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MAINFRANKEN
Sturmtief fegt über Mainfranken
Land unter an Brend und Saale von Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld).
Foto: Sonja Demmler | Land unter an Brend und Saale von Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld).
Jasmin Schindelmann
 und  Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:55 Uhr

Sturmtief Burglind hat am Mittwochmorgen in Unterfranken für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Hauptsächlich handelte es sich um umgestürzte Bäume. Menschen wurden nicht verletzt (Stand: 9 Uhr).

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits im Vorfeld für die Zeit zwischen 3 und 13 Uhr vor Unwettern mit Orkanböen und schweren Gewittern mit möglichen Überflutungen gewarnt. Betroffen waren Stadt und Landkreis Würzburg, der Landkreis Main-Spessart sowie Stadt und Landkreis Schweinfurt. Um kurz nach 10 Uhr hat der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch die Unwetterwarnung aufgehoben.

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Ab etwa 7.45 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale der Polizei nahezu im Minutentakt Notrufe wegen des Unwetters ein. Bei den daraus knapp 50 resultierenden Einsätzen ging es in der Hauptsache um umgestürzte Bäume und herabgefallene Dachziegel im Raum Aschaffenburg und im Landkreis Main-Spessart, so Polizeihauptkommissar Michael Zimmer.

Baum stürzte auf A3

Am folgenschwersten war wohl ein entwurzelter Baum, der gegen 7.45 Uhr auf Höhe der Anschlussstelle Bessenbach/Waldaschaff auf die Fahrbahn der A3 stürzte. Ein Lkw-Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte mit seinem, mit 15 Tonnen Metallrohren beladenen, Sattelzug gegen das Geäst. Der Fahrer blieb  unverletzt. Der Lastwagen musste abgeschleppt werden. Die Feuerwehr kümmerte sich unter anderem darum, den Baum von der Fahrbahn zu entfernen. 
 
Im Stadtgebiet Aschaffenburg stürzten mehrere Bäume auf den Bessenbacher Weg. Im Landkreis Main-Spessart war die Staatsstraße zwischen Steinbach und Wiesenfeld wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt. Außerdem wurden mehrere umgestürzte Bäume von der Kreisstraße zwischen Bischborner Hof und Neuhütten gemeldet.

  • Tipps für Betroffene: Was tun, wenn das eigene Haus oder das Auto durch den Sturm beschädigt wurden?

 In der Rhön, unter anderem in Bischofsheim, Sondheim, Motten und Bastheim, kam es aufgrund großer Niederschlagsmengen zu überschwemmten Straßen und Gehwegen. Auch im Haßberge-Kreis kam es zu Überschwemmungen. Unter anderem hat ein Leser aus Kleinsteinach die Auswirkungen des Unwetters in seinem Garten mit seinem Handy festgehalten.

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Mehrere Feuerwehren rückten im Landkreis Main-Spessart aufgrund umgefallener Bäume aus, wie die Feuerwehr Lohr in einer Pressemitteilung informiert. In Lohr, Steinbach, Ruppertshütten, Rechtenbach, Partenstein, Bergrothenfels, Frammersbach, Habichsthal und Neuhütten kam es zu Sturmeinsätzen.

Die Kreisstraßen MSP 19 zwischen Bayerischer Schanz und Ruppertshütten, MSP 21 zwischen Bischborner Hof und Neuhütten sowie die MSP 26 im Hafenlohrtal zwischen Windheim und Lichtenau sind aufgrund umgestürzter Bäume komplett gesperrt (Stand: 10.40 Uhr). Wie das Landratsamt Main-Spessart mitteilt, bleibt die MSP 26 den ganzen Mittwoch gesperrt.

Fotoserie

In Wiesfeld bei Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) hat eine heftige Sturmböe, manche sprachen sogar von einer Windhose, zum Teil große Schäden an Dutzenden Dächern im Altort gesorgt. Im ganzen Dorf war die Bevölkerung auf den Beinen und kehrte Ziegelbrocken zusammen, auf etlichen Dächern, auf denen Ziegel fehlten, sah man Menschen herumsteigen, die versuchten die Löcher wieder zu flicken. Mehrere Zimmerleute waren im Ort unterwegs und sicherten Dächer notdürftig ab.

Bäume im Gleis: Bahnstrecke gesperrt

Aufgrund von Bäumen im Gleis war heute Morgen die Bahnstrecke zwischen Triesdorf und Gunzenhausen gesperrt, wie die DB Regio AG mitteilte. Gegen 11:40 wurde die Sperrung aufgehoben. Zu Folgeverzögerungen könne es allerdings trotzdem noch kommen.

Die Züge aus Richtung Würzburg verkehrten während der Sperrung bis Ansbach und endeten dort vorzeitig. Die Züge aus Richtung Treuchtlingen fuhren bis Gunzenhausen und endeten dort. Ein Schienenersatzverkehr mit Bus wurde zwischen Ansbach und Gunzenhausen eingerichtet. 

Die aktuelle Verkehrslage

Grün = fließender Verkehr, orange = stockender Verkehr, rot = Stau

 

 

 

Gegenstände im Freien sichern

In den betroffenen Landkreisen (Stand 7:35 Uhr) warnt der DWD vor möglichen Gefahren durch das Sturmtief "Burglind". Bürger sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten in den nächsten Stunden. Es sind unter anderem schwere Schäden an Gebäuden möglich. Bäume können zum Beispiel entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben, Gegenstände im Freien gesichert werden. Von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen sollte ein sicherer Abstand gehalten werden. 

Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind zudem möglich. Der DWD empfiehlt, die aktuelle Hochwasserlage aufmerksam zu beobachten.

Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern

In den nächsten Stunden greift die Kaltfront des Orkantiefs "Burglind" auf Deutschland über. Seit Mitternacht nimmt der Wind deutlich zu und zieht von Westen bis Mittag rasch Richtung Süden. Der DWD rechnet mit schweren Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Hinzu kommen kräftige Schauer und Gewitter, die von orkanartigen Böen mit bis zu 115 Kilometern pro Stunde begleitet werden. In manchen Gebieten seien sogar Orkanböen von 120 Stundenkilometern möglich, prognostizierte der DWD bereits am Dienstagvormittag.

In NRW wütete "Burglind" bereits am Morgen

In Nordrhein-Westfalen kam es heute Morgen bereits zu vielen Verkehrsbehinderungen durch Tief „Burglind”. Laut Polizei standen etwa Straßen in Essen und Mülheim unter Wasser, Gegenstände flogen umher. Ein umgestürzter Baum blockierte die wichtige Regionalbahnlinie zwischen Aachen und Düsseldorf. Auch auf den Autobahnen A44 zwischen Jülich und Aldenhoven und auf der A59 bei Duisburg kam es laut WDR und Radio Duisburg zu Behinderungen. Auf der A44 stürzte ein Hochsitz auf die Fahrbahn.

Unwettergefahr nimmt ab Mittag ab

Seit Mittag hat die Unwettergefahr in Mainfranken zwar wieder abgenommen. Dennoch können sich weiterhin Schauer und Gewitter mit schweren Sturmböen (100 Kilometer pro Stunde) bilden. Der DWD empfiehlt weitere Wettervorhersagenbesonders aufmerksam zu verfolgen und sich entsprechend auf die prognostizierte Wetterlage vorzubereiten. 

 
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  • A. K.
    Hier mehr aus dem Artikel von HNA ueber den Fall Kaufungen:

    https://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/kaufungen-ort43178/flutwelle-rollte-durch-kaufungen-sturm-burglind-9495890.html

    "Sie riss mindestens vier Autos mit sich. Zwei davon wurden in Gärten gespült. Die Feuerwehr musste sie mit Seilwinden herausziehen. Zwei weitere Autos wurden gegeneinandergeschoben. Als das Wasser wich, blieb eine Schlammschicht auf Straßen und in Gärten."

    "Über die Schäden und genauen Auswirkungen ist derzeit noch nichts bekannt. Etliche Feuerwehrleute sind im Einsatz. Der Dautenbach ist ein kleiner Bach in Kaufungen."

    Auch Radio ffh berichtet auf seiner Webseite davon:

    https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/nordhessen/toController/Topic/toAction/show/toId/141210/toTopic/schlammlawine-rollt-durch-kaufungen.html

    Kaufungen braucht ganz schnell Hilfe!
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  • A. K.
    Dass was hier berichtet wird an kleinen Ueberschwämmungen ist gar nichts gegen den Notruf, den Kaufungen via HNA schickt. In Kaufungen bersten bereits die Regenrueckhaltebecken und lösen Schlammlawinen aus, die den Ort ueberrollt haben:

    https://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/kaufungen-ort43178/flutwelle-rollte-durch-kaufungen-sturm-burglind-9495890.html

    "Kaufungen. Vermutlich wegen des starken Regens ist am Mittwochmittag in Kaufungen ein Regenrückhaltebecken gebrochen. Die Wassermassen rollten als Flutwelle durch den Ort und rissen Autos mit sich."

    "Aktualisiert um 16.37 Uhr. Eine Flutwelle ist am Mittwoch durch Kaufungen gerollt. Zuvor war das Regenrückhaltebecken südlich der B7 gebrochen - vermutlich ausgelöst durch den starken Regen, den Sturm Burglind mitgebracht hatte."

    "Durch den plötzlichen Bruch schwoll in sekundenschnelle der Dautenbach an. Er konnte die Wassermassen nicht mehr halten. So spülte die Flutwelle über Straßen und durch Gärten."
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  • T. B.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • A. K.
    Na oiso... die erste Schauerstaffel des Tages ist schon wieder vorbei und der Himmel klart hier schon wieder auf. Auch der Wind schwächt sich bereits ab. Und auch kein Baum ist umgefallen. Es war eher ein ganz normaler Herbst-Regensturm wie er jedes Jahr auftritt. Offenbar sollen die Jahreszeiten jetzt rueckwärts laufen, hat man den Eindruck... also von Winter zurueck in den Herbst und vom Herbst in den Fruehling oder wie??

    Von daher... Von einem Orkansturm kann keine Rede hier sein und die Warnstufe Orange ist völlig ausreichend. Rot ist nicht mehr nötig.
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  • A. K.
    Aktuell beginnt hier jetzt gerade ein stärkerer Regenschauer, der aber wohl eher bald wieder vorbei sein wird. Außerdem fliegen gerade ein paar wenige noch uebrige Herbstblätter mit dem Wind.

    Mal sehen, wie es weitergeht.

    Grueße an euch aus Dittelbrunn
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  • A. K.
    hey guten Mittag @ Mainpost-Redaktion,

    ich melde mich hier aus Dittelbrunn im nördlichen Landkreis Schweinfurt.

    Hier war zwar heute Nacht ziemlich starker Regen, dass ist richtig. Aber: so schlimm wie vorhergesagt scheint es nicht zu sein. Derzeit spielt der Wind nur in den Bäumen und von Orkanböen kann derzeit - noch - keine Rede sein. Sogar die Sonne scheint immer wieder mal durch Wolkenluecken durch und weiter suedlich von uns sieht man immer wieder dunkle Wolkenbahnen durchziehen und derzeit scheint erneut ein Regenschauer von Westen aufzuziehen.

    Aber: Bäume sind hier im nördlichen Landkreis bislang nicht umgestuerzt. Und Ueberschwämmungen kann ich hier - noch - nicht bestätigen. Mal sehen wie es weitergeht.
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