
Es war wie jedes Jahr: Wer wissen will, wie man ein Stadtfest feiert, der muss am ersten Wochenende nach den großen Ferien nach Würzburg kommen. Denn die Würzburgerinnen und Würzburger ließen es sich auch bei der 34. Auflage des Stadtfestes von "Würzburg macht Spaß" (WümS) nicht nehmen, trotz der relativ kühlen Temperaturen in Scharen in die Würzburger Innenstadt zu pilgern. Diese hatte sich zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Augustinerstraße, von der Semmelstraße bis zur Alten Mainbrücke in eine riesengroße Party- und Veranstaltungsmeile verwandelt.
An beiden Tagen wurde den Besucherinnen und Besuchern ein buntes Programm geboten. Neben Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern und regionalen sowie überregionalen Bands waren es vor allem die rund 200 Akteure aus dem Würzburger Einzelhandel, aus den Vereinen, von Dienstleistern und Unternehmen, die sich mit Informations- und Verkaufsständen, aber auch Mitmachaktionen sowohl auf den Straßen, als auch in den eigenen Geschäftsräumen beteiligten. Hinzu kam die lokale Gastronomie, die mit einem breiten Angebot dafür sorgte, dass niemand hungern oder dursten musste.
Große Anziehungspunkte beim Stadtfest 2024 waren die vier großen Bühnen
Große Anziehungspunkte waren wieder die insgesamt vier großen Bühnen von TV Mainfranken in der Eichhornstraße, die Odeon/Airport-Bühne am Vierröhrenbrunnen und die Würzburger Hofbräu-Bühne am unteren sowie die Frizz-und-WVV-Bühne am oberen Markt. Dort herrschte zumeist an den beiden Abenden Hochbetrieb, wenn weithin bekannte Bands und Kapellen die Stimmung der Besucherinnen und Besucher anheizten.
Die Würzburger Geschäftsleute hatten sich fürs Stadtfest viel einfallen lassen
Höhepunkte der Bühnenprogramme waren dabei die Jets bei TV Mainfranken und Bons Balls am oberen Markt am Freitag sowie am Samstag die Partyvögel in der Eichhornstraße, der Aalbachtalexpress bei der Hofbräu und Rush Hour am oberen Markt.

Aber auch auf den Straßen war viel geboten, die Geschäftsleute hatten sich wieder viel einfallen lassen und für die Jüngeren gab es am Samstag im Rathausinnenhof wieder einen Kinderflohmarkt. Wolfgang Weier, Geschäftsführer Stadtmarketing von "Würzburg macht Spaß (WümS)" zeigte sich am Sonntag auf Anfrage der Redaktion mehr als zufrieden: "Das war wieder ein tolles, abwechslungsreiches und friedliches Stadtfest." Subjektiv habe man zwar den Eindruck gehabt, dass weniger los gewesen sei als im Vorjahr, "aber die Zahlen sprechen für sich", so Weier. Trotz kühlen zwölf Grad am Freitag seien 57.000 Besucher gekommen, am Samstag gut 98.000, obwohl es nur unwesentlich wärmer war.
Dem Wetter ist es damit wohl auch zu schulden, dass viele Gäste bereits in den frühen Abendstunden nach Hause gegangen sind, meint Weier. Vor allem ältere Menschen und Familien mit Kindern, von denen aber dieses Jahr mehr als sonst da waren, hätten es vorgezogen, eher zu gehen. Ein Wehrmutstropfen auch für die Getränkeverkäufer: "Der Absatz war dieses Jahr nicht so doll", bedauert Weier für seine Mitstreiter.
Mann mit Messer am Rucksack schrie herum
Für kurze Unruhe hätte ein Mann gesorgt, der mit einem Messer aufgefallen war, so Weier. Dieser konnte aber schnell durch die Security dingfest gemacht werden. "Wir hatten unser Sicherheitskonzept überarbeitet und damit lief die Sicherheitskette sehr schnell." Das bestätigt auch die Polizeiinspektion Würzburg Stadt in ihrem aktuellen Bericht.
Demnach war der 50-jährige Mann vor der Bühne am Vierröhrenbrunnen aufgefallen, der ein Messer an seinem Rucksack befestigt hatte und lautstark umherschrie. Dabei zog er das Messer auch mehrmals aus der Messerscheide und steckte es anschließend wieder weg. Die alarmierte Streifenbesatzung fixierte den Mann und brachte ihn aus der Menschenmenge. Der Mann wurde anschließend in Gewahrsam genommen, zu Bedrohungshandlungen gegenüber anderen Gästen sei es nicht gekommen, so die Polizei.

Am Freitagabend kam es zudem gegen 22 Uhr zu einem Diebstahl von Red Bull Dosen aus einem Verkaufsstand. Der Dieb lehnte sich laut Polizeibericht über den Tresen, griff in einem günstigen Moment über diesen und nahm die Dosen an sich. Ohne zu bezahlen drehte er sich um und versuchte in der Menge zu verschwinden. Die aufmerksame Verkäuferin konnte die Tat jedoch beobachten, verfolgte den Dieb und konnte ihn nur wenige Meter entfernt stellen.
Wolfgang Weier ist froh, dass es nichtsdestotrotz ein rundum friedliches Stadtfest war. "Auch bei unserer Lärmschutzbeauftragten gingen an beiden Tagen nur zwei Anrufe ein."