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Würzburg
Staatsstraße nach Rimpar: Wie Teer den Bau behindert
Statt Ende Oktober wird die Straße zwischen Versbach und Rimpar erst Ende März fertig sein. Die Versbacher Geschäftsleute sind sauer, weil ihnen die Kunden fehlen.
Trotzdem intensiv gearbeitet wird, die Staatsstraße 2294 Versbach-Rimpar wird nicht vor Ende März fertig sein. Grund sind unerwartete Teerfunde im Untergrund.
Foto: Thomas Obermeier | Trotzdem intensiv gearbeitet wird, die Staatsstraße 2294 Versbach-Rimpar wird nicht vor Ende März fertig sein. Grund sind unerwartete Teerfunde im Untergrund.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:11 Uhr

Eigentlich sollte der Verkehr auf der Staatsstraße 2294 zwischen dem Würzburger Stadtteil Versbach und Rimpar seit Ende Oktober wieder ungehindert rollen. Doch alles, was dort derzeit rollt, sind entweder Baumaschinen und Lastkraftwagen. Bis der reguläre Verkehr die Straße wieder nutzen kann, wird esnach derzeitigem Stand wohl bis Ende März kommenden Jahresdauern. Außer dem rollenden Verkehr, der Umwege über Maidbronn und die Bundesstraße 19 nehmen muss, sind vor allen die Geschäftsleute in  Rimpar und Versbach betroffen, denen ein Teil ihrer Kundschaft fehlt.

"Das ist unglücklich aber auch ungewöhnlich gelaufen."

Der Hintergrund: Erst im Zuge der Baumaßnahmen waren auf rund zwei Kilometern der Strecke alte teerhaltige Fahrbahnreste entdeckt worden. "Die haben  wir bei den vorhergehenden Prüfbohrungen entlang der Strecke nicht festgestellt", sagt Falk Piller, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in der Weißenburgstraße. Die alte Straße sei deutlich schmäler gewesen, als die darüber liegende und habe sich so durchs Tal geschlängelt, dass die Prüfbohrungen immer daran vorbeigegangen waren. "Es gab bei uns auch keine Unterlagen, aus denen die Existenz dieser Trasse hätte hervorgehen können", so Piller weiter. "Da hilft es nichts, da müssen wir die Fakten auf den Tisch legen, das ist unglücklich aber auch ungewöhnlich gelaufen."

Einer der Haufen mit Aushub, die derzeit noch entlang der Trasse liegen. Von jedem einzelnen werden mehrere Proben gezogen, um das weitere Vorgehen festzulegen.  
Foto: Thomas Obermeier | Einer der Haufen mit Aushub, die derzeit noch entlang der Trasse liegen. Von jedem einzelnen werden mehrere Proben gezogen, um das weitere Vorgehen festzulegen.  

Die Konsequenz: Der komplette Untergrund musste ausgebaggert werden, der Teer wurde zur thermischen Verwertung, sprich Verbrennung, nach Holland gebracht. Der restliche Aushub lagert derzeit noch in großen Halden, sogenannten Haufwerken, am Rand der unfertigen Straße. "Da kommt ein Labor und nimmt von jedem einzelnen Haufen mehrere Proben, die werden untersucht, inwieweit der Boden durch den Teer kontaminiert ist", erklärt Bauleiter Frank Remling. Nach dieser Untersuchung wird festgelegt, kann der Boden wieder eingebaut werden, kommt er zur Verwertung oder muss er auf eine Deponie.

Falk Piller (links), stellvertretender Fachbereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in der Weißenburgstraße und Bauleiter Frank Remling. 
Foto: Thomas Obermeier | Falk Piller (links), stellvertretender Fachbereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in der Weißenburgstraße und Bauleiter Frank Remling. 

"Und dann brauchen wir Transportkapazitäten, die Firmen warten ja nicht auf uns", weiß Piller. Denn aus den ursprünglich veranschlagten 450o Tonnen der alten Fahrbahn wurden mittlerweile 16.000 Tonnen, hinzu kommen rund 26.800 Tonnen belasteter Boden, der vorher gar nicht auf der Liste stand. "Das dauert alles und deshalb verzögert sich die Fertigstellung", sagt Piller. Zudem verteuere sich die Sanierung von ursprünglich angesetzten 3,5 Millionen Euro auf rund 6,5 Millionen. "Die Baufirma setzt alle Mitarbeiter und Maschinen ein, die ihr zur Verfügung stehen, und wird auch den Winter durcharbeiten", fährt Piller fort. Dennoch werde man mit Straße und Radweg nicht vor Ende März fertig sein, befürchtet er.

"Die Unzufriedenheit kommt daher, dass man nicht mit uns redet."
Andreas Dömling, Apotheker

Und die Versbacher Geschäftsleute? Die sind ungehalten über ein "gerüttelt Maß an Unfähigkeit", wie es Peter Friedel vom gleichnamigen Optikergeschäft in der Versbacher Straße ausdrückt. Das habe er so auch bei einem Termin mit Oliver Jörg und Josef Hofmann bei Joachim Fuchs, dem Leiter des Staatlichen Bauamtes gesagt, sagt er. Der habe Versäumnisse eingeräumt und eine künftig bessere Öffentlichkeitsarbeit zugesagt. Denn was den Geschäftsleuten sauer aufstößt: Gerüchte, dass sich die Fertigstellung verzögern werde, hatten sie schon lange gehört. Offiziell erfuhren Sie davon aus der Presse zu Beginn der zweiten Oktoberhälfte. 

Er beklagt ein "völliges Desinteresse" an der Lage der 32 betroffenen Versbacher Geschäftsleute. Auch bei einem Anruf bei Oberbürgermeister Christian Schuchardt habe dieser ihm geantwortet, das sei eine Staatsstraße und keine der Stadt, also habe die Stadt da keinen Einfluss. "Da könnten der OB, der Bürgermeister von Rimpar  Burkart Losert und Landrat Eberhard Nuss doch zusammen eine Lösung suchen", sagt Friedel. "Aber bis auf die 32 betroffenen Firmen sind anscheinend alle glücklich". Er klingt bitter, als er das sagt. Zumal man ihm zugetragen habe, realistischer als Bauende sei Ende Juni, Anfang Juli.

Große Erdhaufen lagern am Rand der Trasse. Jeder einzelne muss sorgfältig untersucht werden. Erst dann wird das weitere Vorgehen festgelegt.
Foto: Thomas Obermeier | Große Erdhaufen lagern am Rand der Trasse. Jeder einzelne muss sorgfältig untersucht werden. Erst dann wird das weitere Vorgehen festgelegt.

Sein Kollege Andreas Dömling, Inhaber der Apotheke am Tännig, beklagt die mangelnde Transparenz. "Da muss doch klar gewesen sein, dass da etwas drunter ist, das fällt doch nicht erst im letzten Moment auf." Diese schlechte Infopolitik ärgere ihn an meisten. "Die Unzufriedenheit kommt daher, dass man nicht mit uns redet."

"Es hat sich leider erst sehr spät herausgestellt, dass sich die Bauzeit durch den Fund so stark verzögert", sagt Bauleiter Remling zu den Vorwürfen. Und er versichert: "Nach derzeitigem Sachstand und bei einem normalen Winter streben wir an, das Ziel Ende März 2019 zu halten."

 
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  • pegasch98
    Ich bemerke es gibt nur Experten, VCP ist dafür das der Verkehr über Rimpar und Maidbronn fährt das momentan die Anwohner der Haupstrassen durch Fahrzeuge belastet sind die 1m vor Ihrem Haus vorbeifahren scheint er zu vergessen.
    gleichzeitig äussert er sich aber gegen den Neubau unserer Ortsumgehung in einem anderen Bericht, will aber selbst keinen Verkehr haben.
    Sollte man tun , aber dann auch unseren Lineinverkehr der Linie 45 die viele Versbacher mitnimmt, den unsere bevölkerung kommt monentan schneller über den Ausweichverkehr über maidbronn nach Würzburg da weniger Halrestellen!
    Es ist müssig selbst keine belastung haben zu wollen aber selbst mobil zu sein und andere zu belasten.
    Ein Anwohner der seit 40 Jahren täglich mehr Verkehr vor der Haustüre hat!!
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  • reutjo
    das kommt gerade recht....

    da man ja gerade den Rückbau der Versbacher Str. ins letzte Jahrhundert betreibt, von ungefähr WÜ Greinbergknoten ausgehend, durch Versbach-Rimpar, das ja ebenfalls Teil der Verbindung ist, fällt VIELEN Durchfahrern und Anwohnern gar nicht auf, wie
    es dann im Sommer 2019 und weiter, sein wird. Die Verkehrslawine rollt dann wieder
    ...... mir ham ja alle >Zeit ! Ochsenkarren und Pferdegespanne, geräuschlose Rad-
    fahrer und Fussgänger trotten und trampeln dann, wie aus einer anderen Welt kommend, an den Häusern von sg. "Meinungsmachern" gewichtig vorbei. Nicht zu vergessen ist jedoch, die neue Strassenerschliessung der neuen Kliniken oben an der
    Oberdürrbacher Str. > MUSS < auch nach unten gebracht werden. Nämlich .... in die Versbacher Str. ! Das kommt.... so sicher wie das Amen in der Kirche !!!
    Die Geschäftsleute in diesen Abschnitten bekommen dann zu tun. Also regt Euch nicht auf. Sonst setzt der "Hofmann den Grabstein !!!
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Schauen sie es sich doch mal auf der Karte an. Der Weg über die B19 ist sehr wohl eine Umgehung und belastet viel weniger Menschen als mitten durch Versbach und die Lindleinsmühle zu fahren. Zumal da nahezu alle zu schnell fahren, teilweise deutlich über 100 km/h (erlaubt sind 50).
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Statt der Geschäftsleute könnte man auch mal die Anwohner der Versbacher Straße fragen. Die freuen sich nämlich noch ein paar Monate deutlich weniger Verkehr vor der Tür zu haben. Es ist sowieso ein Unding, dass der Durchgangsverkehr von Rimpar durch Versbach fließt. Der sollte besser auf der bestehenden Umgehung über Maidbronn und die B19 fahren und die Durchfahrt durch Versbach so unattraktiv wie möglich gemacht werden. Das haben die Bürger in Versbach so 2015 auch im ISEK beschlossen. Von mir aus könnte man die Straße einfach gesperrt lassen.
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    Die Lachnummer ist, dass zwei Wochen vor dem geplanten Fertigstellungstermin plötzlich die Meldung kam, dass sich die Bauzeit mehr als verdoppelt.
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  • Einwohner
    Die Straße durch Maidbronn ist keine Umgehung. Die Umgehung soll erst noch gebaut werden. Ein Unding ist es eher, dass Sie es sich einfach machen möchten und dafür andere belasten wollen.
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  • marco.goebet@web.de
    Da schlägt das Floriansprinzip aber wieder mal ganz gewaltig zu: Verschon mein Haus, zünd andere an! Da macht es sich jemand aber ganz schön einfach.......
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