Was ist Hautkrebs und welche Typen gibt es?
Als Hautkrebs bezeichnet man laut deutscher Krebsgesellschaft ein breites Spektrum bösartiger Tumorerkrankungen, die an Haut und Schleimhäuten auftreten. Medizinisch werden verschiedene Hautkrebstypen unterschieden– wie das Basaliom (Basalzellkrebs) und das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom), beide werden dem weißen Hautkrebs zugeordnet.
Das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die am häufigsten tödlich verlaufende Form von Hautkrebs, während beim weißen Hautkrebs die Heilungsaussichten deutlich besser sind.
Wie entsteht eigentlich Hautkrebs?
Ein Übermaß an UV-Strahlung kann in den Hautzellen zu Schädigungen des Erbgutes führen und so für die Krebsentstehung verantwortlich sein. Auftretende geringe Schäden können normalerweise von DNA-Reparatursystemen behoben werden. Bei sehr intensiver und langer Sonneneinstrahlung mit Sonnenbrand sind diese natürlichen Reparatursysteme des Körpers allerdings überlastet – die DNA wird nicht fehlerfrei repariert. Die Zellen mit derart geschädigter DNA können zu Krebszellen entarten.
Aber braucht der menschliche Körper nicht das UV-Licht?
UV-Strahlung für die Bildung von Vitamin D in der Haut notwendig. Vitamin D ist wichtig für den Körper, es unterstützt den Kalziumhaushalt und den Knochenstoffwechsel.
Wie viel Sonne tut gut und wann ist ein Übermaß erreicht?
Diese Frage ist laut deutscher Krebsgesellschaft nicht allgemein zu beantworten. Welcher Vitamin-D-Spiegel im Blut ausreicht, ist umstritten und individuell verschieden. Studien zufolge sei eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung gesichert, wenn wir uns regelmäßig, aber nur für kurze Zeit mäßiger Sonneneinstrahlung aussetzen. Ein mittäglicher Spaziergang zwischen 20 und 30 Minuten sei in unseren Breitengraden ausreichend, um eine ausreichende Menge an Vitamin D im Körper zu bilden.
Was können wir zur Prävention von Hautkrebs tun?
Zur Vorbeugung von Hautkrebs raten Hautärzte, sich nicht intensiv dem UV-Licht auszusetzen und vor allem Sonnenbrände zu vermeiden. Weitere Tipps:
• Die Zahl von Sonnenbädern auf ein Minimum reduzieren
• Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen
• Sich am besten durch Kleidung vor UV-Strahlung schützen
• Ungeschützte Hautstellen vor der Sonnenexposition großzügig mit Sonnencreme (ausreichender Lichtschutzfaktor!) eincremen. Faustregel: Je heller der Hauttyp, desto geringer die Eigenschutzzeit der Haut und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor der Sonnencreme sein.
• Säuglinge und Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Kinder sollen bei starker Sonneneinstrahlung hautbedeckende Kleidung tragen.
Gibt es besondere Risikofaktoren für Einzelne?
Neben der eigenen Verhaltensweise beeinflussen Eigenschaften wie angeborene Muttermale und der Hauttyp das Hautkrebs-Risiko. Angeborene Muttermale können entarten, sie sind insbesondere für das maligne Melanom ein Risikofaktor. Auch vom Hauttyp ist das Risiko abhängig: Ärzte unterscheiden je nach Helligkeit von Haut und Haar sowie der Sonnenempfindlichkeit weltweit sechs verschiedene Hauttypen. Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut, desto weniger UV-Strahlung verträgt sie. Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist für helle Hauttypen (1 und 2) größer als für dunkle Hauttypen.
Wie wichtig ist die Früherkennung von Hautkrebs?
Sie ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung. Auffällige Veränderungen der Haut sollten entdeckt werden, bevor sie eine Gefahr darstellen – also in einem frühen, möglichst noch symptomlosen Stadium der Erkrankung. Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Dies gilt laut Krebsgesellschaft besonders für das maligne Melanom: Im frühen Stadium ist dessen Heilungsrate hoch und nimmt mit Fortschreiten der Erkrankung rasch ab.
Kann ich Hautkrebs auch selbst erkennen?
Veränderungen der Haut sind meist mit bloßem Auge gut zu erkennen. Hautärzte empfehlen daher, eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut am ganzen Körper durchzuführen. Jeder sollte seine Haut beobachten, um auftretende Veränderungen rasch erkennen und durch den Facharzt weiter abklären lassen zu können. Seit 2008 haben gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf ein Screening. (aj/DKG)