Exzellente Unis? Der Wettbewerb von Bund und Ländern hat einen bitteren Beigeschmack – zumindest, was die Auswahl der sogenannten Cluster angeht. Schuld daran ist die Politik. Sie hat sich in einer Weise eingemischt, die das ganze Verfahren verwässert.
Politische Gießkanne statt wissenschaftliche Auslese
Aus Scheu vor harten Entscheidungen wurden kurzerhand elf Projekte draufgepackt, ohne den Gesamtetat zu erhöhen. Damit sind alle Exzellenzverbünde beschädigt – im Image und vor allem finanziell. Was ist das für ein Verständnis von Spitzenforschung, das ihr erst detailreiche Pläne abverlangt und dann ein Viertel der in Aussicht gestellten Gelder streicht?
Es riecht nach politischer Gießkanne zum Vorteil bestimmter Länder, die sich breiter gemacht haben als andere. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat der Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen – ebenso all jene, die ihr gefolgt sind.
Bayerns Wissenschaftsministerin hatte das Nachsehen
Richtig: Rein zahlenmäßig waren Wissenschaftler im Entscheidungsgremium in der knappen Mehrheit. Ein Teil von ihnen wird aber kaum aus Überzeugung für die Streichorgie gestimmt haben, sondern hat sich von der Politik weichklopfen lassen. Hier sollen einige Wissenschaftsminister energisch für die Hochschulen in ihrem Bundesland in den Ring gestiegen sein.
Bayerns mittlerweile abgelöste Ministerin Marion Kiechle war nicht unter ihnen bzw. konnte sich mit ihrem Wunsch, die Mittel zu erhöhen, nicht durchsetzen. Schade. Damit stottert der Motor der neuen Exzellenzstrategie gleich zum Start. Nicht nur in Würzburg.