
Wie kann der Verkehr in Würzburg durch die Nutzung von "offenen Daten" so optimiert werden, dass alle Verkehrsteilnehmer schneller ans Ziel kommen? Das war das Thema eines Workshops am Zentrum für Digitale Innovation (ZDI), zu dem auch Vertreter vom Bündnis Verkehrswende und Fridays For Future eingeladen waren.
Eine "grüne Welle" durch aufeinander abgestimmte Ampelschaltungen gibt es auch in Würzburg schon seit Jahrzehnten. Derzeit läuft der Aufbau eines umweltorientierten Verkehrsmanagement- Systems, das bis Ende des kommenden Jahres in Betrieb sein wird – damit soll der innerstädtische Straßenverkehr künftig so gesteuert werden, dass Staus und Behinderungen reduziert und damit auch Lärmbelastung und Schadstoff-Ausstoß gesenkt werden.
Darmstadt als Vorreiter auf dem Weg zur "Smart City"
Das ist aber erst der Anfang dessen, was durch die Digitalisierung der Stadt – Stichwort "Smart City" – in naher Zukunft alles möglich ist. Ein paar Beispiele: Wenn die Abfallmenge in einer städtischen Mülltonne von einem Sensor erfasst wird, müssen die Stadtreiniger erst dann zur Leerung anrücken, wenn die Mülltonne voll ist. Wenn eine Straßenlaterne nur dann in voller Helligkeit leuchtet, wenn das Licht benötigt wird, reduziert das die Energiekosten. Und wenn ein Messgerät feststellt, was aus einem Haushalt tatsächlich in den Kanal fließt, dann können Abwassergebühren bedarfsgerecht ermittelt werden: "Wer mehr Schadstoffe einleitet, wird höher zur Kasse gebeten", erläuterte Antonio Jorba vom Projekt "Digitalstadt Darmstadt".
Die hessische 160 000-Einwohnerstadt gilt als Vorreiter auf dem Weg zur "Smart City". Bei den Anwendungsmöglichkeiten sind der Fantasie laut Jorba kaum Grenzen gesetzt, wenn die nötige Infrastruktur vorhanden ist. Grundlage aller Entwicklungen sind vernetzte Sensoren zur Erfassung von Daten, die auf einer Plattform gesammelt, aufgearbeitet und zur Nutzung bereit gestellt werden.
In Würzburg werden ab Ende 2020 Verkehrsdaten an 60 Ampelanlagen erfasst
In Würzburg und Umgebung ist die WVV in Zusammenarbeit mit der Uni Würzburg dabei, ein Netzwerk aus Messstellen und sogenannten Gateways, die die Daten aus einem bestimmten Gebiet sammeln und an einen zentralen Rechner weiterleiten, aufzubauen. Das will der Energieversorger nicht nur für eigene Zwecke nutzen – zum Beispiel zur zentralen Erfassung des Stromverbrauchs der 650 Verteilerschränke für die Straßenbeleuchtung. "Wir sind dann auch Dienstleister für die Stadt in den unterschiedlichsten Bereichen", erläuterte Bernd Hammer von der WVV: "Vom Entwässerungsbetrieb bis hin zum Gartenamt können alle Dienststellen ihre Daten über unser Netz übertragen."

In Darmstadt gibt es bereits seit 2015 eine Open-Data-Plattform, die das Verkehrsaufkommen im gesamten Stadtgebiet sichtbar macht. "Wir veröffentlichen mit weniger als einer Sekunde Verzögerung den Verkehr an allen Kreuzungen", so Jorba. In Würzburg werden ab Ende 2020 Verkehrsdaten an 60 Ampelanlagen erfasst. Das kann zusammen mit Umweltdaten wie Wetter, Feinstaub- und CO2-Werten dazu führen, dass der motorisierte Verkehr in der Stadt bei zu hoher Schadstoffbelastung reduziert wird. Darüber sollen die Bürger bereits im Vorfeld über Infotafeln an den Straßen und Smartphone-Apps informiert werden und gleichzeitig Alternativen gezeigt bekommen, um ihr Ziel trotzdem pünktlich zu erreichen.
Wie "open data" darüber hinaus im Bereich der nachhaltigen Mobilität genutzt werden können, muss speziell für Würzburg erst noch herausgefunden werden. In Darmstadt ist das gelungen, "indem wir als erstes die Menschen miteinander vernetzt haben", erläuterte Jorba: "Der öffentliche Nahverkehr, das Straßenverkehrsamt und das Tiefbauamt sprechen jetzt miteinander. Das war früher nicht so."
Grüne Welle für Fußgänger, Radfahrer, Skateboardfahrer, Rollstuhlfahrer,...!
Das einzige was hilft ist weniger Autos. Und da Freiwilligkeit noch nie geholfen hat - nur die Dummen halten sich daran - hilft nur strikte Bevorzugung von ÖPNV, Höchstgeschwindigkeit 30 km/h und eine Citymaut von 5-10 Euro pro Tag wie in London.
Luft wird besser, Notfalldienste kommen schneller, weniger Unfälle, usw. Einzig die Bequemlichkeit des Autofahrers vom Wohnzimmer bis direkt in den Laden zu fahren würde etwas leiden.
da gäbe es mMn nur eine Möglichkeit: (deutlich) weniger Autos in der Innenstadt, dafür ein integriertes, verständliches, einfach bezahlbares Mobilitätskonzept.
Aber bis das in WÜ kommt, haben sie es wahrscheinlich in Timbuktu (o.ä.) schon seit Jahren...
Ist am Röntgenring auch ohne Straba-Beteiligung lächerlich schlimm.
Beispiel nachts um 22:30: man kommt vom Beriner Ring und die erste Ampel (Einfahrt zum HBf) ist rot. OK. Schaltet dann auf Grün, man fährt los und hält beim Fußgängerübergang Bahnhofstrasse gleich wieder an, denn dort ist die Ampel auf Rot gesprungen. Wird die wieder grün ist erneutes Anfahren angesagt, nur um zwanzig Meter später an der nächsten Ampel (Kaiserstrasse) wieder anzuhalten, denn die ist, man ahnt es schon, ROT.
Anfahren, Bremsen, Anfahren, Bremsen, Anfahren, Bremsen.
Das macht leider auch mehr Abgase und Feinstaub als nötig und das auf einer vielbefahrenen Bundesstrasse. Wenn man wenigstens noch einen Sinn dahinter sehen könnte...