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Lindleinsmühle
St. Albert in der Lindleinsmühle: Barrierefreier Treffpunkt und Pilotprojekt zur Regenwassernutzung
Die Umgestaltung des Kirchplatzes St. Albert in der Lindleinsmühle soll in diesem Jahr beginnen. Warum das Projekt 200.000 Euro teurer wird als ursprünglich geschätzt.
Der Kirchplatz St. Albert in der Lindleinsmühle soll jetzt umgestaltet werden.
Foto: Thomas Obermeier | Der Kirchplatz St. Albert in der Lindleinsmühle soll jetzt umgestaltet werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:37 Uhr

Bereits im September 2021 wurde beschlossen, den zentralen Platz in der Lindleinsmühle an der katholischen Kirche St. Albert neu zu gestalten. Letztes Hindernis war die Finanzierung: In seiner Sitzung an diesem Donnerstag soll der Stadtrat 200.000 Euro zusätzlich bereitstellen, damit der Auftrag an die Baufirma vergeben werden kann. Der Hauptausschuss hat die Mehrausgabe bereits einstimmig abgesegnet.

Bei der ersten Ausschreibung der Baumaßnahme ging kein einziges Angebot ein

Es gibt unterschiedliche Gründe, wenn bei Bauprojekten die ursprüngliche Kostenschätzung überschritten wird. Im Fall des Kirchplatzes St. Albert war es die Tatsache, dass bei der ersten Ausschreibung der Baumaßnahme kein einziges Angebot eingegangen ist, wie Kämmerer Robert Scheller im Hauptausschuss erläuterte. Die Verwaltung habe in der zweiten Runde bei 15 Baufirmen telefonisch angefragt, von denen nur fünf bereit waren, sich die Unterlagen anzusehen. Offenbar wegen gut gefüllter Auftragsbücher ging anschließend ein einziges Angebot für die Tiefbauarbeiten im Rathaus ein, das 200.000 Euro über den zuvor geschätzten Kosten lag.

Die Kosten für die Umgestaltung steigen von 1,9 auf 2,1 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für die Umgestaltung steigen nach aktuellem Stand von 1,9 auf 2,1 Millionen Euro. "Wir müssen davon ausgehen, dass eine weitere Ausschreibung kein günstigeres Ergebnis bringen wird", so Scheller. Die fehlenden 200.000 Euro werden, die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt, aus den Haushaltsstellen finanziert, die für die Umgestaltung von Juliuspromenade und Karmelitenstraße vorgesehen sind.

Bisher von Stein dominiert: Der Kirchplatz St. Albert in der Lindleinsmühle.
Foto: Thomas Obermeier | Bisher von Stein dominiert: Der Kirchplatz St. Albert in der Lindleinsmühle.

Der Kirchplatz soll eine zentrale und barrierefreie Begegnungsstätte im Ortskern werden

Aus dem Kirchplatz soll eine zentrale und vor allem barrierefreie Begegnungsstätte im Ortskern der Lindleinsmühle werden. Das geht bereits aus einem Handlungs- und Entwicklungskonzept hervor, das 2016 unter Beteiligung der Bürger entstanden ist. Die Lindleinsmühle war nach der Zellerau und dem Heuchelhof der dritte Würzburger Stadtteil, der in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" aufgenommen wurde.

Die konkrete Planung der Umgestaltung stammt von den Landschaftsarchitekten des Kitzinger Büros Arc.Grün und ist das Ergebnis einer Planungswerkstatt mit den Bürgerinnen und Bürgern. Auch alle Anlieger, darunter das Hotel Lindleinsmühle, waren in den Planungsprozess eingebunden.

Stufen und Treppen sollen auf dem Areal des Platzes verschwinden

Besonderes Augenmerk wurde auf eine barrierefreie Erreichbarkeit des Platzes und des Gemeindezentrums gelegt, Stufen und Treppen werden verschwinden. Aus dem Umsetzungsbeschluss des Stadtrats vom September 2021 geht außerdem hervor, dass weniger Flächen als bisher versiegelt werden und der Grünanteil deutlich erhöht werden soll. Bestehende Bäume sollen so weit wie möglich erhalten bleiben.

Außerdem wird der Kirchplatz zum Pilotprojekt in Sachen Regenwassernutzung

Außerdem wird der Kirchplatz zum Pilotprojekt in Sachen Regenwassernutzung - Stichwort "Schwammstadt". Niederschläge werden vor Ort aufgefangen und gespeichert, um sie zur Bewässerung der Bäume und Grünflächen zu nutzen. Das Projekt wird von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau über zwei Jahre wissenschaftlich begleitet und dokumentiert und soll Erkenntnisse für künftige innerstädtische Bauprojekte bringen.

Bei den Haushaltsberatungen im vergangenen November hat der Stadtrat außerdem beschlossen, die leerstehende Sparkassen-Filiale am Kirchplatz anzumieten und zu einem sozialen und kulturellen Treffpunkt umzubauen.

 
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