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Würzburg/Karlstadt
Stichwahlen: Wer wird Landrat in Würzburg und Main-Spessart?
Im Zeichen von Corona gehen die Kommunalwahlen in die zweite Runde: In Unterfranken werden zwei neue Landräte und zwei neue Oberbürgermeister gewählt. Wo es spannend wird.
Am Sonntag sind Stichwahlen in vielen bayerischen Kommunen. Abgestimmt werden darf nur per Brief. 
Foto: Sven Hoppe, dpa | Am Sonntag sind Stichwahlen in vielen bayerischen Kommunen. Abgestimmt werden darf nur per Brief. 
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:40 Uhr

Eine Wahl, bei der ausschließlich per Brief abgestimmt werden darf, das gab's noch nie: Sonntag, 29. März, ist der offizielle Termin für die Landrats- und (Ober-)Bürgermeister-Stichwahlen in Bayern. Doch die Wahlberechtigten sollten nicht so lange warten: Bis Sonntag müssen die ausgefüllten Briefwahlunterlagen nämlich beim Wahlamt der Kommune sein. Das heißt, wer in diesen Corona-Tagen nicht selbst zum Rathaus laufen möchte (was trotz der Ausgangsbeschränkungen erlaubt ist), sollte die Unterlagen möglichst bis Donnerstag in einen Post-Briefkasten einwerfen. 

Im Mittelpunkt der Stichwahlen in Unterfranken stehen die Entscheidungen über die Landräte in Würzburg und Main-Spessart. In Aschaffenburg und in Kitzingen werden neue Oberbürgermeister gewählt. Spannung verspricht auch die Wahl der Bürgermeister in den Kreisstädten Karlstadt und Miltenberg.

Landkreis Würzburg

Im  Landkreis Würzburg wird ein Nachfolger für Eberhard Nuß (66, CSU), der seit 2008 amtiert,  gesucht: Favorit in der Stichwahl ist Thomas Eberth (44, CSU), der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Kürnach. Im ersten Wahlgang lag er mit 42,6 Prozent klar vor Karen Heußner (59, Grüne). Die Herausforderin schaffte 20,4 Prozent, sicherte sich nun aber die Unterstützung der unterlegenen Freien-Wähler- und SPD-Kandidaten.

In Ochsenfurt, der größten Stadt im Landkreis, muss Amtsinhaber Peter Juks (55, UWG) in die Stichwahl. Vor zehn Tagen lag er mit 47,8 Prozent vor seiner Stellvertreterin Rosa Behon (56, CSU), die 35,3 Prozent erzielte.

Bürgermeister-Stichwahlen gibt es auch in Rimpar, Kürnach, Waldbüttelbrunn und Zell.

Landkreis Main-Spessart

Im Kreis Main-Spessart regiert seit 1984 ein Landrat von den Freien Wählern, zunächst Armin Grein (80), seit 2008 dann  Thomas Schiebel (61). Jetzt könnte die CSU den Chefsessel zurückerobern. Sabine Sitter (44), bisher Schiebels Stellvertreterin, geht nach 44,6 Prozent im ersten Wahlgang als Favoritin in die Stichwahl. Christoph Vogel (49, FW) hat nach 22,1 Prozent am 15. März nur Außenseiterchancen. Sitter wäre nach der Kitzinger Landrätin Tamara Bischof (FW) erst die zweite Frau auf einem Landratsstuhl in Unterfranken, die erste von der CSU. 

In der Kreisstadt Karlstadt wird der Nachfolger von Bürgermeister Paul Kruck (61, FW) gesucht. Michael Hombach (41, CSU), auf den zunächst 37,3 Prozent fielen, tritt gegen Stefan Rümmer (40, SPD) an, für den 21,7 Prozent votierten.

Weitere Stichwahlen sind in Rieneck und Triefenstein.

Landkreis Kitzingen

In der Großen Kreisstadt Kitzingen scheidet Oberbürgermeister Siegfried Müller (64, UsW) nach zwölf Jahren aus dem Amt. Favorit für die Nachfolge ist der amtierende Bürgermeister Stefan Güntner (38, CSU). Er setzte sich im ersten Wahlgang mit 42,9 Prozent klar an die Spitze. Außenseiterchancen hat Manfred Paul (62, SPD), 22,6 Prozent erreichte. 

Um die Nachfolge von Christine Konrad (53, FW), die acht Jahre in Dettelbach amtierte, kommt es zum erwarteten Duell zwischen Matthias Bielek (38, FW) und Marcel Hannweber (33, CSU). In der ersten Runde lag Bielek mit 44,8 : 36,2 Prozent vorne.

Recht nah beeinander liegen die Kontrahenten in Volkach, wo Peter Kornell (58, FW) nach 18 Jahren aufhört. Heiko Bäuerlein (46, CSU) kam auf 36 Prozent, Udo Gebert (38, FW) auf 32,9 Prozent.

Weitere Stichwahlen sind in Marktbreit und Castell. 

Landkreis Schweinfurt

Nur eine Entscheidung steht im Kreis Schweinfurt aus. In Üchtelhausen geht es um die Nachfolge von Birgit Göbhardt (60, OG Üchtelhausen). Die Kontrahenten Thomas Pfister (55; WG Hoppachshof/Ottenhausen/Thomashof) und Johannes Grebner (37, BaG/SPD) liegen mit 35,8 beziehungsweise 33,4 Prozent eng beieinander.

Landkreis Bad Kissingen

In der Kurstadt Bad Brückenau verabschiedet sich Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (65, CSU) nach knapp zehn Amtsjahren in den Ruhestand. Favorit für die Nachfolge ist Jochen Vogel (48, CSU), der aktuelle Bürgermeister der Nachbargemeinde Motten. Im ersten Wahlgang erreichte er 45,9 Prozent. Mit 29,2 Prozent belegte Dirk Stumpe (45, PWG) den zweiten Platz.  

Weitere Stichwahlen sind in Elfershausen, Ramsthal und Fuchsstadt.

Landkreis Haßberge

Walter Ziegler (69, BNL) darf nach 18 Jahren als Bürgermeister in Ebelsbach aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. In die Stichwahl um seine Nachfolge gehen Martin Horn (49, SPD), der im ersten Wahlgang 38,1 Prozent schaffte, und Roland Metzner (49, CSU), der auf 31,4 Prozent kam.

Weitere Stichwahlen sind in Stettfeld, Pfarrweisach und Rentweinsdorf.

Landkreis Rhön-Grabfeld

Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind alle Wahlentscheidungen bereits am 15. März gefallen. Stichwahlen sind hier nicht nötig. 

Landkreis Miltenberg

In der Kreisstadt Miltenberg muss Bürgermeister Helmut Demel (66, Liberale Miltenberger) aus Altersgründen abtreten. Um den Chefposten im Rathaus wird ein enges Rennen erwartet. Bernd Kahlert (52, CSU) kam in der ersten Runde auf 35,5 Prozent, Cornelius Faust (55, Liberale Miltenberger) auf 32,3 Prozent.

Weitere Stichwahlen sind in Großheubach, Kleinheubach, Obernburg und Weilbach.

Stadt Aschaffenburg

In der zweitgrößten Stadt Unterfrankens steht die Entscheidung über den Oberbürgermeister aus. Klaus Herzog (68, SPD), der seit 2000 regiert, durfte nicht mehr kandidieren. Die Entscheidung um seine Nachfolge fällt zwischen den bisherigen Stellvertretern Jürgen Herzing (59, SPD) und Jessica Euler (54, CSU). Am 15. März lag Herzing mit 47,9 Prozent klar vor seiner Konkurrentin, die 29,6 Prozent der Stimmen bekam.

Stichwahlen sind auch in den Kreisgemeinden Goldbach, Glattbach, Heigenbrücken und Stockstadt.

 
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  • D. E.
    Ja, das kann man recherchieren, indem man ganz einfach die Homepage der Wohnortgemeinde ansurft oder im Rathaus beizeiten anruft. Auf den Homepages gibt es Telefonnummern und Mail-Adressen, unter denen man sogar am Sonntag noch bis kurz vor Toresschluss die erforderlichen Unterlagen bekommen und dann sein Kreuzchen machen kann.
    Insofern auch auf die erste Frage: ja, vollkommen regelrecht.
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  • C. H.
    Um wählen zu können muss man erst einmal die Wahlunterlagen erhalten haben. Dies ist bei vielen Bewohnern des Landkreises noch nicht der Fall. Ist eine Wahl unter solchen Zu-/Umständen überhaubpt gesetzmäßig? Was wenn die Unterlagen bis Donnerstag immer noch nicht zugestellt sind? Liebe Mainpost kann man das mal recherchieren?
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