Die Immobilien Management GmbH, eine 100-prozentige Tochter des städtischen Umweltkonzerns Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, hat am Hubland im Quartier Q 7, entlang der Leighton-Straße, von der Stadt Würzburg ein Gewerbe-Areal von 61 000 Quadratmetern erworben. Das Areal ist verkehrstechnisch gut angebunden und liegt in der Nähe der Wendeschleife der geplanten neuen Straba-Linie 6 zum Hubland. Und dort plant die WVV-Tochter auch einen ehrgeizigen eigenen Neubau unter dem Namen Skyline Hill Center.
Was verbirgt sich hinter dem Gewerbegebietnamen, der auf die grandiose Aussicht auf die Bischofsstadt abzielt? Prokurist Michael Lagocki erläutert das Projekt. Die Stichworte hinter dem Konzept: Uni-nahe Unternehmen sollen sich dort ansiedeln, kein Einzelhandel oder Handwerksbetriebe. „Wir hatten die Idee, dort nicht nur Flächen zu verkaufen, sondern selbst etwas zu entwickeln“, beschreibt der Prokurist den Werdegang des eigenen Projektes.
Klangvoller Name: Skyline Hill Center
Und nach einigen Überlegungen stand der Name fest, den sich die IMG auch schützen ließ: Skyline Hill Center. Und Skyline Hill heißt jetzt auch das Gewerbegebiet. „Bei Q 7 konnten wir es ja nicht belassen“, schmunzelt Lagocki.
Und so nahm sich die WVV-Tochter 10 000 Quadratmeter des eigenen Geländes und baut ein Center für mehrere Institutionen als Mieter und daneben auf Dauer ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen bei einer weiteren Besiedelung des Gebietes. Bisher hat sich das Unternehmen Bechtle IT-System-Haus dort oben mit Blick über Würzburg eingekauft. Dort wird ein neues Bürogebäude für mehrere Millionen Euro entstehen. Da das Unternehmen mit vielen Kunden in der Region rasant wächst, platzt der Standort Friedrich-Bergius-Ring laut Lagocki aus allen Nähten.
Etwa 15 weitere Unternehmen finden nach den Hochrechnungen des Prokuristen noch einen Platz im neuen Gewerbegebiet. Drei heiße Interessenten gebe es, mit 35 Firmen bestünden aussichtsreiche Kontakte.
So ein Projekt nur einmal im Berufsleben
„Die Entwicklung und Planung unseres eigenen Projektes ist eine spannende Geschichte, macht viel Arbeit, Spaß und passiert nur einmal im Berufsleben“, sagt WVV-Urgestein Lagocki. Die Mieter im neuen Center stehen alle schon fest: Endlich bekommt die Konzerntochter Stadtverkehrs-GmbH im Südflügel auf 1800 Quadratmetern eine neue Parkleitzentrale. Den Nordflügel teilen sich das Zentrum für Digitale Innovation (ZDI) Mainfranken und die Volkshochschule (VHS). Die VHS mietet dort Schulungsräume für einen neuen Business-Bereich an.
Das ZDI ist das neue digitale Gründerzentrum in der Region, das StartUp-Unternehmen bei ihren Aktivitäten fördert. Kooperationspartner sind die beiden Hochschulen und die Industrie- und Handelskammer. Unterstützt wird das Zentrum als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft von 40 Unternehmen aus der Region.
Neue Leitstelle für die SVG
Die IMG baut mietergerecht, das ist dem Prokuristen wichtig. Und so bekommen die künftigen Nutzer maßgeschneiderte Konzepte. Und das ist beispielsweise besonders wichtig für die SVG, die dort etwa 60 Mitarbeiter unterbringen muss. 20 Arbeitsplätze benötigt alleine die Leitstelle. Die WVV-Tochter betreut unter anderem die Parkflächen in Würzburg und „daneben“ noch 230 Parkhäuser mit 120 000 Stellplätzen in Deutschland und Österreich. „Unsere Leitstelle in der Kapuzinerstraße platzt aus allen Nähten“, hatte Geschäftsführer Walter Beck gegenüber dieser Redaktion betont. „Da gehen bis zu 4000 Anrufe täglich ein.“
Der Tiefbau für das Center mit dem klangvollen Namen hat begonnen, die Ausschreibung für den Hochbau läuft. Gebaut werden ein Erdgeschoss plus drei Stockwerke. Über die weitere Verwendung der Flächen haben sich viele Leute Gedanken gemacht. „Wir bündeln dort oben das Know-How des WVV-Konzerns. Und es musste etwas sein, das zum künftigen Umfeld passt“, fasst der Prokurist die Entstehungsgeschichte zusammen.
Gastronomie und Nahversorgung
Im Mittelbau wird es Angebote für die Angestellten neu angesiedelter Unternehmen geben. Im Erdgeschoss entsteht eine kleine Gastronomie und Nahversorgung, wie es etwa der Pavillon im Gewerbegebiet Ost anbietet. Dort werde es auch Freiflächen für Leute geben, die Ruhe in der Mittagspause suchen, sagt der Prokurist.
Das erste Obergeschoss ist geprägt von Tagungsräumen. „Wir wollen keine Konkurrenz für das städtische Angebot sein“, versichert Lagocki. „Wir planen mit einer Konferenzkapazität von etwa 50 Leuten.“ Im zweiten Obergeschoss sollen nach den Vorstellungen der IMG unter anderem Büroflächen auf Zeit entstehen. Und das setzt sich auch im dritten Obergeschoss fort: Dort wird es wegen der Nähe zur Universität Wohnraum auf Zeit geben in sechs Appartements.
Fertigstellung bis Ende 2019
„Der Zeitplan ist ehrgeizig, das wissen wir“, sagt Lagocki. Schon Ende 2019 soll das Center bezugsfertig sein. Geschätzte Kosten: 15 bis 16 Millionen Euro.