Um die Luftqualität "kümmern wir uns intensiv und werden weiterhin alles der Stadt Mögliche unternehmen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardtin einem aktuellen Interviewmit dieser Redaktion zum Thema Diesel, Verkehr und Schadstoffe. Weil sowohl in der Grombühlstraße als auch im Bereich Theater-/Textorstraße die durchschnittlichen Stickoxidwerte hoch sind, kündigt der OB Maßnahmen wie den Ausbau der Radwege, die Verbesserung des ÖPNV-Tarifsystems und den Bau von Park & Ride-Plätzen an.
Diese Ankündigung ärgert die ÖDP-Stadtratsfraktion, die immer wieder solche Maßnahmen vorgeschlagen hat. In einer Pressemitteilung führt Fraktionsvorsitzender Raimund Binder auf, dass seine Fraktion bereits vor vier Jahren einen Park & Ride-Platz für Zellerau und Sanderau beantragt hat. 2017 wollte die ÖDP einen Park & Ride-Platz bei Ikea in Lengfeld bauen.
Luftverbesserung soll Chefsache werden
Auch für eine eigene Busspur in der Ludwigsstraße, die Erweiterung der Fußgängerzone, Verbesserung des ÖPNV, zusätzliche Passivsammler zur Erfassung der tatsächlichen Situation zum Beispiel in Zellerstraße und Theaterstraße habe sich die ÖDP eingesetzt. Doch aus diesen und weiteren Plänen sei nie etwas geworden. Binder: "Der Oberbürgermeister müsste hier handeln und nicht nur ankündigen."
Bei der der Verbesserung der Luftqualität an der Nordtangente ergingen sich die Regierung von Unterfranken und mit ihr die Stadtverwaltung in Ausflüchte. Die entscheidende Frage an dieser Stelle sei aber, ob die Grombühler die gleichen Rechte hätten wie alle anderen Würzburger.
"Die ÖDP-Fraktion bejaht dies ganz eindeutig und fordert deshalb sofortige Maßnahmen, die zur Chefsache gemacht werden müssen", sagt Binder. "Davon ist unser Oberbürgermeister aber offensichtlich weit entfernt."
Aber ansonsten klingt bei Herrn Binder schon stark an, dass der Wahlkampf um den OB-Sessel eröffnet ist.
Stelle setzen. Mit der CSU, den FW, der FDP und anderen rückwärtsgewandten Politikern lässt sich die Zukunft nicht gestalten.