Mit letzter Kraft hat sich Alfred Eck vor der Hinrichtung gewehrt. Er bittet um Bewährung, stößt den Stuhl weg. Aber die gnadenlose NS-Militärjustiz lässt das nicht zu. Alfred Eck muss hängen, seine Verwandten werden gezwungen, dabei zuzusehen. Um ein Exempel zu setzen, wird ein junges Leben ausgelöscht, der Familie unseliges Leid angetan.
Dass erst 76 Jahre nach diesem Unrechtsurteil eine Bronzetafel am Auber Marktplatz auf dieses schreckliche Schicksal aufmerksam macht, ist eine Schande. Dass der Bürgermeister kein Wort der Entschuldigung an die Familie richtet – ein Fauxpas. Dass ein junger Soldat, der sein Dorf vor der Vernichtung gerettet hat, erst nach tiefgründiger Aufklärungsarbeit als Held gefeiert wird, zeigt, wie lange falsche Vorurteile überleben können. Dass sich dies nach 76 Jahren jetzt zu ändern scheint, gibt aber auch Hoffnung.
Die Gedenktafel am Marktplatz ist ein guter Anfang
Hoffnung darauf, dass sich nicht ewig gestrige Einstellung durchsetzt, sondern gesunder Menschenverstand obsiegt. Die Gedenktafel am Auber Marktplatz ist ein guter Anfang dafür, aber lange nicht das Ende. Erst, wenn die Auber Schule den Namen Alfred Ecks trägt, so wie es der Stadtrat 1985 auch beschlossen hat, zeigen die Auber, dass sie nicht mehr an jene unseligen Parolen von damals glauben und Alfred Eck endlich die Ehre geben, die ihm gebührt. Und der Familie das Zeichen, auf das sie lange warten musste. Erst dann ist der Vorhang geschlossen und Alfred Eck kann in Frieden ruhen.