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Würzburg
Sonderbare Plakate: Stadt geht gegen "Querdenker"-Schilder in Würzburg vor
An mehreren Orten in Würzburg wurden Schilder mit Botschaften aus dem Querdenker-Milieu angebracht. Wer offenbar dahintersteckt und wie die Stadt nun dagegen vorgehen wird.
Unter anderem in der Rottendorfer Straße in Würzburg wurden sonderbare Querdenker-Plakate über Wahlplakten der FDP angebracht.
Foto: Patty Varasano | Unter anderem in der Rottendorfer Straße in Würzburg wurden sonderbare Querdenker-Plakate über Wahlplakten der FDP angebracht.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

In Würzburg wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Plakate gesichtet, die offenbar aus dem Querdenker-Milieu stammen. Die Plakate hängen an Laternenmasten und sind in ihrer Aufmachung an die Optik von Wahlplakaten angelehnt. So etwa in der Rottendorfer Straße auf Höhe der Jet-Tankstelle, wo die Botschaften über die Wahlplakate der FDP gehängt wurden.

"#NEINzuKinderimpfungen" steht etwa auf diesen Plakaten, auf denen ein kleines Mädchen abgebildet ist. Auf anderen Plakaten werden Impfungen in die Nähe von "Nazi-Verbrechen" gerückt, impfende Ärztinnen und Ärzte würden damit vermeintlich gegen den Nürnberger Kodex – eine ethische Richtlinie gegen medizinische Experimente – verstoßen.

Plakate stammen offenbar von Querdenkergruppe aus Miltenberg

Diese Falschbehauptungen sind im Querdenker-Milieu populär, das sich für die Abschaffung der Corona-Maßnahmen einsetzt und in der Vergangenheit auch in Würzburg mit unbelegten Verschwörungsmythen, Antisemitismus und Gewaltfantasien aufgefallen ist. Die in Würzburg aufgehängten Plakate sind teilweise mit dem Namen einer Miltenberger Querdenker-Gruppe unterzeichnet.

Die Gruppe ist auf Facebook und in dem Chat-Nachrichtendienst Telegram aktiv. Die Corona-Maßnahmen werden dort als "totalitäres Regime" bezeichnet, die Impfungen als "Holocaust" betitelt, eine Verharmlosung des Holocausts, die strafbar sein kann.

Ordnungsamt Würzburg: Plakate werden am Mittwoch abgehängt

Dem Würzburger Ordnungsamt seien die Plakate bekannt, schreibt Stadt-Sprecherin Claudia Lother auf Anfrage der Redaktion. "Wir wurden von Bürgern auf die Plakate aufmerksam gemacht." Die Plakate seien unerlaubt aufgehängt worden: "Sie wurden nicht von der Stadtverwaltung genehmigt, sie tragen kein Impressum und es sind keine Wahlplakate", so Lother weiter. Das Ordnungsamt werde sie daher am Mittwoch entfernen.

Auch die Ermittlungsbehörden seien bereits eingeschaltet: "Wir stehen in Kontakt mit der Polizei und beobachten, ob noch weitere dieser Plakate im Stadtgebiet hängen oder noch gehängt werden. Falls ja, werden auch diese entfernt werden. Aufgrund des fehlenden Impressums wissen wir nicht, wer die Urheber sind."

 
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  • A. F.
    Danke für den Hinweis!

    Da werde ich die Leerdenker-Sekte aber mit ganz grossem Vergnügen ärgern, sollte mir noch so eine Schmierenkomödie auffallen!
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  • S. C.
    Wie sind sehr stolz auf Sie, catweazle! Man bräuchte mehr solche Menschen in unserem Staat.
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  • S. C.
    DDR 2.0 wäre ein guter Name dafür.
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  • A. F.
    Nö.

    Aufklärung wäre der richtige Name dafür.

    Alles andere nenne ich Verdrehung von Tatsachen.

    Aber ich kann Sie beruhigen:

    Ich werde bis Ende des Monats sehr wenig Zeit haben, mich um diese Schmierenkomödien zu kümmern, plane ich für den 30.09 doch meine Endzeitparty.

    Denn nach Aussagen der Leerdenker werden im September alle Geimpften sterben.

    Und ich zweimal geimpft.

    (Achtung: Satire!!!)
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  • L. W.
    @ nogel

    Sie befürworten also illegale Verbreitung von Unwahrheiten ohne Nennen der dafür Verantwortlichen?

    Gesetze scheinen für Sie also nur verbindlich zu sein wenn es Ihnen in den Kram passt.
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  • S. C.
    Ich befürworte gar nichts, legen Sie mir nicht Dinge in den Mund, die ich nicht gesagt habe.

    Aber ich verabscheue Blockwarte und Denunziantentum. Eine fuktionierende Demokratie hält abweichende Meinungen aus, auch wenn sie noch so abwegig erscheinen.
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  • L. W.
    @ nogel

    In einer funktionierenden Demokratie gibt es eben auch Gesetze.

    Und die besagen, dass ein Verantwortlicher im Sinne des Pressegesetzes auch für Flugblätter oder eben diese illegalen Plakate genannt werden muss.

    Wenn diese "Leerdenker" jetzt Unwahrheiten verbreiten ohne dafür gerade stehen zu wollen bricht es eben das Gesetz und die öffentliche Hand muss den Schund von der Straße entfernen.
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  • S. C.
    Sie habens immer noch nicht verstanden, stimmt's?

    Ich habe nichts dergleichen geschrieben.
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  • A. F.
    Ihr Kommentar ist für mich noch mehr Ansporn, solche Demokratiefeindliche Schilder den Behörden zu melden, sollte ich solche entdecken.

    Ansonsten geht mir Ihre Bezeichnung, was meine Person angeht, am "Nämlichen" vorbei.
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  • W. E.
    Was hat das - egal wie man dazu steht - mit "demokratiefeindlich" zu tun? Das ist albern.
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  • A. F.
    Wenn Fake-News verbreitet werden, mit dem Ziel, die Leute zu indoktrinieren, dann bezeichne ich das als demokratiefeindlich.

    Albern ist höchstens Ihr Kommentar.
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  • A. S.
    Leider steht Ihnen die Kommentarfunktion auf mainpost.de nicht zur Verfügung. Deshalb werden wir Ihren Kommentar nicht veröffentlichen.
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