Entspannt sich die Corona-Lage in Stadt und Landkreis endlich? Die jüngsten Fallzahlen, die das Würzburger Gesundheitsamt meldet, erwecken zumindest den Anschein. Erstmals seit Wochen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, in Stadt und Landkreis wieder unter 2000. Am Dienstag lag die Inzidenz laut Robert-Koch-Institut (RKI) für die Stadt bei 1803,0, für den Landkreis bei 1983,4
Insgesamt wurden dem Gesundheitsamt Würzburg in der vergangenen Woche 5768 neue Corona-Fälle gemeldet, davon 2414 in der Stadt, 3354 im Landkreis Würzburg.
Nein, das Gesundheitsamt beschreibt das Ausbruchsgeschehen nach wie vor als diffus. Naturgemäß sind die Fallzahlen in den größten Städten und Gemeinden am höchsten. Daneben kommt es in kleineren Gemeinden immer wieder zu größeren Ausbruchsgeschehen, die die lokale Inzidenz dort in die Höhe treiben. In der vergangenen Woche war dies beispielsweise in Helmstadt mit 100 neu gemeldeten Corona-Fällen der Fall.
Unter den Fünf- bis 14-Jährigen ist die altersspezifische Inzidenz am höchsten. Im Landkreis liegt der Wert nach Auswertung der RKI-Daten aktuell bei 3100, in der Stadt bei 2513 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Anfang Februar hatte die Inzidenz unter den Fünf- bis 14-Jährigen Spitzenwerte um die 7000 erreicht. Am geringsten sind die Infektionszahlen bei den über 80-Jährigen. In der Stadt liegt die Inzidenz für diese Altersgruppe derzeit bei 845, im Landkreis bei 667.
Für den Landkreis Würzburg wurden bisher insgesamt 46 285 Corona-Fälle registriert (Stand 4. April). Das entspricht einem Anteil an der Bevölkerung von 28,5 Prozent. In der Stadt Würzburg liegt dieser Anteil bei insgesamt 40 719 Fällen sogar bei 31,8 Prozent. 56,7 Prozent aller Fünf bis 14-Jährigen aus der Stadt Würzburg haben bereits eine Corona-Infektion hinter sich. Im Landkreis sind es in dieser Altersgruppe 50,9 Prozent. Allerdings werden Fälle, in denen sich eine Person mehrfach mit einem Corona-Virus infiziert hat, nicht erfasst. Unter den über 60-Jährigen liegt die Infektionsrate im Landkreis Würzburg bei 13,3 Prozent, in der Stadt Würzburg bei 15,3 Prozent. In dieser Altersgruppe ist auch der Anteil der Geimpften am höchsten.
Seit vielen Wochen schon ist die Impfkampagne in Stadt und Landkreis Würzburg praktisch zum Stillstand gekommen. In der vergangenen Woche wurden laut RKI insgesamt 854 Corona-Schutzimpfungen verabreicht, davon 94 Erst-, 158 Zweit- und 602 Boosterimpfungen. Dafür können sich die Impfquoten im überregionalen Vergleich durchaus sehen lassen. 90,0 Prozent der über 60-Jährigen gelten als grundimmunisiert, in bayerischen Durschnitt sind es 84,1 Prozent und im Bund 85,6 Prozent. 73,8 Prozent der Erwachsenen in Stadt und Landkreis Würzburg haben bereits eine Auffrischimpfung. In ganz Bayern sind erst 65,7 Prozent geboostert.