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Kommentar: Es wird höchste Zeit für eine Alfred-Eck-Schule
Eine Gedenktafel nach 76 Jahren: Eine Schande, meint unser Autor. Aber auch eine Chance auf eine Alfred-Eck-Schule. Denn erst dann wird dem Retter von Baldersheim gerecht getan.
Eine Bronzetafel am Auber Marktplatz erinnert jetzt an Alfred Eck und sein schreckliches Schicksal. 
Foto: Daniel Peter | Eine Bronzetafel am Auber Marktplatz erinnert jetzt an Alfred Eck und sein schreckliches Schicksal. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 09.02.2024 04:27 Uhr

Mit letzter Kraft hat sich Alfred Eck vor der Hinrichtung gewehrt. Er bittet um Bewährung, stößt den Stuhl weg. Aber die gnadenlose NS-Militärjustiz lässt das nicht zu. Alfred Eck muss hängen, seine Verwandten werden gezwungen, dabei zuzusehen. Um ein Exempel zu setzen, wird ein junges Leben ausgelöscht, der Familie unseliges Leid angetan. 

Dass erst 76 Jahre nach diesem Unrechtsurteil eine Bronzetafel am Auber Marktplatz auf dieses schreckliche Schicksal aufmerksam macht, ist eine Schande. Dass der Bürgermeister kein Wort der Entschuldigung an die Familie richtet – ein Fauxpas. Dass ein junger Soldat, der sein Dorf vor der Vernichtung gerettet hat, erst nach tiefgründiger Aufklärungsarbeit als Held gefeiert wird, zeigt, wie lange falsche Vorurteile überleben können. Dass sich dies nach 76 Jahren jetzt zu ändern scheint, gibt aber auch Hoffnung. 

Die Gedenktafel am Marktplatz ist ein guter Anfang

Hoffnung darauf, dass sich nicht ewig gestrige Einstellung durchsetzt, sondern gesunder Menschenverstand obsiegt. Die Gedenktafel am Auber Marktplatz ist ein guter Anfang dafür, aber lange nicht das Ende. Erst, wenn die Auber Schule den Namen Alfred Ecks trägt, so wie es der Stadtrat 1985 auch beschlossen hat, zeigen die Auber, dass sie nicht mehr an jene unseligen Parolen von damals glauben und Alfred Eck endlich die Ehre geben, die ihm gebührt. Und der Familie das Zeichen, auf das sie lange warten musste. Erst dann ist der Vorhang geschlossen und Alfred Eck kann in Frieden ruhen. 

 
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  • vbesserh
    Sehr guter Beitrag!!! Der Bundespräsident R. von Weizäcker hat 1985 am 8. Mai öffentlich und international viel beachtet gesagt: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung!" Dieser Gedanken in seiner ganzen Konsequenz ist 1985 auf dem Land in der unterfränkischen Provinz wohl nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen. Die Personen, die in der Nazipropaganda aufgewachsen sind, war es ein Tag des Zusammenbruchs und haben leider, wie man an dem Fall Alfred ECK sieht, noch Jahrzehnte später so gedacht. Gerade deswegen ist es großartig, dass jetzt ein Zeichen gesetzt wurde. Auch im Hinblick darauf, prospektiv immer wachsam zu bleiben!
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