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Würzburg
So war die Premiere des Circus Krone in Würzburg
Im Vorfeld gab es viel Kritik am Circus Krone, der momentan in Würzburg gastiert. Die Zuschauer ließen sich davon nicht beeindrucken, die Premiere war ausverkauft.
Menschliche Pyramiden in schwindelden Höhen, Trampolinkünstler und auch wilde Tiere: Der Circus Krone feierte große Premiere in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Menschliche Pyramiden in schwindelden Höhen, Trampolinkünstler und auch wilde Tiere: Der Circus Krone feierte große Premiere in Würzburg.
Maximiliane Reichhardt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:03 Uhr

Das Passieren des Zelteingangs hinein in die Circuswelt gleicht dem Eintritt in eine längst vergangene Zeit: Mit Zuckerwatte, roten Teppichen, Bauchläden und nostalgischer Musik werden die Gäste im Circus Krone willkommen geheißen. Nach vier Jahren gastiert der in München beheimatete Circus jetzt wieder an der Talavera und öffnet die Zelte bis zum 11. November für sein Publikum. Nun präsentierten die Künstler erstmals ihr neues Programm: „Mandana – Circus-Kunst neu geträumt“. „Die Chefin ist hier Programm“, scherzt Pressesprecher Andreas Kielbassa. Denn der Titel ist nicht zufällig gewählt: Die Chefin ist Jana Mandana Lacey-Krone – ihr Zweitname geht auf ihre persischen Wurzeln zurück.

Die Geschichte als Programm

Erstmals erzählt der Circus Krone eine Geschichte: Nämlich die der Pferdeprinzessin Mandana und ihrer Liebe zu einem Löwenmann. Verkörpert werden die beiden Charaktere von den beiden „Köpfen“ des Circusses: Der Pferdedomteurin Jana Mandana Lacey-Krone und ihrem Ehemann Martin Lacey jr., der seit Jahrzehnten mit Raubtieren arbeitet. Möchte man sich jedoch nicht einfach den einzelnen Darbietungen widmen, sondern auch die Geschichte des Liebespaares mitverfolgen, so ist es ratsam, das Programmheft zur Hand zu haben. Hier werden die Bedeutungen der einzelnen Sequenzen für das große Circus-Märchen erklärt. Der Zauber der Geschichte und ihrer einzelnen Szenen wird dabei durch die begleitende Musik hervorgehoben.

Zur Premiere ist auch Barbara Stamm gekommen, die nachträglich ein Geburtstagsgeschenk erhielt.
Foto: Silvia Gralla | Zur Premiere ist auch Barbara Stamm gekommen, die nachträglich ein Geburtstagsgeschenk erhielt.

Premiere war ausverkauft

Der Zuschauerraum, der 3000 Stühle zählt, war bei der Premiere voll – der Circus Krone war für die Eröffnungsfeier ausverkauft. Zu den Zuschauern zählte auch die ehemalige Landtagsabgeordnete Barbara Stamm, die vor Beginn der Aufführung einen großen Blumenstrauß als nachträgliches Geburtstagsgeschenk überreicht bekam.

Fotoserie

Der ungarische Regisseur Bence Vági konstruierte den magischen Zirkustraum. Um das Programm zu erarbeiten, dauerte es laut Andreas Kielbassa zwei Jahre. Dabei sei dem Künstler wichtig gewesen, dass während der Umbauzeiten keine Pausen entstehen. Und das gelang hervorragend: Wie durch Zauberei wurden Trampoline unbemerkt durch Seile ersetzt. Für die Ablenkung der Zuschauer war währenddessen unter anderem das russische „Trio without socks“ zuständig. Als Löwe, Pferd und Elefant getarnt, führten die Entertainmant-Clowns ihr Publikum durch den Abend. In ihren Kostümen machten sie beinahe ihren realen Artgenossen Konkurrenz, die ihren großen Auftritt am Ende der Show hatten.

Dass der Zirkus auch Wildtiere zeigt, kritisierten im Vorfeld verschiedene Tierschützer.
Foto: Silvia Gralla | Dass der Zirkus auch Wildtiere zeigt, kritisierten im Vorfeld verschiedene Tierschützer.

Löwen als Highlight

Mit zwei Löwen, zwei Tigern und einer Manege voller Löwinnen versetzte der Raubierdomteur Martin Lacey jr. das Publikum in Staunen. Im Vorfeld gab es Demonstrationen von Tierschützern, die verhindern möchten, dass Wildtiere in Zirkussen auftreten (wir berichteten).

„Vormittags gehört die Manege den Tieren.“
Pressesprecher Andreas Kielbassa

Am Seil sorgten die kolumbianischen Artisten „Los Robles“ für Spannung: In zehn Metern Höhe bildeten sie eine Menschenpyramide aus sieben Personen. „Die einzige weltweit, bei der drei Frauen an der Spitze stehen“, verkündet Pressesprecher Andreas Kielbassa stolz. Eine Sensation sei auch der „Gummi-Mensch“ Aleksander Batuev aus Russland: Die extreme Form der Circuskunstnennt sich „Klischnigg“ und wird meist von Frauen ausgeübt. „In unserem Fall ist es ein 1,80 Meter großer Mann“, erklärt der Pressesprecher.

Fehlerfrei und gekonnt brachten alle Akteure ihre Auftritte über die Manege. Dabei trainieren die Künstler kaum noch: „Die meisten können ihr Programm bereits perfekt“, so Kielbassa. Will jedoch trotzdem mal einer in der Manege üben, so bleibe ihm nur die Zeit zwischen 23 Uhr und vier Uhr. Denn Nachmittags und Abends sind Vorstellungen – „und Vormittags gehört die Manege den Tieren“, so der Pressesprecher.

 
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