Nach den erneuten Vorwürfen gegen den Würzburger Schwimmtrainer Stefan Lurz hat die Staatsanwaltschaft Würzburg Ermittlungen gegen den 43-Jährigen aufgenommen. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach am Montagmorgen auf Anfrage der Redaktion. Auslöser war eine Berichterstattung im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vom Samstag.
In der Geschichte kamen mehrere Schwimmerinnen zu Wort, die unter Lurz trainiert hatten. Anonymisiert berichteten sie von sexueller Belästigung und Nötigung. Einige der Schwimmerinnen sollen zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sein. Lurz trat noch am Freitag von seinem Amt als Bundestrainer im Freiwasserschwimmen zurück, "um weiteren Imageschaden vom Deutschen Schwimm-Verband abzuwenden", bestritt allerdings die aktuellen Vorwürfe. Lurz ist auch nicht mehr Leiter des in Würzburg angesiedelten Bundesstützpunktes im Freiwasserschwimmen.
Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat nun "aufgrund des 'Spiegel'-Artikels und den darin enthaltenen neuen Vorwürfen von Amts wegen ein Verfahren gegen Stefan L." eingeleitet, so Seebach. Ermittelt wird wegen des Verdachts von "sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen".