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Würzburg
"Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander": Rund 150 Menschen nehmen am 41. Würzburger Ostermarsch teil
Der Ukraine-Krieg und der Krieg im Nahen Osten bildeten den Hintergrund des Würzburger Ostermarsches. Die Teilnehmenden forderten eine friedliche Beilegung der Konflikte.
Rund 150 Menschen beteiligten sich am Samstag am Würzburger Ostermarsch mit dem Motto 'Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!'.
Foto: Patty Varasano | Rund 150 Menschen beteiligten sich am Samstag am Würzburger Ostermarsch mit dem Motto "Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!".
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 20:37 Uhr

Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten standen im Mittelpunkt: Auch in diesem Jahr haben gut 150 Menschen beim 41. Würzburger Ostermarsch sofortige Waffenruhen und die Aufnahme von Verhandlungen zwischen den Parteien beider Konflikte gefordert.

Das Motto des Ostermarsches lautete "Friedensfähig statt kriegstüchtig" und bezog sich damit auf eine Äußerung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der Ende Oktober 2023 in einem Interview gefordert hatte, Deutschland müsse angesichts der Lage in Europa wieder "kriegstüchtig und wehrhaft" werden.

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Zur Teilnahme aufgerufen hatte ein aus den Organisationen Ökopax, Pax Christi, Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK), attac Würzburg und Florakreis Würzburg bestehendes Bündnis. Zum ersten Mal seit längerer Zeit nicht beteiligt war der Kreisverband Würzburg des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DBG). Auf dem gedruckten Flyer des Bündnisses war "DGB Würzburg" mit schwarzem Marker durchgestrichen.

Friedensbewegung hat derzeit einen schweren Stand

Renate Vieth-Laßmann von Ökopax begrüßte die zum größten Teil älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Hauptbahnhof als "Friedensfreunde und -freundinnen". Ziel sei es, durch den gemeinsamen Zug durch die Innenstadt ein Zeichen zu setzen "für den dringenden Wunsch nach einer friedlichen Beilegung der Konflikte in der Welt, vor allem in der Ukraine und in Palästina." Dort müssten zum Interessensausgleich "Verhandlungen auf Grundlage der UN-Charta" geführt werden."

Rund 150 Menschen versammeln sich am Samstag (30.03.24) unter dem Motto 'Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!' am Unteren Markt in Würzburg zum Ostermarsch.
Foto: Patty Varasano | Rund 150 Menschen versammeln sich am Samstag (30.03.24) unter dem Motto "Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!" am Unteren Markt in Würzburg zum Ostermarsch.

"Der Krieg Putins gegen die Ukraine, der Überfall der Hamas auf Israel und der andauernde Krieg in Syrien machen uns betroffen", betonte die Ökopax-Sprecherin: "Humanitäre Hilfe, Aufnahme von Geflüchteten, Solidarität mit den Angegriffenen (…) unterstützen wir." Allerdings habe die Friedensbewegung in letzter Zeit einen schweren Stand, werde als blauäugig bezeichnet und als "Putinversteherin" diffamiert, beklagte Vieth-Laßmann: "Sie ist aber wichtiger denn je, muss Wege zum Frieden aufzeigen und die Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander wach halten."

Forderung nach Ende der Rüstungsspirale

Vom Hauptbahnhof ging es durch die Kaiserstraße und die Fußgängerzone zur Abschlusskundgebung am Unteren Markt. In vorderster Reihe war dabei eine blaue Fahne mit einer Friedenstaube und dem Slogan "Frieden Freiheit Selbstbestimmung" zu sehen, der auch bei Veranstaltungen der so genannten Querdenker-Szene immer wieder Verwendung findet.

Rund 150 Menschen beteiligten sich am Samstag am Würzburger Ostermarsch mit dem Motto 'Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!'.
Foto: Patty Varasano | Rund 150 Menschen beteiligten sich am Samstag am Würzburger Ostermarsch mit dem Motto "Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensinitiativen stärken!".

In den Redebeiträgen bei der Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz wurde unter anderem der Beitritt Deutschlands zum internationalen Atomwaffenverbotsvertrag und ein Ende der Rüstungsspirale gefordert. National und international fehle durch steigende Militärausgaben das Geld für die Bekämpfung des Klimawandels, soziale Gerechtigkeit, Bildung und Gesundheit.

 
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  • Michael Zink
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  • Peter Koch
    Und vorneweg das blaue Querdenkerbanner. So viel zur Distanzierung dieser Ostermarschierer von rechten Spinnern.
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  • Martin Deeg
    Die "rechten Spinner" sind mittlerweile überall, einer war sogar mal Chef vom Bundesamt für Verfassungsschutz.....

    Ich halte es dennoch für falsch und kontraproduktiv, mittlerweile wirklich jede politische Kundgebung sofort reflexhaft als "untauglich" darstellen zu wollen sobald gewisse Feindbilder mitlaufen.

    Die Ostermarschierer, die ich gestern in einer süddeutschen Großstadt gesehen habe, gaben jedenfalls ein völlig anderes Bild - Mitte der Gesellschaft - ab als die okkupierten krawalligen "Bauerndemos" zuletzt....was sich auch durch die tiefenentspannte Polizei zeigte.
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  • Peter Koch
    Mitläufer sind halt was anderes als Vornedranläufer und wer als Demo-Veranstalter solche Vornedranläufer duldet hat den Schuss nicht gehört.
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  • Kurt Redelberger
    Si vis pacem para bellum ist ein lateinisches Sprichwort. Wörtlich übersetzt lautet es: „Wenn du (den) Frieden willst, bereite (den) Krieg vor.
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  • Martin Deeg
    So gesehen hat Putin ja alles richtig gemacht, oder?
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  • Michael Zink
    Einerseits ja. Andererseits hat er das mit dem Frieden nicht ganz verstanden.
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  • Martin Deeg
    ….“National und international fehle durch steigende Militärausgaben das Geld für die Bekämpfung des Klimawandels, soziale Gerechtigkeit, Bildung und Gesundheit.“

    Nichts ist halt geiler als in einer schicken Uniform für „das Gute“ zu kämpfen, zumindest in der Fantasie.

    Und mit nichts kann man seine Defizite in anderen Bereichen besser verbergen als mit einer Uniform und hohlen „Helden“-Attitüde.
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  • Erich Spiegel
    Frieden ist gut. Aber die Ostermärsche sinnlos. Als könnte man den Frieden herbei wünschen. Auch wenn es niemand hören will, wenn die Ukraine ihre Atomwaffen in den 90er Jahren nicht freiwillig abgegeben hätte, wäre sie nicht von Russland angegriffen worden.
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  • Albrecht Schnös
    Das Budapester Memorandum wurde am 5. Dezember 1994 auf dem Gipfel der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterzeichnet. Gegen Sicherheitsgarantien wurde die Aufgabe der gegen die USA gerichteten Atomwaffen beschlossen. Die Ukraine hatte nie den Schlüssel um diese Waffen zu programmieren oder zu starten. Die Waffen wurden teils vernichtet, teils nach Russland verbracht.
    Es ist beruhigend, wenn man sich auch ohne Waffen sicher fühlen kann. Oder wie man auf den Märschen ausruft: "Frieden schaffen ohne Waffen!"
    Gut wenn man zuverlässige Partner an seiner Seite weiß.
    Sehr gut, daß sich Europa fest, um nicht zu sagen blind, auf diese Unterstützung verlassen kann. Wir sollten auch überlegen unsere dysfunktionale Landesverteidigung durch ein solches Papier zu ersetzen. Frei nach dem Motto: "Unterwerfung schaffen ohne Waffen"!
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  • Hans Kaiser
    Lieber Rot als tot.
    Und was von den zuverlässigen Partnern zu halten ist wissen wir doch von Frau Nuland.
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