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Würzburg
Steht das "Laby" vor dem Aus? Betreiber der Würzburger Discothek reagieren emotional auf Abrisspläne des Vermieters
Die Eigentümer des Grundstücks wollen das Gebäude, in dem sich das "Labyrinth" befindet, durch einen Neubau ersetzen. Für die Würzburger Discothek wäre das wohl das Ende.
Dunkle Stunden für das Labyrinth in Würzburg? Die Neubaupläne des Grundstückseigentümers könnten für ein Ende des Kult-Clubs Laby sorgen.
Foto: Silvia Gralla (Archivbild) | Dunkle Stunden für das Labyrinth in Würzburg? Die Neubaupläne des Grundstückseigentümers könnten für ein Ende des Kult-Clubs Laby sorgen.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 14.07.2024 02:33 Uhr

Keine guten Nachrichten für die Würzburger Kult-Discothek "Labyrinth": Der Eigentümer des Geländes plant den Abriss und Neubau des Gebäudes in der Beethoven Straße am Berliner Ring. Erste Pläne wurden jetzt im zuständigen Ausschuss des Stadtrats vorgestellt.

Im Rahmen dessen bestätigte ein Vertreter der Beethovengruppe, der das Grundstück gehört, der Redaktion, dass das Labyrinth erst im zweiten Bauabschnitt betroffen wäre. Zeitlich liege das noch in weiter Ferne.

Emotionale Reaktionen bei den Mitarbeitern vom Labyrinth in Würzburg

Trotzdem lösen die Pläne auch bei den Betreibern des Clubs etwas aus. "Wir sind betroffen und die Nachricht bewegt uns", sagt Anna Weß der Redaktion. Sie leitet seit Juni 2023 das operative Geschäft vom Labyrinth. Auch mit Inhaber Marius Mensch habe es bereits Gespräche über die Zukunft des Clubs gegeben. "Für uns und alle, die bei uns arbeiten, ist das sehr emotional", sagt sie.

Anna Weß leitet seit etwa einem Jahr das operative Geschäft der Würzburger Diskothek Labyrinth.
Foto: Viola Mensch | Anna Weß leitet seit etwa einem Jahr das operative Geschäft der Würzburger Diskothek Labyrinth.

Der Vermieter habe frühzeitig über seine Pläne informiert, betont Weß. Ihres Wissens nach habe es bisher keine Gespräche darüber gegeben, dass in einem möglichen Neubau auch eine Discothek Platz finden könnte. Noch sei gar nicht abzuschätzen, wie lange eine Umsetzung der Pläne dauern könnte.

Hoffnung auf noch weitere Jahre Partys und Programm im Würzburger Laby

"Wir gehen davon aus, dass das das Ende der 35-jährigen Geschichte des Labyrints wäre", sagt Weß. Zugleich hoffe sie darauf, dass dieses Ende noch lange auf sich warten lässt. Die weitere Entwicklung liege aber nicht in den Händen des Labyrinths.

Deswegen will sich Anna Weß auch nicht zu viel mit Gedankenspielen um die Zukunftspläne beschäftigen: "Wie viel Energie steckt man in Dinge, die man selbst nicht ändern kann?" Sie richte den Blick deswegen nach vorn. "Wir möchten das Laby in seiner ursprünglichen Form so lange fortführen, wie es geht", sagt Weß, "und unseren Gästen das bieten, was sie von uns gewohnt sind: tolle Partys und ein diverses Programm."

 
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Kommentare
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  • Jasmin Müller
    Da es das Labyrinth bereits in die Bände von Asterix und Obelix auf "Meefränggisch" geschafft hat, könnte man durchaus behaupten, die Discothek ist eine wichtige Kulturinstitution, welche in all den Jahren immer wieder Platz für alle Generationen, sowie Offenheit für die unterschiedlichsten (auch Nischen-) Musikrichtungen, verschiedene Geschlechtsidentitäten und aller Herkünfte geboten hat. Ich hoffe, dass es das auch in der Zukunft bleiben wird und das Labyrinth weiterhin unterstützt wird.
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  • Andrea Roso
    Irgendwie scheinen der Beethovengruppe viele schöne kleine Unternehmen und Initiativen zum Opfer zu fallen (Laby, Immerhin, Fablab, Posthalle,...)
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  • Sebastian Hansen
    Sehr, sehr ärgerlich, dass hier - wie schon bei der Posthalle - eine Würzburger Kulturinstitution dem hemmungslosen Gentrifizieren der Beethoven-Gruppe zum Opfer fallen soll. Wozu braucht man eigentlich überhaupt noch diese Mengen Bürotürme in Zeiten von Homeoffice?
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  • Jürgen Gittel
    So kann man das nicht pauschal sehen. Es gibt nach Corona wieder genug Firmen/Behörden, die ihre 'Schäflein", sprich Beschäftigte, wieder lieber vor Ort haben wollen. Begründet wird das oft mit der mangelnden Effizienz beim Homeoffice.
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  • Harry Amend
    Die Posthalle ist alles andere aber mit Sicherheit keine Kulturinstitution. Bei dieser Aussage verdreht es mir die Augen.
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  • Michael Halbritter
    Was ist denn ihrer Meinung nach eine Kulturinstitution? Das Stadttheater, das Mozartfest, der Hafensommer? Je mehr von diesen (ihrer Meinung nach) "Nichtkulturinstitutionen" schließen desto unattraktiver und langweiliger wird die Stadt!
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  • Stefanie Träger
    Ja, Sie dürfen auch eine Meinung haben…aber ein Glück für viele Menschen, dass SIE nicht definieren dürfen was kulturell wertvoll ist.

    Achim Träger
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  • Matthias Bales
    Was ist mit schwarzlichtfabrik, lasertec und Fahrrad laden wo in der posthalle mit drinne ist sie werden dann auch verschwinden ? Finde es auch traurig das stadt sowas unterstützt, und keinen ausweich stelle findet
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