zurück
Würzburg
Sperrzeiten: Kritik am Antrag der CSU
Die Studierendenvertretung und die Jusos kritisieren den Vorstoß der Stadtratsfraktion der CSU. Eine längere Sperrstunde in Würzburg löse keine Probleme Würzburg.
Eine Überlastung der erst vor zwei Jahren eingeführten Nachtbusse bei einer Verlängerung der Sperrzeit, befürchtet die Studierendenvertetung der Uni in einer Pressemitteilung. Das Argument: Es würden sich alle Nachtschwärmer gleichzeitig auf den Heimweg machen. 
Foto: Thomas Obermeier | Eine Überlastung der erst vor zwei Jahren eingeführten Nachtbusse bei einer Verlängerung der Sperrzeit, befürchtet die Studierendenvertetung der Uni in einer Pressemitteilung.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:33 Uhr

Ein Antrag der Stadtratsfraktion der CSU im Bau- und Ordnungsausschuss vergangene Woche, eine Prüfung der Sperrzeitverlängerung durch die Stadtverwaltung durchzuführen, wird von der Studierendenvertretung der Universität Würzburg kritisiert. Wie bereits berichtet, hatten drei CSU-Ratsmitglieder beantragt, die die Stadtverwaltung möge sich in anderen Städten kundig machen, welche Effekte dort eine Verlängerung der Sperrzeit gehabt habe. Der Ausschuss stimmte bei drei Gegenstimmen aus der SPD der Weiterverfolgung des Antrages zu.

Die Reduzierung der vielfältigen Nachtszene in Würzburg ist vorprogrammiert

Florian Leis, Vorsitzender des Sprecherinnen- und Sprecherrats, sieht in einer Pressemitteilung den Hochschulstandort Würzburg gefährdet: „Ein attraktives Nachtleben ist für viele Studierende Teil der Entscheidung und der Wahl des Hochschulstandorts. Ein beträchtlicher Großteil der Einwohner sind Studierende, die nachhaltig das Stadtbild prägen. Die CSU initiiert durch den Prüfungsantrag eine Minderung dieser Attraktivität. Die Reduzierung der vielfältigen Nachtszene in Würzburg, durch ausbleibende Umsätze, ist vorprogrammiert. Dieser Antrag lässt weiterhin eine gewünschte Maßnahme vermuten“, so Leis weiter.

„Man muss andere Ansätze wählen, um die aufgeführten Probleme zu lösen"

Laut der Pressemitteilung führe die CSU die überlegte Sperrzeitverlängerung als Lösung für die Alkoholproblematik, die Lärmbelästigung und die herrschenden Schlägereien an. Julia Montero Deistler, ebenfalls Mitglied im Sprecherrat, entgegnet: „Man muss andere Ansätze wählen, um die aufgeführten Probleme zu lösen, die im Vergleich zu anderen Städten, vernachlässigbar sind. Im Gegenteil sehen wir mit einer Einführung von früheren Sperrzeiten die genannten Probleme verstärkt", so Montero. Denn zeitgleich würden sich massenweise Personen auf den Heimweg machen, was zu einer Überlastung der öffentlichen Verkehrsmittel führen würde, die zu den Nachtstunden ausgedünnt sind. 

Auch die Jusos Würzburg kritisieren den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion

Auch die Jusos Würzburg kritisieren den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion, heißt es in einer Pressemitteilung. Andre Fleck, Vorsitzender der Jusos Würzburg dazu: „Eine Verlängerung der Sperrzeit lehnen wir Jusos ab. Die CSU zeichnet in ihrem Antrag ein Zerrbild von Würzburg. Unsere Stadt ist keine Hochburg von Schlägereien. Die CSU konstruiert Probleme, wo keine sind.“ 
Fleck weiter: „Es glaubt doch niemand ernsthaft, dass die Leute nur wegen einer Sperrstunde aufhören zu feiern. Die Party wird dann auf der Straße oder in Privatwohnungen weitergehen.“

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
CSU
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Jungsozialisten
Probleme und Krisen
SPD
Schlägereien
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • romulus2417@yahoo.de
    Sperrstunde ? Das ist ja wie im Mittelalter oder als Rekrut bei der Bundeswehr. Lasst Sie feiern bis der Arzt kommt, solange Sie niemanden stören...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Doedi.wue
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Ich merke schon, die Alkohol- Wein-Schnaps-Bierlobby ist hier breit vertreten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Doedi.wue
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Also ich weiß nicht, ob da die CSU mal wieder mit Kanonen auf Spatzen schießt. Ok, bin jetzt nicht jede Nacjt in WÜ. Aber wenn ich dann im Sommer, manchmal,recht früh Richtung Sommerhausen fahre, dann erleb ich eigentlich kein Sodom und Gomorrha.
    Aber ich geb zu, Alkohol enthemmt und macht aggressiv. Deshalb mein Vorschlag an die CSU, legalisiert endlich Cannabis. Das Kraut macht weit weniger abhängig. Es macht nicht aggressiv -im Gegenteil. Und für die Einheimischen Bauern wärs eine riesen Chance. Quasi vom sonnendurchfluteten Südhang direkt in die Pfeife, bong, steamer.
    Damit könntet ihr mit eurer gescheiterten Drogenpolitik endlich Schluss machen und den ein oder anderen Wähler zurückgewinnen. (Soweit noch einige Hinzellen wg. Wein, Bier oder Schnapskonsum übriggeblieben sind)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Maryan
    Das wird nie kommen, da bin ich dagegen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    @Maryan.. warum lehnen Sie konstruktive und innovative Lösungsansätze so kategorisch ab?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    "konstruktiv" und "innovativ" - das sind noch meist nur leere Worthülsen, hinter denen sich alles und nichts verbergen kann. Was heute so genannt wird, landet doch meist morgen schon auf der Müllhalde der Geschichte. Was glauben Sie denn, wen (auch aus den unterschiedlichsten politischen Richtungen) und wofür ich diese Floskeln in meinem langen Leben schon benutzen hörte, da brauchts jetzt grün nicht auch noch.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    @glaub-nicht-alles. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sie alles konstruktives und innovative auf den Misthaufen der Geschichte schicken wollen,
    Warum wollen sie das Angebot an berauschenden Mittel nicht durch weniger abhängig Machendes auch in Würzburg ergänzen?
    Warum nicht neben dem Weißburgunder nauch einen potenten The White, oder neben einer kräftigen „Domina“ nicht auch eine „blissful Wizzard“ anbieten?
    Das Schlimmste was passieren kann, ist dass die Wein- Bier- und Schnapskneipen weniger Umsatz machen. Aber damit wäre ja das Ziel erreicht. Es wird weniger vom aggressiv machenden Alkohol konsumiert, aber ein bisschen mehr von der tendenziell weniger gefährlichen, aber nicht aggressiv machenden Cannabisblüte.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    ganz einfach: Lebenserfahrung!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Maryan
    Kommt überhaupt nicht in die Tüte!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Nur eine Anmerkung zu Cannabis und seine Wirkung:
    Die FAZ schreibt am 16.01.19. unter dem Titel "Kaum gekifft und trotzdem Opfer" dazu folgendes:
    "Cannabis-Konsum kann für junge Menschen fatal sein. Je mehr Joints, desto stärker leidet das Hirn – dachte man. Eine wichtige neue Studie findet Hirnveränderungen aber schon nach ein- oder zweimaligem Konsum."
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    ...übrigens all das gilt auch für Alkohol.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    natürlich, aber darum gehts mir doch hier gar nicht: Ich kann doch nicht ein Übel mit Verweis auf ein anderes auch noch legalisieren wollen - oder ist das zu viel abverlangt?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • to-mu@gmx.net
    Und was meinen Sie wieviele Artikel es über die schädlichen Auswirkungen von Alkoholmissbrauch gibt? Eben!

    Schon mal die WHO-Liste geguckt?

    Ich hab das mal gegoogelt: https://en.wikipedia.org/wiki/Drug_harmfulness#/media/File:HarmCausedByDrugsTable.svg

    Und welche Droge ist in Deutschland quasi rund um die Uhr und bereits ab 16 Jahren verfügbar? Genau! Alkohol...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • to-mu@gmx.net
    Und was meinen Sie wieviele Artikel es über die schädlichen Auswirkungen von Alkoholmissbrauch gibt? Eben!

    Schon mal die WHO-Liste angeguckt? Alkohol auf Platz 1 und Cannabis auf Platz 8. Das sollte doch zu denken geben. Und welche Droge ist in Deutschland quasi rund um die Uhr und bereits ab 16 Jahren verfügbar? Genau! Alkohol...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    WHO - das is auch so ne Organisation, der wir auch per se "nicht -alles-glauben"; die haben ihre Werte und Empfehlungen auch schon zu oft geändert oder revidieren müssen.....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Vielleicht sollte man als Ausgleich alkoholische Getränke in den Vorlesungen erlauben, damit die Studis den durch die Sperrstunde entgangenen Alkoholgenuss dann wieder nachholen können zwinkern Da fällt mir so ganz spontan der Film 13 Semester ein...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Maryan
    "Gönnt ihnen einfach den Spaß, diese Generation hat ohnehin noch viel zu ertragen"! Meinen "Segen" haben Sie!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten