Besucher beim Tag des offenen Denkmals die Chance die Stadt mit Hilfe von Experten neu zu entdecken - und dabei besondere Verbindungen zu erkennen. 
Ein Blick auf die Kirche Stift Haug von der Festung Marienberg aus. Beim Tag des offenen Denkmals können Besucher mehr über die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche erfahren. Foto: Patty Varasano
| Ein Blick auf die Kirche Stift Haug von der Festung Marienberg aus. Beim Tag des offenen Denkmals können Besucher mehr über die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche erfahren. Foto: Patty Varasano
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:18 Uhr

"Entdecken, was uns verbindet" - unter dieses Motto hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den diesjährigen "Tag des offenen Denkmals" gestellt. In Würzburg finden am Sonntag, den 9. September, insgesamt acht Führungen und Veranstaltungen statt.

"Der Denkmaltag lebt vom Ehrenamt."
Stadtbaurat Christian Baumgart

Bundesweit ist es das 25-jährige Jubiläum des Denkmaltags, in Würzburg ist es die 22. Auflage. Nach vorsichtigen Schätzungen von Stadtbaurat Christian Baumgart haben in der Stadt seit 1997 gut 70.000 Menschen von dem Angebot, normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Denkmale zu besichtigen, Gebrauch gemacht. Auch in diesem Jahr werden die sonntäglichen Führungen von stadthistorischen Fachleuten durchgeführt: "Der Denkmaltag lebt vom Ehrenamt. Sehr kompetente Experten stellen sich jedes Jahr unentgeltlich zur Verfügung", betont Baumgart.

Bei den fünf Veranstaltungen im offiziellen Programm der Stadt sind das Stadtheimatpfleger Hans Steidle, Stadtrat Willi Dürrnagel und Diplom-Biologe Joachim G. Raftopoulo. Er bietet am Sonntag ab 10 Uhr unter dem Titel "Pflanzenschätze aus aller Welt verbinden Gärten" eine botanische und parkhistorische Führung im Klein-Nizza im Ringpark an.

Die Verbindung der beiden Mainufer

Die Verbindung zwischen beiden Mainufern steht bei Dürrnagels Führung im Mittelpunkt, die ebenfalls um 10 Uhr beginnt: "Vom Vierröhrenbrunnen zur Deutschhauskirche" geht es natürlich über die Alte Mainbrücke. Über die älteste rechtsrheinische Steinbrücke gibt es genauso viel zu berichten wie über Plätze, Denkmäler und Gebäude im Mainviertel und in der Zeller Straße, so Dürrnagel.

Ausschnitt aus dem Wandgemälde von Wolfgang Lenz im Würzburger Ratssaal. Foto: Stadt Würzburg
| Ausschnitt aus dem Wandgemälde von Wolfgang Lenz im Würzburger Ratssaal. Foto: Stadt Würzburg

Wer danach noch nicht genug hat von seinen Erzählungen, der kann um 14 Uhr in den Ratssaal kommen, wo der Stadtrat auf dem historischen Wandgemälde unter anderem den Verbindungen Würzburgs zu anderen Städten nachgeht. Es empfiehlt sich, rechtzeitig vor Ort zu sein: "Beim letzten Mal waren es über 200 Zuhörer, ich musste einige wegschicken", betont Dürrnagel.

Führungen vom Stadtheimatpfleger

Auch der Stadtheimatpfleger bietet am 9. September gleich zwei Führungen an. Um 11 Uhr ist Treffpunkt am Haupteingang von Stift Haug: "Die Kirche ist das Hauptwerk von Antonio Petrini und war zu ihrer Zeit eine Sensation", sagt Hans Steidle, der ungefähr eine Stunde über das Thema "Der italienische Barock wird fränkisch" sprechen möchte. Die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche "war der erste stilbildende Großbau, die Kuppel ist größer als die des Neumünsters. Die Stadt wurde damals umgeformt", erläutert Steidle.

Der Frankoniabrunnen vor der Würzburger Residenz. Archivfoto: Thomas Obermeier
| Der Frankoniabrunnen vor der Würzburger Residenz. Archivfoto: Thomas Obermeier

Um 13 Uhr erwartet er seine Gäste am Frankonia-Brunnen auf dem Residenzplatz und beschäftigt sich mit dem zweiten berühmten Baumeister, der Würzburg stark geprägt hat: Auf den Spuren von Balthasar Neumann geht es von der Residenz durch die Hofstraße Richtung Innenstadt - "Würzburg als europäische Stadt des 18. Jahrhunderts" lautet der Titel der Führung, die ungefähr eineinhalb Stunden dauern soll.

Auch ein Verbindungshaus ist dabei

Nicht im offiziellen Programm enthalten, aber deshalb nicht weniger interessant: Auch die denkmalgeschützte Erlöserkirche in der Zellerau und das Verbindungshaus der Burschenschaft Germania, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, laden zum "Tag des offenen Denkmals" ein.

Das Germanenheim mit festlich geschmückten Fahnen: Auch das Verbindungshaus kann am Tag des offenen Denkmals besucht werden. Foto: Roland Hennicke
| Das Germanenheim mit festlich geschmückten Fahnen: Auch das Verbindungshaus kann am Tag des offenen Denkmals besucht werden. Foto: Roland Hennicke

Das Germanenheim in der Nikolausstraße, errichtet vom Würzburger Architekten Anton Josef Eckert, kann von 10 bis 19 Uhr besucht werden, Führungen finden stündlich statt. Die Erlöserkirche ist von 15 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Bei den halbstündigen Führungen wird auch über den Stand der Sanierung und die Nutzung als interkulturelle Kirche informiert.

Und auch der Salmannsturm in Heidingsfeld kann am Sonntag besichtigt werden. Der älteste Teil der Stadtbefestigung ist normal öffentlich nicht zugänglich - am Tag des offenen Denkmals haben Besucher jedoch die Chance diesen zu erkunden.

Tag des offenen Denkmals - Objekte und Führungen
1. "Pflanzenschätze aus aller Welt verbinden Gärten"
Botanische und parkhistorische Führung mit Joachim G. Raftopoulo
Treffpunkt 10 Uhr am Eingang des Amtsgerichts in der Ottostraße
Dauer etwa eine Stunde
2. "Vom Vierröhrenbrunnen zur Deutschhaus-Kirche"
Führung mit Willi Dürrnagel
Treffpunkt 10 Uhr am Vierröhrenbrunnen
Dauer etwa 90 Minuten
3. "Der Ratssaal des Rathauses"
Vortrag von Willi Dürrnagel
Treffpunkt 14 Uhr im oberen Foyer des Rathauses
Dauer etwa 90 Minuten
4. "Stift Haug: Der italienische Barock wird fränkisch"
Führung mit Hans Steidle
Treffpunkt 11 Uhr am Haupteingang Stift Haug in der Bannhofstraße
Dauer etwa eine Stunde
5. "Würzburg als europäische Stadt des 18. Jahrhunderts"
Führung mit Hans Steidle
Treffpunkt 13 Uhr am Frankonia-Brunnen vor der Residenz
Dauer etwa eine Stunde
6. Erlöserkirche Zellerau
Bohlleitenweg - geöffnet von 15 Uhr bis 17 Uhr
Führungen alle 30 Minuten
Musikalische Andacht um 17 Uhr mit Diakon Dirk Rothmann
7. Germanenheim / 200 Jahre Burschenschaft Germania
Geöffnet von 10 Uhr bis 19 Uhr
Führungen jeweils zur vollen Stunde, Ausstellungen mit Raritäten aus der Vereinsgeschichte
8. Salmannsturm als Teil der Stadtbefestigung
Am Ostbahnhof 20 - geöffnet von 10 Uhr bis 15 Uhr
 
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