
Hirnveränderung bei Herzkranken, energiesparende Herstellung von Ammoniak oder Influencer mit Tipps gegen Essstörungen: Was diese Themen verbindet? Sie alle und noch weitere werden an der Universität Würzburg auf exzellente Weise bearbeitet – und deshalb vom Universitätsbund gemeinsam mit mehreren Stiftungen gefördert. So wurden jetzt neun Preise vergeben, traditionell bei einem Festkonzert mit dem Akademischen Orchester in der Neubaukirche.
Virtuos an den Instrumenten, wegweisend in der Forschung
Allein der musikalische Part zeugte von höchstem Niveau. Das Orchester unter Leitung von Markus Popp beeindruckte rund 350 Gäste mit großer Virtuosität an den Instrumenten und klanglich fein abgestimmten Darbietungen. Es wurde ebenso gefühl- und geheimnisvoll interpretiert wie mächtig und majestätisch, etwa im furiosen Finale von Dvořáks "Mittagshexe".

Große Kunst, die ihren Höhepunkt im Zusammenspiel mit Nedeljko Banjanin als Solist am Akkordeon fand. Der junge Serbe (Jahrgang 1998) aus Novi Sad demonstrierte auch mit Einzelstücken, warum er zu Recht in diesem Jahr den Musikpreis erhielt. Seit 2017 studiert Banjanin an der Würzburger Musikhochschule in der Akkordeon-Meisterklasse bei Prof. Stefan Hussong.
Die weiteren Preisträger stehen für die enorme Bandbreite, zu der an der Universität und der Uniklinik geforscht wird – und den Stellenwert der interdisziplinären Zusammenarbeit. So spielen Digitalität und Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin eine immer größere Rolle – wenn etwa Preisträger Dr. Tobias Mühling mithilfe von virtueller Realität ein neuartiges Notfalltraining für Medizin-Studierende entwickelt.
Oder wenn Preisträgerin Prof. Astrid Schmieder mit ihrem Team an einer KI-gestützten App zur Überwachung chronischer Wunden arbeitet – was den Patienten unter Umständen einen Krankenhausaufenthalt erspart. Oder wenn Dr. Nicole Liebers analysiert, wie die teils große Reichweite von Influencern im Internet auch für Gesundheitsbotschaften genutzt werden kann – speziell mit Blick auf Magersucht und Essstörungen.
Mit den verliehenen Preisen in einer Gesamthöhe von 173.000 Euro können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Projekte fortführen. "Bildung und Wissen ist der wichtigste Rohstoff in unserem Land", unterstrich Unibund-Vorsitzender David Brandstätter. Die Förderung von Forschung und Wissenschaft sei eine Investition in die Zukunft. Oder, wie es Unibund-Vorstandsmitglied Gunther Schunk ausdrückte: "Forschung ist die Antwort auf all die neuen Fragen in dieser Welt des wüsten Wandels!"

Geehrt und vom Unibund verabschiedet wurde an diesem Abend der frühere Olympia-Fechter Dieter Schneider, über zwei Jahrzehnte lang hatte er im Vorstand mitgewirkt. Neu sind dort nun Hans-Christian Schmitt als Schriftführer und Susanne Veldung für das Marketing.
Der 1921 gegründete Universitätsbund Würzburg hat aktuell rund 750 Mitglieder. Er fördert die Vielfalt von Forschung und Lehre an der Julius-Maximilians-Universität, indem er finanzielle Mittel für ausgewählte Projekte und Initiativen sowie für Auszeichnungen hervorragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergibt. Ziel sei dabei auch, so Schunk, sie am Standort Würzburg zu halten.