Grüner Rasen mitten im Herbst? Ja, aber nur drinnen! Seit Donnerstag vergangener Woche liegt in der neuen Soccerhalle im ehemaligen Tenniscenter am Stein nämlich der Kunstrasen. Leuchtend in einen satten Grün, nur unterbrochen von strahlendweißen, unberührten Linien. Kein Wunder, denn die Eröffnung steht noch bevor.
„Seit Montag ist der Heizungsbauer da, die Duschcontainer sind an Wasser und Kanal angeschlossen, momentan gibt es aber noch Probleme mit dem Anschluss der Heizkörper an unseren großen Flüssiggastank“, sagt Uwe Hofmann, zusammen mit Oliver Bayer Geschäftsführer der Halle, auf die Frage, wann denn die ersten Bälle rollen können.„Ob wir wie geplant in der ersten Dezemberwoche eröffnen können, wird sich erst Ende dieser Woche entscheiden“, fährt Hofmann fort.
Helle Lampen hängen von der Decke
Es sieht deutlich anders aus, als noch beim letzten Besuch vor ein paar Wochen. Hell strahlen die Lampen von der Decke. Die Toiletten und Duschcontainer stehen bereits an ihrem endgültigen Platz, die drei Spielfelder sind eingefasst. Drei Arbeiter waren vergangene Woche mit der Verlegung des eben beschriebenen grünen Kunstrasens beschäftigt. Fast 1500 Quadratmeter sind es, rechnete Ibrahim Bilali von der Wuppertaler Firma Brolox vor. Beschwert wird er von 25 Tonnen Quarzsand, auf dem noch einmal 15 Tonnen Kunststoffgranulat kamen und eingearbeitet wurden.
„Als Spielschuhe gestatten wir auch nur normale Trainingsschuhe oder Tausendfüßler“, sagt Uwe Hofmann. Um den Kontrast zu erhöhen wird mit roten Bällen gespielt werden, von den einige schon auf einem Regal hinter dem künftigen Anmeldetresen zu sehen sind. „Das sind offizielle Matchbälle“, sagt Hofmann.
Man sitzt bequem und stabil
So eine Soccerhalle kostet Geld, auch wenn sie versuchen, die Kosten zu drücken, wo es nur geht. Für die Bänke in den Umkleiden zum Beispiel schweißte ein Freund die Füße zusammen, darauf kommen normale Douglasiebretter aus dem Baumarkt. Man sitzt bequem und stabil. „Und es kostet nur ein Bruchteil von dem, was wir für fertige Bänke bezahlen müssten“, freut sich Oliver Bayer.
Und so haben sich die beiden auch schon um die Vermarktung gekümmert. Bei zwei Spielfeldern ist die Innenbande bereits vergeben. „Eins hat die Baywa genommen, das andere FlyeralarmSports“, berichtet Oliver Bayer. „Für das dritte haben wir ernsthafte Interessenten und erwarten die baldige endgültige Zusage von einem“, fügt Uwe Hofmann hinzu. „Für die Außenbande können sich noch Freiwillige melden“, fährt er fort und grinst. Die beiden Freunde sind gut drauf, steht ihr Lebenstraum doch kurz vor der Vollendung.
„So eine richtige Fußballschule halt.“
Was noch in Arbeit ist, sind ein paar Trennwände und der Trainingsbereich für die Vereine. Der soll alles bekommen, was dazu gehört, wie zum Beispiel eine Geschwindigkeitsanalyse. „So eine richtige Fußballschule halt.“ Sie wissen beide, wovon sie reden. Denn beide sind in der Fußballwelt der Region keine Unbekannten. Oliver Bayer hat die A-Lizenz als Trainer, sein Kollege Uwe Hofmann die C-Lizenz.
„Die Soccerfelder können dann stunden- oder tagesweise gemietet werden, von Vereinen, Hobbykickern oder Betriebsmannschaften“, erläutert Hofmann. „Die Meisten werden aber wohl Freizeitkicker sein, wobei wir uns auch Firmenevents vorstellen können.“ Aber erst muss die Heizung funktionieren. Es wird nämlich Winter.