
Im März wurde eine Planungswerkstatt für den Kirchplatz St. Albert in der Lindleinsmühle wegen der Corona-Pandemie abgesagt, inzwischen wurde sie – unter anderem in Form einer Videokonferenz – nachgeholt und zum Abschluss gebracht. Drei Planungsbüros haben Entwürfe vorgelegt. Zur Umsetzung empfohlen wurden von der Jury die Ideen des Kitzinger Büros Arc.Grün, das unter anderem auch an der Planung der Landesgartenschau 2018 am Hubland beteiligt war.
Die vom städtischen Baureferat geplante Umgestaltung des Kirchplatzes geht zurück auf ein unter Beteiligung der Bürger erstelltes "Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept", das der Stadtrat bereits im September 2016 beschlossen hat. Die Lindleinsmühle war damals nach Zellerau und Heuchelhof der dritte Stadtteil, der in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf –soziale Stadt" aufgenommen wurde.
Auch die Bürger gefragt
Auch vor der konkreten Neugestaltung des Kirchplatzes waren die Bürger gefragt. An Stelle einer analogen Planungswerkstatt als Versammlung im Pfarrzentrum fand die Veranstaltung Ende Oktober zum Großteil digital statt. An einer Videokonferenz mit den Planern nahmen 20 Bürger teil, ähnlich gut war im Anschluss das Feedback auf die im Quartiersbüro ausgehängten Entwürfe. Auf der Webseite "planungswerkstatt.lindleinsmuehle.info" gingen zusätzlich ein Dutzend Kommentare zu den Entwürfen ein.
Durch die Neuplanung des Kirchplatzes sollen bestehende Defizite behoben werden und die Lindleinsmühle wieder einen brauchbaren zentralen Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils bekommen. Zur Planungswerkstatt waren neben Arc.Grün auch die Landschaftsarchitekten Kaiser, Juritza und Partner aus Würzburg und das Büro De Buhr LA aus Sommerhausen eingeladen. Zuvor wurden bereits Einrichtungen des Stadtteils, Anlieger und Jugendliche nach ihren Erfahrungen mit dem Platz und ihren Erwartungen an eine Neugestaltung befragt.
Langfristige Neuausrichtung
Der Siegerentwurf des Kitzinger Büros fordert wirkungsvollen Städtebau und hat eine langfristige Neuausrichtung des Platzes zum Ziel. Dafür müssen zunächst die Zukunft der Tankstelle und der Sparkassenfiliale geklärt werden, und "bei der absehbar anstehenden Sanierung des Pfarrheims wird sich die Frage nach dem richtigen Standort stellen", steht im Text des Arc-Grün-Entwurfs. Spätere Veränderungen des Quartiers dürften dadurch nicht behindert werden. Die Landschaftsarchitekten können sich unter anderem eine attraktive Promenade an der Schwabenstraße und neuen unterirdischen Parkraum vorstellen.
In einem ersten Schritt sollen die Zugänge zur Mitte des Platzes von der Franken- und Schwabenstraße attraktiver, einladender und sichtbarer werden. Außerdem schlagen die Planer vor, den Grünzug der Pleichach einzubeziehen und den Bachlauf von einem Aussichtbalkon aus sichtbarer zu machen. "Der schattige grüne Platzrand im Süden nimmt Spielelemente und Sitzgelegenheiten auf. Feuerstein und Wassertisch werden auf Sitzhöhe wieder eingebaut. Ein Quellsprudler bringt das Element Wasser zurück auf den Platz", heißt es im Entwurfstext weiter.