Nur das leise Plätschern des Regens ist zu hören in der Zeller Straße in Margetshöchheim. Das gelbe Gefährt, mit dem Petra Höfner Briefe und Pakete austeilt, gibt fast kein Geräusch von sich. Streetscooter heißt das Auto, das komplett elektrisch fährt – und das die Post selbst gebaut hat.
„Der Scooter ist perfekt für uns Zusteller“, sagt Höfner. Seit fast 25 Jahren verteilt sie nun schon Briefe und Pakete für die Deutsche Post, ist schon jedes Automodell gefahren, das der Konzern je hatte. Von allen ist der Streetscooter ihr Liebling. „Ich trauere auch um ihn, wenn er mal in der Werkstatt ist“, erzählt die 40-Jährige und lacht.
Komfortablere Arbeit
Der Grund: die Arbeit sei durch den Scooter einfacher, komfortabler. Die Ladefläche ist auf Hüfthöhe und kann von drei Seiten geöffnet werden, sodass das Ein- und Ausladen der Pakete ohne Bücken von der Hand geht. Die Briefe, die maschinell nach Gangfolge vorsortiert sind, finden ihren Platz in einer Stellage, die anstelle des Beifahrersitzes eingebaut ist. Auch das Einsteigen sei laut Höfner einfacher. „Viele Kollegen haben Probleme mit den Bandscheiben“, erklärt sie, „und beim Scooter kann man bequem einsteigen, ohne nach oben klettern zu müssen oder nach unten zu fallen.“
All diese Vorteile habe der Streetscooter laut Alexander Böhm, Sprecher der Pressestelle Mitte der Deutschen Post, weil er zusammen mit den Mitarbeitern konzipiert wurde. Entwickelt und gebaut werden die Elektroautos von einer eigenen Firma, die die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen gegründet hat. Die Post kaufte die Firma 2014 auf, seit 2015 ist der Streetscooter in Serienproduktion und in der Flotte der Post im Einsatz. Seitdem fährt auch Petra Höfner eines der 17 E-Autos, die momentan im Raum Würzburg unterwegs sind. Laut Böhm soll die Anzahl auch hier aufgestockt werden, doch andere Regionen sind vorrangig.
Spezielle Infrastruktur
So zum Beispiel Stuttgart. Wegen der starken Feinstaubbelastung überlegt man dort nämlich, für die gesamte Stadt ein Diesel-Fahrverbot zu verhängen. Auch diese Diskussion war für die Deutsche Post ein Grund, von alten VW-Bussen auf Elektroautos umzustellen. Um sie einsetzen zu können, brauchen die Scooter eine geeignete Infrastruktur in den Verteilungszentren vor Ort. „Wir müssen dort die Ladesäulen für die Autos installieren können“, erklärt Böhm. Das sei teuer und werde deshalb zuerst da gemacht, wo es sich am meisten lohnt. Außerdem braucht es regionale Firmen, die den Scooter warten und gegebenenfalls reparieren können.
40 bis 50 Kilometer fährt Petra Höfner mit ihrem E-Auto am Tag. 100 Kilometer würde es mit einer Akkuladung schaffen. Wenn sie fertig ist mit ihrer Tour, stöpselt sie den Scooter an der passenden Ladesäule ein und lädt ihn über Nacht wieder voll auf – mit grünem Strom. Das Fahrgefühl gefällt ihr gut. „Der geht ordentlich ab“, sagt die Gaukönigshofenerin.
Positives Feedback
Außerdem sei das Auto wendig. Anfangs habe sie sich allerdings erst daran gewöhnen müssen, von nun an Automatik zu fahren. Doch dafür gibt es Schulungen für die Zusteller, wie Böhm erklärt. „Mir macht es Spaß, mit dem Scooter zu fahren“, sagt Höfner.
Von den Kunden höre sie vor allem, dass sie es gut finden, dass die Post umweltbewusster werden möchte. „Viele erschrecken sich aber auch, weil wir jetzt heimlich, still und leise unterwegs sind und man uns nicht mehr hört.“ Eingesetzt werden die neuen Fahrzeuge vor allem in ländlichen Gegenden, so Böhm. Hier werden Briefe und Pakete gleichzeitig ausgetragen, in der Stadt liefe das meist noch getrennt ab. Wenn irgendwann auch dort Scooter fahren, könnte sich das ändern. Dem Postboten Pakete mitgeben kann man aber auch weiterhin.
Vierte Generation
„Das machen wir vor allem bei Älteren, damit die nicht extra aus dem Haus müssen“, sagt Höfner. Mittlerweile verkauft die Post die Streetscooter auch an interessierte Firmen, sogar nach Belgien und in die Niederlande. 32 000 Euro kostet ein solches Elektroauto. Momentan sind die Scooter der vierten Generation auf den Straßen unterwegs. „Die werden von Modell zu Modell besser“, findet die Zustellerin. Sie ist auch schon Streetscooter der ersten Generation gefahren. Die neuesten haben sogar eine Sitzheizung und eine beheizbare Frontscheibe. Petra Höfner möchte das Elektroauto jedenfalls nicht mehr missen. Ihre Arbeit wurde dadurch einfacher. Schnell liefert sie ein Paket aus, wirft die passenden Briefe ein und fährt dann weiter – ohne ein Geräusch.
„Ich trauere auch um ihn, wenn er mal in der Werkstatt ist.“Petra Höfner, Zustellerin bei der Post
Der Wartungsbedarf für Elektrofahrzeuge wird nach Schätzungen ca. 35% niedriger sein.
Wer glaubt sich mit Betrügereien und Kartellen einen Vorteil verschaffen zu können wird vom Markt abgestraft werden.
Viele Länder haben bereits den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschlossen.
Heute beispielsweise Großbritannien.
Lediglich für die "Power to Liquid" - Technologie bei der regenerative Energien genutzt werden um synthetischen Kraftstoff zu erzeugen sehe ich noch Möglichkeiten für einen klimaneutralen sauberen Verbrennungsmotor.
Ansonsten spricht vieles dafür daß Elektromotoren den Markt der Zukunft bestimmen werden.
Hoffentlich denken unsere Konzerne um sonst geht Deutschland wieder einmal eine Schlüsselindustrie verloren.
Das die "Schnecken-Post" es unseren Autokonzernen vormacht spricht aber schon Bände...
Vergessen wird dabei, dass die nötigen Akkus umweltschädlich sind. In der Herstellung, beim aufladen, bei der Entsorgung. Letztere kommt innerhalb weniger Jahre denn ein Akku hält nur eine gewisse Anzahl Ladung, dann muss er entsorgt und gegen einen neuen ausgetauscht werden Macht euch mal schlau, ihr werdet staunen wie giftig alles ist!
Quelle: http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Elektroautos;art735,9651890#kommentare
© Main-Post 2017<<
Wer lesen kann kommt weiter im Leben:
>>40 bis 50 Kilometer fährt Petra Höfner mit ihrem E-Auto am Tag. 100 Kilometer würde es mit einer Akkuladung schaffen.
Quelle: http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Elektroautos;art735,9651890#kommentare
© Main-Post 2017<<
Für diesen Anwendungsfall scheint mir die Reichweite ideal geeignet und auch ausreichend zu sein.
Ja - und solche Werbeversprechen gibt es natürlich auch bei Elektrofahrzeugen.
Zum schlau machen (für Sie):
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-01/elektroauto-energiebilanz/komplettansicht
(Wenn sie wenig Zeit haben - lesen Sie am Ende das Fazit)
Auch interessant:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-08/elektromobilitaet-batterie-recycling
http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-11/batterie-recycling-elektroauto-speicher-stromnetz
Jetzt stehen wir vor einem Scherbenhaufen. Tausende Tote sind zu beklagen und 100tausende Arbeitsplätze in Gefahr.
Die CSU Verkehrspolitik hat total versagt. Die Post hat jetzt Eigeninitiative ergriffen und gezeigt, dass sie, obwohl branchenferrn bessere Lösungen anbietet als die Profis.
Das ist aber eine Einzellösung.
Wenn Sie Hr. Weill erwähnen müssen Sie auch Hr. McAllister nennen, denn die Absprachen betreffen auch Zeiten, als nicht die SPD in Niedersachsen die Regierungsverantwortung hatte.