Der Betreiber des Auber Schotterwerks ist verpflichtet, sich selbst zu überwachen. So will es der Leitfaden zur Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen. Eine gesetzliche Vorgabe, die nach einem Umweltskandal von Eltmann bei Bamberg im Jahr 2002 erlassen wurde. Spätestens jetzt zeigt sich aber, dass mit diesen Eckpunkten kein weiterer Umweltskandal verhindert, sondern ein neuer ermöglicht wurde. Das System der Eigen- und Fremdkontrolle hat im Schotterwerk Aub versagt. Notwendige staatliche Kontrollen gab es kaum.
Aber genau diese braucht es. Derart riesige Gruben, wie der Steinbruch in Aub, müssen unangemeldet und viel öfter kontrolliert werden. Nun ist es leicht, dem Würzburger Landratsamt Kontrollversagen vorzuwerfen. Freilich ist ein solches nicht von der Hand zu weisen. Denn Hinweise darauf, dass im Steinbruch unerlaubter Weise Asphalt und andere Materialien abgelagert wurden, gab es zuhauf und nicht erst im Jahr 2016. Aber ist das Landratsamt Würzburg überhaupt in der Lage, ordentlich zu kontrollieren? Nein, ist es nicht. Der Behörde fehlt das nötige Personal, um die notwendigen Kontrollen durchzuführen. Die Zahl der Umweltingenieure beim Landratsamt hat sich in den letzten Jahren nicht erhöht, obwohl immer mehr Windkraftanlagen und Biogasanlagen hinzu kamen, die überprüft werden müssen. Auch beim Wasserwirtschaftsamt wurde in den vergangenen Jahren mehr Personal abgebaut als eingestellt.
Das ist aber der falsche Weg. Behörden müssen mit genügend Personal ausgestattet sein, um ihren Kontrollaufgaben nachkommen zu können. Denn nur durch häufige und unangemeldete Kontrollen können Unternehmer abgeschreckt werden, sich auf Kosten der Umwelt zu bereichern.