Es ist ein großes Projekt, das sich die fußballbegeisterten Freunde vorgenommen haben. Seit Monaten arbeiten Uwe Hofmann und Oliver Bayer in fast jeder freien Minute an ihrem Traum: In der ehemaligen Tennishalle im früheren Tenniscenter am Stein soll eine Soccerhalle entstehen.
Damit könnte eine lange Geschichte ein gutes Ende nehmen. Denn nach der Insolvenz der Tenniscenter-Betreiber im Jahr 2002 hatte Anfang 2006 ein Geschäftsmann aus dem Landkreis die Anlage ersteigert. 2009 gab es Pläne einer Projektgruppe, dort ein Gesundheitszentrum zur Behandlung von Krebspatienten zu bauen. Nachdem aber die Architektur des Neubaus im Februar 2010 in der Stadtbildkommission vorgestellt worden war, wurde es wieder ruhig um das Projekt.
Ein Statik-Gutachten bestätigt die Standfestigkeit des Baues
Schlagzeilen machte der Komplex zuletzt mit zwei Bränden in den Jahren 2014 und 2015. Die Schäden ließ der Eigentümer umgehend beheben und ein anschließend beauftragtes Statik-Gutachten bestätigte die Standfestigkeit des Baues.
Im Januar dieses Jahres dann informierte Stadtbaurat Christian Baumgart den Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrates über Pläne, dort eine Soccerhalle mit weiteren Feldern für Badminton, Ruhegelegenheit, WC-, Dusch- und Umkleidecontainer einzurichten.
„Die Idee spukte schon seit vier oder fünf Jahren in unseren Köpfen herum“, erzählt Oliver Bayer. „Wir sind dann durch Zufall Ende 2016 mit dem Schwiegersohn des Eigentümers zusammen gekommen, und der hat uns das Objekt dafür angeboten“, erinnert er sich. „Da haben wir zugesagt, denn es gibt ja kein anderes Objekt wie dieses in Würzburg, eine große Halle ohne störende Stützen, ergänzt Uwe Hofmann. Auch die Stadt habe sie bei ihren Plänen unterstützt.
Geplant sind drei Spielfelder
Schon Mitte November soll es losgehen. „Im ersten Schritt wollen wir auf den 3300 Quadratmetern der Halle eine Soccerhalle einrichte. Geplant sind drei Spielfelder und ein kleines Bistro, ohne Alkoholausschank“, erklärt Hofmann. „Die Spielfeder sind je 30 mal 15 Meter groß, mit Rundumbande und Netzen rundherum. Der Boden besteht, wie dann in der gesamten Halle, aus Kunstrasen. Hinzu kommen Container mit Toiletten, Umkleiden und 18 Duschen“, so Hofmann weiter.
„Daneben richten wir einen Trainingsbereich für die Vereine ein, mit allem, was dazu gehört, wie zum Beispiel einer Geschwindigkeitsanalyse“, fügt Oliver Bayer hinzu. „So eine richtige Fußballschule halt.“ Sie wissen beide, wovon sie reden. Denn beide sind in der Fußballwelt der Region keine Unbekannten. Oliver Bayer hat die A-Lizenz als Trainer, sein Kollege Uwe Hofman die C-Lizenz.
„Die Soccerfelder können dann stunden- oder tagesweise gemietet werden, von Vereinen, Hobbykickern oder Betriebsmannschaften“, erläutert Hofmann weiter. „Die Meisten werden aber wohl Freizeitkicker sein, wobei wir uns auch Firmenevents vorstellen können.“
Anfragen für über 20 Kindergeburtstage
„Wir haben schon Anfragen für über 20 Kindergeburtstage“, berichtet sein Kollege Bayer. „Wir können die aber noch nicht annehmen, weil unser Eröffnungstermin noch nicht hundertprozentig feststeht. Angepeilt ist aber der 15. November. Ob der zu halten ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Und ein paar Werbepartner für die Bandenwerbung brauchen wir auch noch.“
„Wir machen ja alles selbst und haben ja auch noch einen normalem Job im Öffentlichen Dienst“, erklärt Uwe Hofmann. „Also bleibt uns nur das Wochenende, wir wollten halt die Idee nicht aus der Hand geben“, fügt Oliver Bayer hinzu. „Alleine für die Reinigung der großen Halle haben wir 19 000 Liter Wasser verbraucht.“ Auch ein voller Container vor der Halle mit dem früheren Hallenboden zeugt von reichlich Arbeit.
„Wir haben also noch Möglichkeiten, uns auszubreiten“
Und sie haben weitere Pläne: „Das ist ja nur eine von fünf Hallen, in einem zweiten Schritt könnten wir uns vorstellen, die Badminton-Halle und die Squash-Courts wieder zu reaktivieren, so etwas gibt es in der Stadt ja kaum mehr“, weiß Hofmann. Allerdings sei da in den vergangen Jahren oft eingebrochen, die Wände besprüht und einiges kaputt geschlagen worden. Aber in der Badmintonhalle sei der Belag noch unversehrt, habe ein Fachmann festgestellt.
Und jetzt sei die Anlage alarmgesichert und zum Teil auch videoüberwacht. „Wir haben also noch Möglichkeiten, uns auszubreiten“, sagt Bayer. „Und wenn die Sprayer uns ein Stadion oder die Festung an die Wand sprayen wollen, wäre ich der letzte, der Nein sagen würde.“
Kein Anspruch auf Vollständigkeit | Letzte Änderung: Oktober 2017