zurück
Thüngersheim
Start der Weinlese: Söder verspricht mehr Wasser im Weinberg
Die Trockenheit in den Weinbergen macht den fränkischen Winzern zu schaffen. Erste resignieren bereits und geben auf. Trotzdem soll der Jahrgang ein besonderer werden.
Ein super Jahrgang wird erwartet: Am Donnerstag schnitten im Thüngersheimer Scharlachberg Ministerpräsident Markus Söder, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Weinkönigin Carolin Meyer die ersten Silvaner-Trauben ab und eröffneten die Weinlese.
Foto: Thomas Obermeier | Ein super Jahrgang wird erwartet: Am Donnerstag schnitten im Thüngersheimer Scharlachberg Ministerpräsident Markus Söder, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Weinkönigin Carolin Meyer die ersten ...
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:59 Uhr

Es ist das erste Mal, dass ein bayerischer Ministerpräsident die fränkische Weinlese eröffnet. Zumindest seit Arthur Steinmann Präsident des fränkischen Weinbauverbandes ist – und das ist er schon zehn Jahre. Am Donnerstag hat Markus Söder im Thüngersheimer Scharlachberg zusammen mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber symbolisch die ersten Silvaner-Trauben geschnitten. Für Söder einer der "schönsten Termine" – und in Zeiten des Klimawandels "ein besonderes Bekenntnis zu den fränkischen Winzern". 

Es ist die Trockenheit in den Weinbergen, die den Winzern auch 2019 zu schaffen macht. "Der Klimawandel ist in den Weinbergen angekommen. Wir haben klimatische Verhältnisse wie in Bozen", sagte Steinmann. Vor allem die Steillagen haben gelitten. "Da kommen einem die Tränen." Die ersten Winzer würden schon resignieren, weiß Steinmann und fordert von der Politik Unterstützung ein. "Nach zehn Jahren Gesprächsführung müssen jetzt Taten folgen, sonst verlieren die Winzer ihren letzten Mut." 

Wassermanagement für extreme Wetterereignisse

Das will Söder nicht. Denn, "der fränkische Wein ist für die ganze Welt ein Spitzenprodukt". Er sicherte zu, eine bayerische Wasserstrategie zu entwickeln, damit die Kulturlandschaft erhalten bleibt. Die eigentliche Kunst sei es, dieses Wassermanagement bei extremen Wetterereignissen zu betreiben. Landwirtschaftsministerin Kaniber will nächste Woche auch nach Israel reisen, um sich dort von den Weltmarktführern in der Bewässerungstechnik Konzepte abzuschauen. 

Im Thüngersheimer Scharlachberg liegen die Schläuche für die Tröpfchenbewässerung schon in den Weinbergen. "Intelligente Lösungen sind vorhanden, aber wir haben nicht das Wasser", erklärte Hermann Kolesch, Leiter der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. In niederschlagsreichen Zeiten soll Wasser aus dem Main gepumpt und in riesigen Speichern im Weinberg gelagert werden. "Die Technologie steht, die Speicher müssen aber noch geschaffen werden." Artur Steinmann hofft, dass in den nächsten zwei Jahren Gelder dafür zur Verfügung stehen.

Der Silvaner als offizielles Staatsgetränk

Und wie wird er nun, der Jahrgang 2019?  Die warmen Tage und kalten Nächte dienten der Fruchtausprägung. "Bleibt die Wetterlage so, wird das ein super, super Jahrgang", sagt Steinmann. Ähnlich wie 2018. Nur die Ernte dürfte etwas geringer ausfallen als im Vorjahr. 

Und so wird wohl wieder ein guter Silvaner in Söders Weinkeller landen. Er selber trinke zwar selten Alkohol, aber "meine Frau trinkt den ganz gerne", sagt er. "Und da trinke ich schon mal mit. Der Silvaner ist also das offizielle Staatsgetränk", lacht er. 

Fotoserie
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Thüngersheim
Thomas Fritz
Artur Steinmann
Bayerische Ministerpräsidenten
Markus Söder
Michaela Kaniber
Silvaner
Wassermanagement
Wein
Weinberge
Weingärtner
Weinkeller
Weinlese
Wetterereignis
Wetterlagen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • W. S.
    Und was bleibt da für die Weinbaugemeinden beispielsweise am Steigerwaldrand, die vom Main weiter weg sind? Da wird dann wohl die Chancenungleichheit sogar noch mit staatlichen Mitteln verschärft.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten