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Unterpleichfeld
Mit Trauma aus dem Kurheim zurück: ein ehemaliges Verschickungskind erzählt
Millionen von Kindern wurden über Jahrzehnte zur Erholung ins Allgäu oder an die Nordsee geschickt. Statt zu genesen, erlebten sie Gewalt und Pein. Wie Petra Keller.
Als Sechsjährige verbrachte sie schwere Wochen auf Kur - als Verschickungskind. Petra Keller ist eine der vielen Betroffenen, die jetzt über ihr erlittenes Trauma erzählen.
Foto: Thomas Obermeier | Als Sechsjährige verbrachte sie schwere Wochen auf Kur - als Verschickungskind. Petra Keller ist eine der vielen Betroffenen, die jetzt über ihr erlittenes Trauma erzählen.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:08 Uhr

Scheidegg. Die Prinzregent-Luitpold-Kinderheilstätte . . . Plötzlich wird ihr so vieles klar. Sie hatte sich durchs Internet geklickt, gelesen . . . und völlig unerwartet und unvermittelt landet Petra Keller vor zwei Jahren auf dieser Seite, www.verschickungsheime.de. In erschütternden Berichten schildern Betroffene dort ihre Erfahrungen und Erlebnisse in den Kindererholungsheimen der ehemaligen Bundesrepublik. Und Petra Keller sitzt zu Hause in Unterpleichfeld (Lkr. Würzburg) fassungslos vor dem Rechner, liest und liest und weiß: Da gehöre ich dazu. Ich bin auch ein Verschickungskind.

Bronchitis: Vom Kinderarzt zur Kur geschickt

Am nächsten Tag schreibt sie selbst ihre Geschichte auf. Zumindest das, an was sie sich noch erinnert. Oder was sie sich im Nachhinein erschließt. 1974 musste es gewesen sein, sechs Jahre alt war sie damals. Als Baby hatte Petra Keller schon unter Atemnot gelitten. Und als die Erstklässlerin tagsüber röchelnd und schnaufend im Unterricht und nachts schlaflos und pfeifend zwischen aufgetürmten Kissen im Bett saß, warnte der Erlanger Kinderarzt die Eltern vor spastischer Bronchitis. Die Lungen des Mädchens aus Mittelfranken sollten, so der ärztliche Rat, Erholung finden. Sechs Wochen lang, im anerkannten Kurort im Allgäu.

Schmerzhafter Blick zurück: Im Malen und Schreiben findet Petra Keller Halt.
Foto: Thomas Obermeier | Schmerzhafter Blick zurück: Im Malen und Schreiben findet Petra Keller Halt.

"Ich staune, an wie viele Einzelheiten sich manche Betroffenen erinnern können", schreibt Petra Keller am Tag nach ihrer Zufallsentdeckung im Internet an Anja Röhl, die Initiatorin der Verschickungsheim-Seite. "Ich habe alles weggepackt, tief in mir vergraben." Aber auch wenn sie sich selbst nicht an Details, nicht an die genauen Umstände mehr erinnern kann, weiß die 53-Jährige: "Von allen gut gemeint, waren es sehr, sehr schwere Wochen für mich."

Ihren grauen Teddy hatte sie dabei gehabt. Sie war mutterseelenallein im Zug zur Kur gefahren. Und in der Kinderheilstätte in Scheidegg war es streng zugegangen. Der Speisesaal blitzt in der Erinnerung auf: "Wir wurden eingeteilt für die Essensausgabe. Alle waren einmal dran. Wir saßen zu mehreren am Tisch. Ich mochte die Fettbrocken im Essen nicht und warf sie unter den Tisch, nachdem ich mich immer vergewissert hatte, dass keine von den Erzieherinnen mich beobachtete. Ein Mädchen übergab sich beim Essen. Alles wurde weggewischt…und ein neuer Teller vorgesetzt."

Verschickungsheime: ein dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte

Die Geschichte von Petra Keller, die Berichte der vielen Zeitzeugen über die Kinderkuren – ein einziger Schrecken. Mindestens acht bis zwölf Millionen Mädchen und Jungen sind in den 1950er bis 1990er Jahren bundesweit zum Erholungs- und Kuraufenthalt in Kinderheime und Heilstätten geschickt worden, schätzt Anja Röhl. Die Sozialpädagogin und Autorin, Stieftochter der Journalistin und späteren RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, war selbst zwei Mal "verschickt" worden. Ihre Erlebnisse hat sie vor einigen Jahren veröffentlicht.

Vor zwei Jahren startete Röhl dann die Internet-Seite, initiierte eine Umfrage – und erhielt von Betroffenen weit über 3000 Fragebogen ausgefüllt zurück. Gerade ist basierend auf den Zeitzeugenberichten ihr neues Buch erschienen: "Das Elend der Verschickungskinder – Kinderheime als Orte der Gewalt."

Erziehungsmethoden aus der NS-Zeit

Röhl schreibt vom "Boom stärkster Verschickungstätigkeit" bis Mitte der 1970er Jahre, weit über 1000 Heime soll es in Westdeutschland gegeben haben. Schon Dreijährige mussten dort sechs Wochen verbringen. Folgt man Röhl offenbar bei Ärzten, Schwestern und "Tanten", die auch schon für die Kinderlandverschickung in der Zeit des Nationalsozialismus zuständig waren. Und die "Pädagogik", die Erziehungsmethoden, wurden offenbar nahtlos übernommen.

Der Ton und die Methoden in den Heimen – sie seien eine Fortsetzung der Haltungen, Konzepte und Ideen aus der NS-Zeit gewesen, sagt auch die Stuttgarter Historikerin Hilke Lorenz. In ihrem in diesem Jahr erschienen Buch "Die Akte Verschickungskind" beschreibt sie, wie vieles auf die Pädagogik von Johanna Haarer zurück geht – und deren Erziehungsratgeber "Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind". Viele der Erzieher, Sportlehrer, Krankenschwestern, Heimleiter hätten "ihr Handwerk, wenn man das so nennen will, in der NS-Ära gelernt", sagt Anja Röhl über diejenigen, zu denen die Kinder da geschickt wurden. .

"Wie habe ich das nur ausgehalten?"
Verschickungskind Petra Keller

Petra Keller kann sich an den Schlafsaal noch erinnern. "Ziemlich groß. Viele Kinder in ihren Betten und in der Mitte stand dann nachts der Nachttopf." Gab es keine Toiletten, fragt sie sich. Aufs Klo durfte man nur zu bestimmten Zeiten, Bettnässer wurden vorgeführt. Bestrafung und Belohnung - bloße Willkür. "Im Flur befand sich ein Schrank, in dem Naschsachen waren. Wir standen außen herum und wurden aufgerufen. Dann bekamen wir etwas Süßes." Sie weiß, dass sie während der Zeit in Scheidegg nie Besuch von ihrer Familie hatte, dass es dort niemanden gab, den sie kannte. Dass man Briefe an die Eltern sonntags schreiben musste. Und dass sie erst durch die Hände der Schwestern und Erzieher gingen . . . "Ich scheues, stilles Kind befand mich für lange Zeit unter wildfremden Menschen. Kein Telefonanruf. Nichts."

Die 53-Jährige, die seit acht Jahren im Landkreis Würzburg lebt, erinnert sich an ein grausam strenges Regiment. "Wie habe ich das nur ausgehalten?", fragt sie sich immer wieder. "Ich weiß nicht, wie mir dieser Aufenthalt hätte helfen können, Kurort hin oder her. Die Luft dort war sicherlich gut, aber wenn doch eine Kinderseele sich so furchtbar einsam fühlt…"

Petra Keller erinnert sich, dass nach den sechs Wochen ihre Eltern und ihre große Schwester in Erlangen am Bahnhof standen. Und dass sie tränenüberströmt zur Schwester rannte. "Ich stürzte mich in ihre Arme und heulte immerzu."

"Es war alles weggepackt. Ich habe alles verdrängt."
Petra Keller über die schmerzhafte Erinnerung 

Was das kleine lungenkranke Mädchen erlebt hatte auf seiner "Kur"? Sie, still und zurückhaltend, habe nichts erzählt. Und es fragte ja niemand näher nach. Der Drill, der Zwang, die traumatischen Erfahrungen: "Es war alles weggepackt", sagt Petra Keller. "Ich habe alles verdrängt." Es sei das "Drama" der Verschickungskinder, dass in den Familien nie darüber gesprochen wurde. 30 Jahre, 40 Jahre vergingen, ohne dass sie selbst an Scheidegg zurückdachte.

In den Jahrzehnten nach dem Krieg wurden wohl zwischen acht bis zwölf Millionen Kinder ins Allgäu, an die Nordsee, in den Harz oder in den Schwarzwald verschickt. Die Kinder sollten sich dort erholen, zunehmen, ihr Asthma oder andere Beschwerden auskurieren. Bis in die 1980er Jahre verschrieben Ärzte die mehrwöchigen Kuren, die Eltern brauchten nichts zu zahlen. Ein System, bei dem die Bundesbahn, die Heimbetreiber, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Kommunen und viele weitere Akteure mitverdienten -  auf Kosten der Kranken- und Rentenkassen. Ein Geschäftsmodell, sagt Petra Keller. Und: "Die Heime mussten voll werden."

Ohrfeigen, Zwangsmahlzeiten, Nachtisch-Verbot

Sammeltransporte quer durch Deutschland, Schlafentzug und Ohrfeigen, ganz wenig zu trinken, stattdessen Haferschleim und Fettsuppen. Zwangsmahlzeiten, weil der Erfolg der Kur auch an der Gewichtszunahme der Kinder gemessen wurde. Drill statt Erholung, seelische Gewalt statt Genesung. Wer aufmuckte oder Heimweh hatte, wurde in die Ecke gestellt oder bekam keinen Nachtisch.

Mehrere Tausend Betroffene haben mittlerweile auf der Webseite verschickungsheime.de über ihre Erfahrungen berichtet. Petra Keller kümmert sich in der Initiative heute um die Scheidegger Verschickungskinder und steht als Ansprechpartnerin für alle bereit, die dort litten . . . "Sie sind so dankbar, dass sie eine Anlaufstelle haben, wo sie sich untereinander austauschen können", sagt Keller. In einer kleinen Whatsapp-Gruppe "treffen" sich die "Scheidegger", es gibt Kontakte bis nach Finnland oder in die USA. Und Petra Keller erfährt viel vom Leid der anderen. Dem damals. Und dem heute. Viele Betroffene sind bereits in Rente, haben schwere Erkrankungen, sind in Therapie.

"Ich habe diese Zeit unterschätzt."
Petra Keller über das Trauma ihrer frühen Kindheit

Wie Petra Keller. "Ich habe diese Zeit unterschätzt", sagt die gelernte Gärtnerin und Ergotherapeutin. Und: "Ich war Jahrzehnte über eher im Überlebensmodus." An Anja Röhl schreibt sie vor zwei Jahren, am Tag nach dem Zufallsfund im Internet: "Unzählige Therapien liegen hinter mir. Ellenlange Listen mit Diagnosen wie posttraumatische Belastungsstörung, rezidivierende Depression, soziale Phobie, selbstunsichere Persönlichkeit, Ängste (Verlustängste) etc. Gestern, durch das Lesen der vielen, vielen Kommentare zum Thema Kinderverschickung, wurde mir klar, was ich als 6/7-jähriges Kind alles durchgemacht haben muss."

Trotz intensiver Therapien und jahrelangem Tagebuch-Schreiben "ist ein Teil in mir verschlossen und unbelebt" geblieben all die Jahre, sagt Petra Keller. Sie bekommt seit ein paar Jahren Erwerbsminderungsrente. Und sie findet Halt im Malen, im Arbeiten mit Speckstein und Ton, im Schreiben. "Meine Kreativität hat mich überhaupt durch das Ganze gebracht. Ich male – und dann kommen die Sätze aus den tiefsten Tiefen heraus."

Bundesweite Initiative: Immer mehr Betroffene melden sich

Das lange verschwiegene unaufgearbeitete Thema der Kinderkuren und Erholungsheime – dank Anja Röhl und der vielen Betroffenen, die sich jetzt melden und engagieren hat es inzwischen bundesweit auch die Politik erreicht. "Es gibt sie auch in Unterfranken. Die Verschickungskinder leben überall", sagt Petra Keller. "Ihre Nachbarin, ihr Nachbar könnte auch ein Verschickungskind sein."

Die 53-Jährige aus Unterpleichfeld möchte "den Menschen, den Betroffenen hier im Raum Unterfranken die Möglichkeit geben, auf unsere Initiative aufmerksam zu werden". Um ihnen "endlich Raum geben zu können, gesehen zu werden und ihrem Leid eine Stimme geben zu können."

Petra Keller 1974 in Scheidegg im Allgäu. Zum Muttertag wurden die Kinder fotografiert - für den Blumengruß nach Hause. 
Foto: Petra Keller | Petra Keller 1974 in Scheidegg im Allgäu. Zum Muttertag wurden die Kinder fotografiert - für den Blumengruß nach Hause. 

Scheidegg, 1974. Ein Foto hat Petra Keller noch von ihrer Kur. In ihrem Bericht an Anja Röhl vor zwei Jahren schreibt sie: "Es zeigt mich sitzend, blass mit ernstem Gesicht. Die Eltern bekamen es zugeschickt. Ein Gruß aus dem fernen Allgäu. Zum Muttertag. Das Bild gibt es noch. Später, als Jugendliche, erwähnte ich meiner Mutter gegenüber, wie schlimm die Zeit damals für mich war. Und sie glaubte mir und sagte, sie würde mich nicht wieder dorthin schicken. Das zumindest war ein Trost."

Das Schicksal der Verschickungskinder

In den 1950er bis 1990er Jahren wurden der Bundesrepublik acht bis zwölf Millionen Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren zu Kuren geschickt. Heime dafür gab es vor allem an der See oder in den Bergen  - ein Viertel der Einrichtungen lag allein in Bayern. Einer Erhebung zufolge waren 1964 in Bayern rund 13 500 Kinder in etwa 215 Heimen untergebracht, bundesweit im selben Jahr etwa 71 500 Kinder in 850 Heimen. 
Lange Zeit blieb die Verschickung in Kinderkurheime unbeachtet, noch immer sind viele Hintergründe nicht erforscht. Mit einem Kongress 2019 auf Sylt gingen 80 ehemalige Verschickungskinder erstmals an die Öffentlichkeit. Seither wächst die Zahl derer, die offen über die Zustände in privaten, staatlichen oder kirchlichen Kinderkurheimen berichten. Im vergangenen Jahr wurde auf Bundesebene mit der Aufarbeitung begonnen, einige Bundesländer arbeiten an eigenen Studien oder Datenerhebungen. In Bayern setzt sich die SPD im Landtag für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Unrechts von Verschickungskindern ein. Im Februar stellte sie im Sozialausschuss einen entsprechenden Antrag.
nat/kna
 
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  • WW10
    Sehr geehrte Frau Natter,
    ich schätze Sie als eine kompetente und seriöse Journalistin. Zu diesem Thema hätte ich mir allerdings eine etwas intensivere, sprich neutralere Recherche und dementsprechend ein etwas weniger pauschales Urteil über Verschickungskinder gewünscht.
    Ich war selbst in den 70ern jeweils 6 Wochen in Oberstdorf und auf Norderney zur Erholung mit 6 bzw. 8 Jahren. Ich habe daran keinerlei schlechte Erinnerungen, im Gegenteil. Dass jetzt meine Aussage unter Freunden, ich sei auch ein Verschickungskind gewesen, mit einem mitleidigen "Oh, du Armer" quittiert wird, stört mich sehr. Ihr Artikel lässt aber keine andere Reaktion zu: Millionen ... erlebten Gewalt ... kehrten ... traumatisiert zurück. Ich nicht!
    Ebensowenig, wie ich zehn Jahre in einem Internat verbracht habe und dennoch nicht misshandelt wurde und traumatisiert bin. Es waren tolle Jahre, die ich nicht missen möchte.
    Pauschale Urteile über solche Dinge helfen keinem weiter, sie polarisieren höchstens. Schade!
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  • leser1969
    Danke für diesen Artikel.
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  • Doedi.wue
    Ob nach diesen„Schicksalsschlägen“ noch eine angemessene Entschädigung seitens des Staates,der Kirchen oder der(weisen) Ärzteschaft herauszuholen ist?Daß in den siebzger Jahren in einem Kinderheim nicht die Zustände eines 5-SternHotels zu erwarten waren dürfte jedem klar sein;daß man aber den Anstoß anderer benötigt um sich daran wieder zu erinnern um heute rumzukritteln macht stutzig. Wo heute gesellschaftlich ein Hotelzimmer, mit Toilette über den Gang,unzumutbar erscheint,kann man das Schlafen-Müssen in einer Schlafkammer für Kleinkinder mit „Topf“ Zimmermittig in den Siebzigern getrost als „Kindesmisshandlung“ bezeichnen. Da sind jetzt aber die Psychologen und Psychotherapeuten gefragt.
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  • letsgo101
    Die "Verschickung" haben viele Kinder in den 60ern und 70ern mitgemacht. Das war schon sehr heftig gewesen als 4-jähriger mit 5-jähriger Schwester das erste Mal für Wochen alleine zu sein. Das Personal (i.d.R. Nonnen) ließen von kirchlicher Nächstenliebe nicht viel spüren. Der Trennungsschmerz wurde mit Vorschriften und teilw. Schlägen unterdrückt. Als Kind konnte man nicht unterscheiden ob einem die Eltern los haben wollen, oder ob es wirklich eine "Erholung" sein sollte. Doch heute würde ich eher zu einem Erziehungslager tendieren ! So etwas würde ich niemanden wünsche, nicht einmal Leute die ich nicht ausstehen kann !
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  • galaben@aol.com
    Es tut mir unendlich leid für den Schmerz den die Kinder und auch die Eltern ertragen mussten.
    Meine Frau wurde als vierjährige verschickt und kann sich unter Anderem daran erinnern das ein zweijähriges Kind neben ihr im Kinderbett schlief (Bettstädle).
    Die Götter in weis(Ärzte) haben auch heute noch große Macht, aber damals war das so gut wie Gesetz für einfache Leute, was die sagten.
    Auch hier spielten Nonnen eine maßgebliche Rolle.
    Wir haben selbst drei schon erwachsene Kinder und es bricht mir das Herz wenn ich meine liebe Frau als vierjähriges Mädchen am Bahnsteig stehen sehe.
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  • Doedi.wue
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Es war Anfang der 60er Jahre da kam eine Nonne und machte den Vorschlag mich auf eine Kur zu schicken obwohl ich kerngesund war. Ich war etwa 5 Jahre alt und es war eine Zeit als Nonnen gelegentlich zu Besuch kamen und sich erkundgten ob es den Kinder gut ging.Meine Mutter wollte war jedoch gegen eine Kur da habe ich mir Psychoterror erspart.Es wurden also auch Gesunde Kinder auf Kur geschickt um Kasse zu machen.
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  • horsthardekopf
    Und wir wundern uns über Politik von heute, nichts hat sich geändert, CSU/CDU sind genau so scheinheilig wie die ganze Kirche
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  • manfred-englert@hotmail.de
    @horst...: Lassen Sie doch so unsagbare Vergleiche!! Unfaßbar, politische Parteien von heute mit solchen Methoden zu vergleichen! Ich kann mich gut in die Lage dieser -damals- Kinder versetzen! Ich war als Kind "Nesthocker" und hatte die elterliche Wärme gebraucht. Selbst in den Kindergarten ging ich nicht gerne, da herrschte nämlich auch das "Schwesternregime". Als meine Tochter mit 6 Jahren sich einer Mandel OP unterziehen mußte, begleitete ich sie für 10 Tage (Vollpension) ins Spital, um ihr die neue Situation zu erleichtern. Man lässt Kinder in jungem Alter nicht alleine, und daß diese Leid erfahren mußten bedauere ich sehr.Es ist absolut nicht zu beschönigen, aber es waren halt andere Zeiten! Sehr bedauerlich
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