Den Psychologie-Studenten der Universität Würzburg reicht es: Zum zweiten Mal nach 2013 sind sie am Donnerstag auf die Straße gegangen, um für eine ausreichende Anzahl an Master-Studienplätzen zu demonstrieren. Zwar hat die Uni am Mittwoch eine Kürzung zurückgenommen und kurzfristig 53 neue Masterplätze für die kommenden beiden Semester geschaffen. Das ist den Studierenden nicht genug: Sie fordern langfristig eine Anzahl von Master-Studienplätzen, die der Zahl der Bachelor-Absolventen gerecht wird.
Es waren gut 250 junge Menschen, die sich auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof zum Vierröhrenbrunnen mit Trillerpfeifen und Sprechchören lautstark bemerkbar machten. Hintergrund ihres Protests: Für Psychologie-Studenten mit einem Bachelor-Abschluss gibt es so gut wie keine Chance, einen Arbeitsplatz zu finden.
„Ohne Masterabschluss droht uns die Arbeitslosigkeit“, sagte eine Sprecherin der Fachschaftsinitiative Psychologie bei der Abschlusskundgebung.
Eine Gesellschaft, in der die Zahl der Patienten mit psychischen Erkrankungen immer weiter ansteige, brauche gut geschulte Psychologen mit einem Masterabschluss: „Eine Kürzung der Masterplätze bedeutet eine Kürzung am gesundheitlichen Wohl unserer Gesellschaft.“
Unterstützt wurde die Fachschaftsinitiative bei ihren Protesten von den Landtagsabgeordneten Georg Rosenthal (SPD) und Kerstin Celina (Grüne) – Rosenthal nahm in erster Reihe an der Demonstration teil. „Ich frage mich, warum es erst eines massiven Protests bedarf, bevor der Universität ihr Irrtum auffällt. Zumal es bedenkenswert ist, dass dies nun zum zweiten Mal nur in Würzburg passiert“, so der ehemalige Würzburger Oberbürgermeister in einer Stellungnahme.
Uni-Präsident Alfred Forchel hatte die Kürzung der Psychologie-Masterplätze als „internes Versehen“ bezeichnet – damit wollen sich die Studierenden aber nicht zufrieden geben: „Diese fadenscheinige Erklärung werden wir nicht hinnehmen. Es reicht uns, dass uni-interne Rangeleien auf unserem Rücken ausgetragen werden“, sagte ein Sprecher.
Die Demonstranten fordern mehr Transparenz in der Vergabepolitik der Masterplätze und ein schnelleres Verfahren: „Es kann nicht angehen, dass wir wenige Tage vor dem Beginn des Semesters noch nicht wissen, wie es um unsere Lebensplanung bestellt ist.“
Dieses Problem haben aber auch andere Bachelors. In den Unternehmen wird dann gerne argumentiert, genausogut könnten sie jemanden einstellen, der das Studium nach dem Vordiplom geschmissen hat - und der dann nicht wisse, dass er nichts weiß, sondern sich Wunder was auf seine (nicht vorhandene) Weisheit einbilde...
die Arbeitsagentur gibt da (2016) eine Arbeitslosenquote von (insgesamt) 2,4 % an.