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Würzburg
Solidarität und Dialog: Der 42. Ostermarsch in Würzburg setzt ein Zeichen für den Frieden
Parteien, Kirchen und Gewerkschaften vereinten sich in Würzburg gegen Kriegstreiberei. Im Zentrum: Dialog und gegenseitiges Verständnis als Schlüssel zum Frieden.
Rund 350 Menschen nahmen am Samstag am Ostermarsch durch Würzburg teil. Er hatte zum Thema: 'Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg'. Die Teilnehmenden demonstrierten gegen die weltweite Aufrüstung.
Foto: Silvia Gralla | Rund 350 Menschen nahmen am Samstag am Ostermarsch durch Würzburg teil. Er hatte zum Thema: "Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg". Die Teilnehmenden demonstrierten gegen die weltweite Aufrüstung.
Hanna Franke
 |  aktualisiert: 24.04.2025 04:01 Uhr

"Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg". Unter diesem Motto wurde der 42. Ostermarsch in Würzburg begangen - Öko Pax, die Deutsche Friedensgesellschaft Würzburg und Schweinfurt, Pax Christi Würzburg, ATTAC Würzburg und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Würzburg veranstalteten diesen Friedensmarsch. Etwa 350 Menschen, und damit gut 200 mehr als im vergangenen Jahr, liefen vom Hauptbahnhof bis zum unteren Marktplatz. Gewerkschaften, Kirchenverbände, Parteien und Privatpersonen solidarisierten sich mit der Forderung nach unbeirrter Friedenspolitik, welche Verhandlungen und Gespräche suchen solle und nicht den Krieg. Der Würzburger Musiker Nilz Hübenbecker empfing den Marsch auf dem Marktplatz mit seiner unverkennbaren Musik und untermalte auch die Redebeiträge.

"Freiheit für Gaza", wurde während des Marsches von der Revolutionären Kommunistischen Partei (RKP) gefordert - etwas wovon sich die Veranstaltenden durch Rednerin Renate Vieth-Laßmann von Öko Pax klar distanzieren. Keine Parteizeichen, kein lautes Rufen waren erwünscht, denn nicht mit Schreien, sondern durch Kommunikation und dem Wunsch nach gegenseitigem Verstehen würde Frieden bewirkt.

Europäische Friedensverhandlungen wurden gefordert

Entspannt standen die Menschen auf dem Marktplatz, hielten Transparente in die Luft, lauschten der Musik, applaudierten den Rede-Beiträgen. "Sie fragt: Wann werden wir uns treffen? Ich antworte: Wenn der Krieg zu Ende ist. Sie fragt: Wann ist der Krieg zu Ende? Ich antworte: Wenn wir uns treffen", zitierte Eva Peteler (ATTAC) den palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish im Dialog mit einer jüdischen Freundin. Vor der vermeintlichen westlichen Überlegenheit sowie einer Feindbildprojektion wurde gewarnt, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung genannt, europäische Friedensverhandlungen wurden gefordert. Empört über Kriegstreiberei, das milliardenschwere Sondervermögen, das nicht der zivilen Gesellschaft zu Gute käme, vermeintliches Wirtschaftswachstum durch die Rüstungsindustrie, über das Gesetz der bayrischen Landesregierung zur engeren Kooperation zwischen Hochschulen, Schulen und Bundeswehr und vielem mehr.

Fotoserie

Durch die Reden zog sich der Wunsch nach Verständigung, nach zivilen Lösungen und Diplomatie. "Wo sind wir falsch abgebogen, als das Attribut "Versteher" zu einem verächtlichen ausgrenzenden Schmähwort wurde? Wir müssen doch gegenseitige "Versteher" werden und begreifen lernen, was für den anderen wesentlich ist, was ihn demütigt, angreift und entfremdet", ermutigte Eva Peteler und meinte: "Wir sind keine naiven Lumpenpazifisten, auch keine ,Putinfreunde', wenn wir Nein sagen zum propagierten Hass gegen Russland und zu einer brandgefährlichen Aufrüstungsspirale".

Eckhard Beck vom Deutschen Gewerkschaftsbund stellte heraus: "Die Rüstungsindustrie hat ein ureigenes Interesse daran, dass Spannungen bestehen bleiben oder eskalieren. Sie profitiert von Kriegen, während es die einfachen Menschen sind, die den höchsten Preis zahlen: Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, die arme und die mittlere Schicht einer Gesellschaft [...] Wir wünschen uns eine friedliche Welt, die nicht durch Aufrüstung, sondern durch soziale Sicherheit, gerechte Arbeitsbedingungen und eine Wirtschaft, die nicht auf Zerstörung, sondern auf nachhaltigen Fortschritt basiert".

Obwohl unterschiedliche Gruppen und Menschen vertreten waren, einte sie der Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit, nachhaltigen Lösungen, um der Klimakrise zu begegnen und Verständigung: "Wer wirklich Frieden will, muss gerade in kritischen Zeiten aufeinander zugehen, zuhören und miteinander reden wollen!", schloss Eva Peteler ihre Rede.

Der Würzburger Musiker Nilz Hübenbecker empfing den Marsch auf dem Marktplatz mit seiner unverkennbaren Musik und untermalte auch die Redebeiträge.
Foto: Silvia Gralla | Der Würzburger Musiker Nilz Hübenbecker empfing den Marsch auf dem Marktplatz mit seiner unverkennbaren Musik und untermalte auch die Redebeiträge.
 
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  • Michael Zink
    Warum solche Demos wohl nicht auf dem Roten Platz stattfinden?
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  • Erich Spiegel
    Sehr sypathische Leute die da demonstrieren. Aber erstaunlich wie naiv erwachsene Leute sein können. Wie kleine Kinder.
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  • Erich Spiegel
    Frieden möchte jeder, der nur ein bißchen Verstand hat. Leider bringt eine Demonstration nichts. Die Vorstellungen drr Demonstranten sind schon sehr naiv. Wenn sie schon demonstrieren wollen dann vor den Botschaft von aggressiven Staaten wie Russland, China oder Nordkorea. Das ist aber auch sinnlos
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  • Norbert Meyer
    Leider wurden hier die falschen genannt. Das kommt wenn man keine Ahnung hat u. am "betreuten Denken" leidet.
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  • Norbert Meyer
    Ein bekannter Politiker (ehemaliger Innenminister H.Seehofer) sagte mal:
    «Die entscheiden, wurden nicht gewählt u. die gewählt wurden, haben nichts zu entscheiden», und das hat Gültigkeit. Das ganzen Demos sind für die "Katz" (oder für die Zeitung) sonst NIX !
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