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Rimpar
Seniorenzentrum Rimpar: Mehr Platz in der Tages- und Intensivpflege
Die Neustrukturierung des Seniorenzentrums ist beendet. Nach dem Rückzug des Landkreises haben die Tages- und Intensivpflege der Sozialstation deutlich mehr Platz.
Die Tagespflege stellt die Bedürfnisse der Senioren in den Mittelpunkt. Eine willkommene Abwechslung bieten die regelmäßigen Besuche von Ehrenamtlichen.
Foto: Christian Ammon | Die Tagespflege stellt die Bedürfnisse der Senioren in den Mittelpunkt. Eine willkommene Abwechslung bieten die regelmäßigen Besuche von Ehrenamtlichen.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:31 Uhr

Der Vereinsamung alter Menschen entgegenwirken und Angehörige entlasten möchte die Tagespflege der Caritas-Sozialstation St. Gregor Fährbrück. Seitdem sie sich vor 25 Jahren im Rimparer Seniorenzentrum in der Brunnenstraße niedergelassen hat, ist sie aus dem Ort nicht mehr wegzudenken. Mit der Schließung des Seniorenheims des Landkreises hat sie deutlich an Platz gewonnen. Die bisher im oberen Stock untergebrachte, ebenfalls von der Sozialstation betreute außerklinische Intensivpflege kann nun auf das gleiche Stockwerk ziehen.

Die hier untergebrachten pflegebedürftigen Personen leiden an einer neurologischen Erkrankung oder sind nach einem schweren Unfall auf eine permanente Intensivpflege angewiesen. Teilweise werden sie beatmet. Die Intensivpflege ist als sich selbst verwaltende Wohngemeinschaft organisiert und bietet sieben Plätze. Zu guter Letzt zieht auch das Büro des ambulanten Dienstes, das bisher im Untergeschoss genutzt wird, ins Erdgeschoss.

Tagespflege in der Regel für 25 Personen ausgelegt

Trotz aller Veränderungen im Haus, eines ist gleich geblieben: Die Senioren aus Rimpar und der Region haben im Seniorenzentrum einen festen Anlaufpunkt. Die Pflegedienstleiterin der Tagespflege St. Gregor Susanne Schiedermeier weiß um die Bedeutung für die älteren Menschen: Seit über 20 Jahren lebt sie in Rimpar und kennt viele der Gäste gut. „Wir wollen eine familiäre Atmosphäre schaffen und den Menschen mit einem normalen Tagesablauf eine Struktur geben“, sagt sie. Wie selbstverständlich gehört es dazu, sich zu duzen und nicht unnötige Barrieren aufzubauen. Aber auch für die Angehörigen sei das Angebot oft eine wichtig Erleichterung. Etwa wenn der Lebenspartner stirbt, sei die Tagespflege eine unersetzbare Hilfe.  

Die Tagespflege hat mit der Neustrukturierung des Seniorenzentrums einen deutlich größeren Aufenthaltsraum erhalten, in dem sich der Hauptteil des Tages abspielt. Gerade jetzt ist dies ein wichtiger Faktor. Um den Corona-Regeln nachzukommen, bleibt immer ein Platz frei. Die Tagespflege kann daher derzeit nur 20 Personen aufnehmen. Für 25 Plätze ist sie eigentlich ausgelegt. Die Senioren sitzen über den gesamten Raum verteilt. Einige schälen Äpfel für einen Kuchen. Ein Senior blättert in der Zeitung und erzählt seinen Tischnachbarn davon, was er dort liest.

Begegnung zwischen Jung und Alt erwünscht

Einer der Ehrenamtlichen, die mit ihren regelmäßigen Besuchen willkommene Abwechslung bringen, wird bereits erwartet: Eberhard Rothbauer. Er kommt alle 14 Tage zum Vorlesen, Rätseln und Gedächtnistraining. Heute geht es um den Klimawandel und die neuesten Nachrichten dazu. Sein Vater war einer der ersten Gäste der Tagespflege. Nachdem seine Mutter im Heim gestorben ist, hat er sich zum Ziel gesetzt, den Senioren etwas Abwechslung und Freude zu bringen. Nicht selten bildeten sich Freundschaften. „Man ist nicht alleine und sieht, dass es den anderen auch so geht wie einem selbst“, erklärt sie. „Das verbindet.“

Unter dem Dach des Seniorenzentrums sind mehrere Angebote für Senioren untergebracht.
Foto: Christian Ammon | Unter dem Dach des Seniorenzentrums sind mehrere Angebote für Senioren untergebracht.

Eine Frau, die deutlich jünger ist als die anderen, huscht in regelmäßigen Abständen zum Teewagen, holt sich zum Trinken, verschwindet wortlos wieder im Fernsehzimmer, um wenig später laut murmelnd die Toilette aufzusuchen. „Trinken ist gut, wir müssen sie aber manchmal stoppen, dass es nicht zu viel wird“, erzählt Schiedermeier. Die Frau leidet seit Jahren unter einer Demenz. Sie vergisst sofort, dass sie schon getrunken hat. Kommt was dazwischen, neige sie dazu, ausfällig zu werden. Kein einfacher Gast, aber willkommen ebenso wie alle anderen.

Drei Ruheräume bieten Möglichkeiten, auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Auch gibt es nun eine große Küche und einen direkten Zugang zur Terrasse. Zu ihr haben auch die Kinder des angrenzenden Kindergartens Zugang. Begegnungen zwischen Jung und Alt sind erwünscht. Den Umbau hat die Sozialstation auf eigene Kosten finanziert. Ursprünglich war geplant, dass sie in einen Neubau in der Austraße umzieht. Das Vorhaben hatte sich jedoch aufgrund der angespannten Finanzlage Rimpars zerschlagen.

Am Samstag, 21. August, von 13 bis 16 Uhr, stellt die Sozialstation St. Gregor bei einem Tag der offenen Tür ihre Einrichtung vor.

 
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