Sie rennen, toben und lachen und vergessen dabei alles um sich herum – auch die Gefahren des Straßenverkehrs auf dem Schulweg. Für 10 495 unterfränkische Kinder, darunter 3880 aus Würzburg und Umgebung, 3578 aus der Region Main-Rhön und 3037 vom Bayerischen Untermain, beginnt am Dienstag, 11. September, der Schulalltag.
Regierungspräsident Paul Beinhofer appelliert an alle Autofahrer, besonders zum Schulanfang ein waches Auge auf Schulkinder zu haben. Ferner sollten Erwachsene an Ampeln und Fußgängerüberwegen mit gutem Beispiel voran gehen. Er sagt: „Kinder sind das Kostbarste, was wir haben. Wir müssen alles tun, um sie zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.“
Ehrenamtliche Schulweghelfer gesucht
Im vergangenen Jahr kam ein Kind in Bayern auf dem Schulweg ums Leben. Insgesamt kam es zu 682 Schulwegunfällen, 4,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. In diesem Jahr gab es bei einem Unfall bei Altötting bereits zwei Opfer. Noch im Jahr 1972 wurden bei 1131 Schulwegunfällen 35 Schulkinder getötet und mehr als 1100 verletzt.
Seit Jahren ist die Zahl der Schulwegunfälle in Bayern und der Region rückläufig. In Unterfranken starb in den vergangenen sechs Jahren kein Kind mehr auf dem Schulweg. Es gab aber 2017 noch 41 Schulwegunfälle, an denen ein Auto beteiligt war. 28 Kinder, die zu Fuß zur Schule gingen, wurden verletzt, so Kathrin Thamm, Pressesprecherin der unterfränkischen Polizei.
Die Regierung von Unterfranken bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Schülerlotsen und Schulbusbegleitern für ihr Engagement zur Sicherheit der Schulkinder. Gleichzeitig suchen sie weitere Schulweghelfer. Paul Beinhofer, zugleich Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern, appelliert auch an die ältere Generation, über ein ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich nachzudenken. Interessierte können sich an die Polizei, die Gemeinde, die Verkehrswacht oder die jeweilige Schule wenden.
Unterfränkische Polizei will kontrollieren
Die unterfränkische Polizei wird in der kommenden Woche vor Schulen verstärkt Streife fahren. Kathrin Thamm rät Eltern der ABC-Schützen, nicht nur den Schulweg mit ihren Kindern vorher abzulaufen, sondern auch zu trainieren, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. „Gerade in den ersten Schultagen sind die Kinder sehr aufgeregt. Da muss es ihnen bereits in Fleisch und Blut übergegangen sein, nach rechts und links zu schauen, bevor sie eine Straße überqueren.“ Eltern sollten am Vormittag Hektik vermeiden, damit Zeit bleibe, in Ruhe zur Schule zu laufen. Bei Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, will die Polizei prüfen, ob die Kinder richtig gesichert sind. Kinder bis zwölf Jahre beziehungsweise bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter brauchen einen Kindersitz.
Florian Heuzeroth, Pressereferent beim ADAC Nordbayern rät Autofahrern, in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr morgens sowie zwischen 12 und 14 Uhr mittags vor Schulen und an Haltestellen achtsam zu fahren und die Tempolimits einzuhalten. „Besonders kleine Kinder können zwischen parkenden Autos verschwinden“, sagt Heuzeroth. „Elterntaxis, die direkt vor dem Nadelöhr Schultür im Halteverbot parken und unter Zeitdruck plötzlich anhalten, gefährden die Kinder, aber auch andere Autofahrer.“