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Würzburg
Special Olympics in Würzburg: "Sport ist Teilhabe am Leben"
Deutschlands erstes Schwimmfest für Sportler mit geistiger Behinderung war ein Erfolg – und präsentierte selbst Olympiateilnehmer in einer ganz ungewohnten Rolle.
Sport und Spaß standen im Mittelpunkt beim ersten deutschen Special-Olympics-Schwimmfest in im Würzburger Wolfgang-Adami-Bad.
Foto: Fabian Gebert | Sport und Spaß standen im Mittelpunkt beim ersten deutschen Special-Olympics-Schwimmfest in im Würzburger Wolfgang-Adami-Bad.
Achim Muth
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:00 Uhr

Mit einem integrativen Schwimmsportfest haben der SV Würzburg 05, der Landesverband Bayern von Special Olympics und s.Oliver ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Unter dem Motto "We care – so we swim" kam rund 80 Sportlerinnen und Sportler aus dem gesamten Bundesgebiet ins Wolfgang-Adami-Bad, um ihre Sieger zu ermitteln. Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. 

SV-05-Präsident Thomas Lurz ist seit Jahren Sportbotschafter für Special Olympics und war bereits mehrmals Gast bei Trainingslagern, zuletzt vor den World Games, die im Frühjahr 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen wurden. Die World Games sind sozusagen die Olympischen Spiele für Sportler mit geistiger Behinderung und finden alle vier Jahre statt. Die nächste Veranstaltung wird 2023 in Berlin sein.

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"Wir möchten dem Behindertensport hierzulande einen Schub geben, denn solch eine Veranstaltung für das Schwimmen gab es bislang in Deutschland nicht", sagte Thomas Lurz, zwölfmaliger Weltmeister im Freiwasserschwimmen. So gewann er auch die Top-Athleten seines Vereins für einen Seitenwechsel: Olympiateilnehmer wie Leonie Beck oder der deutsche Meister Ruwen Straub betätigten sich am Beckenrand als Helfer: "Das erdet und hat ihnen viel Spaß gemacht", so Lurz. Der Modekonzern s.Oliver fungierte nicht nur als Sponsor, sondern stellte auch zahlreiche Mitarbeiter für die Organisation der zweitägigen Veranstaltung. 

Der Würzburger Stefan Weidner (links) ist einer der weltbesten Special-Olympics-Schwimmer und gewann im Adamibad über zwei Strecken.
Foto: Fabian Gebert | Der Würzburger Stefan Weidner (links) ist einer der weltbesten Special-Olympics-Schwimmer und gewann im Adamibad über zwei Strecken.

Am Ende der beiden Wettkampftage mit seinen insgesamt zwölf Wettbewerben war Lurz begeistert und beeindruckt zugleich: "Für viele der Sportler war es das erste Mal, dass sie die Gelegenheit hatten an einem Wettbewerb teilzunehmen. Ihre positiven Reaktionen und die ihrer Eltern entlohnten für die Mühe." Einer, der schon zahlreiche Erfolge gefeiert hat, ist der Würzburger Stefan Weidner. Der Schwimmer, der in den Mainfränkischen Werkstätten arbeitet und bei den Special Olympics in diesem Jahr zwei Goldmedaillen gewonnen hat, siegte beim Heimspiel im Adamibad über 800 m und 1500 m Freistil.

Zeigte sich begeistert von der Veranstaltung in Würzburg: Erwin Horak, Präsident von Special Olymics Bayern.
Foto: Fabian Gebert | Zeigte sich begeistert von der Veranstaltung in Würzburg: Erwin Horak, Präsident von Special Olymics Bayern.

Erwin Horak, Präsident von Special Olympics Bayern, war angetan von der Organisation und den Leistungen: "Das war ein echtes Inklusionsfest. Berührungsängste wurden genommen", sagte er. "Denn nur gelebte Inklusion, ist echte Inklusion. Es hilft nicht, wenn nur immer darüber gesprochen wird." Der Sport habe wieder einmal bewiesen, was er zu leisten vermag: Für Menschen mit geistiger Behinderung "bedeute Sport vor allem Teilhabe am Leben". Horak bedankte sich bei Mitveranstalter s.Oliver für die "jahrzehntelange gute Zusammenarbeit". 

Auf die Plätze, fertig, los: Startschuss für das integrative Schwimmfest in Würzburg. 80 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren angereist.
Foto: Fabian Gebert | Auf die Plätze, fertig, los: Startschuss für das integrative Schwimmfest in Würzburg. 80 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren angereist.

Für SV-05-Präsident Thomas Lurz steht indes fest: "Wir werden die Veranstaltung auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholen und würden uns freuen, wenn sie sich in Zukunft in Würzburg mit noch mehr Teilnehmern und Zuschauern etablieren würde."

 
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