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WÜRZBURG
Seehofers Minister tagen in Residenz
Bayerns Finanzminister Söder       -  Griechenland sei wirtschaftlich am Ende und könne mit dem Euro keinen Neuanfang bewältigen, sagte Markus Söder (CSU). Foto: Frank Leonhardt/Archiv
| Griechenland sei wirtschaftlich am Ende und könne mit dem Euro keinen Neuanfang bewältigen, sagte Markus Söder (CSU). Foto: Frank Leonhardt/Archiv
Von unserem Redaktionsmitglied Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 09.04.2013 15:08 Uhr
Das bayerische Kabinett tagt heute in der Würzburger Residenz. Auf der Tagesordnung stehen Themen zur Entwicklung Unterfrankens im Bereich Verkehr, Auswirkungen der Reduzierung des Militärpersonals der Bundeswehr in Hammelburg (im Gespräch waren zuletzt 700 bis knapp 1000 Mann) sowie Standortschließungen der US-Streitkräfte in Kitzingen und Schweinfurt.

Daneben will das Kabinett zu zwei aktuellen landespolitischen Themen Erklärungen in Würzburg abgeben.
Für eine Pressekonferenz am Nachmittag ist eine Stellungnahme von Justizministerin Beate Merk zu den Vorbereitungen für den NSU-Prozess in München angekündigt. Dabei dürfte es vor allem um das umstrittene Verfahren zur Platzvergabe für Medienvertreter gehen. Eine Tageszeitung aus der Türkei - der Heimat von acht der zehn Opfer der Mordserie - hat bereits Verfassungsbeschwerde eingereicht, um einen Platz auf der Pressetribüne zu bekommen.
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Zum Verkauf der 32 000 GBW-Wohnungen durch die Bayerische Landesbank hat Finanzminister Markus Söder eine Erklärung angekündigt. Die SPD hat bereits scharf kritisiert, dass ein von Kommunen gebildetes Konsortium dabei nicht den Zuschlag erhalten habe, um Mieter vor sozial nachteiligen Folgen des Verkaufs zu schützen. Auch der bayerische Städtetag um den Vorsitzenden, den Nürnberger OB Dr. Ulrich Maly betonte am Dienstag: „Die betroffenen Kommunen bedauern die Entscheidung sehr“.

Unter den Wohnungen sind auch knapp 4000 in Unterfranken, in Würzburg, dem Landkreis Kitzingen, Landkreis Rhön-Grabfeld sowie Miltenberg und Aschaffenburg. „Der Verkauf des 92-Prozent-Anteils an die Patrizia ist für die betroffenen Kommunen in Bayern unbefriedigend. Leider hat das kommunale Konsortium keinen Zuschlag bekommen“, erklärt Maly. Die im kommunalen Konsortium zusammengeschlossenen Kommunen waren ernsthaft gewillt, die GBW zu übernehmen - vor allem in Verantwortung gegen über den betroffenen Mietern.

Offenbar hatte der Augsburger Immobilienriese Patrizia mehr geboten als die Kommunen. Maly betont in seiner Presseerklärung: „Das kommunale Konsortium hat sich bei seinem Preisangebot an den Standard kommunaler Wohnungsunternehmen angelehnt. Wesentlicher Faktor bei der Festlegung eines Kaufpreises sind die künftigen Mietsteigerungen und der geplante Instandhaltungsaufwand bei den Wohnungen selbst.“ Bei den kalkulierten Mietsteigerungen sei das Konsortium deutlich unter dem Rahmen geblieben, den die Sozialcharta ermöglicht. Und bei den Instandhaltungen liegt das Konsortium deutlich über den Vorgaben der Sozialcharta. Beides wäre den GBW-Mietern zu Gute gekommen. Man sei preislich „an die Grenzen dessen gegangen, was möglich war. Nun muss man genau hinsehen, was mit den Mietern geschehen wird.“
 Am Montag  war bekannt geworden, dass die Bayern LB ihren 92-Prozent-Aktienanteil an der GBW AG mit etwa 32.000 Wohnungen für einen Bruttokaufpreis von 2,453 Milliarden Euro an ein von dem Augsburger Konzern „Patrizia“ gef ührtes Investorenkonsortium verkaufen wird. Nach Angaben der Bayern LB liegt der Nettokaufpreis (nach Abzug der Verbindlichkeiten der GBW AG) bei 882 Millionen Euro.

 Der Bayerische Städtetag hat seit 2009 gefordert, die sozialen Standards für alle Mieter vor dem Verkauf rechtsverbindlich festzulegen . Die Europäische Kommission hat im Sommer 2012 im Beihilfeverfahren um die BayernLB entschieden, dass die BayernLB bis 2019 fünf Milliarden Euro an den Freistaat zurückzahlen muss. Die Anteile an der Wohnungsbaugesellschaft GBW mussten in einem offenen Bieterverfahren verkauft werden.

Am 10. Mai 2012 hat sich eine Verhandlungskommission betroffener Kommunen (darunter auch die fränkischen) unter Leitung des Städtetagsvorsitzenden mit Finanzminister Dr. Markus Söder zu Verhandlungen getroffen. Zusammen mit Vertretern des Bayerischen Städtetags, des Bayerischen Finanzministeriums und der BayernLB haben sie sondiert, inwiefern für St ädte und Gemeinden, auf deren Gebiet sich GBW-Wohnungen befinden, Möglichkeiten zum Erwerb von Wohnungen oder der GBW-Aktienmehrheit im Rahmen eines kommunalen Konsortiums bestehen.

Interessierte Städte und Gemeinden haben mit ihren kommunalen Wohnungsbaugesellschaften unter Federführung des Bayerischen Städtetags eine Steuerungsgruppe einberufen. Die Steuerungsgruppe hat die Deloitte & Touche GmbH mit der Beratung bei der Prüfung von Möglichkeiten und Risiken einer Transaktion beauftragt. "Der Zeitdruck im Sommer 2012 war enorm", heißt es von Seiten des Städtetages. . Nach Verhandlungen mit weiteren interessierten Kommunen haben sich schließlich einige Kommunen unter der Führung der Städte München und Nürnberg zur Beteiligung im offenen Bieterverfahren entschlossen.

Das kommunale Konsortium hatte sich in seinem Angebot über den vorwiegend zeitlich befristeten Mieterschutz der vorgegebenen Sozialcharta hinaus zu einem dauerhaften Schutz der Mieter und der Wohnungsbestände der GBW AG nach den Grundsätzen der kommunalen Wohnungswirtschaft verpflichtet.

Die GBW AG mit über 32.000 Wohnungen gehört zu 92 Prozent der Bayerischen Landesbank; die übrigen 8 Prozent sind im Streubesitz. Der Wohnungsbestand verteilt sich auf alle Regionen Bayerns. Der größte Anteil des Wohnungsbestands mit ca. 32 Prozent liegt im Großraum München mit 10.500 Wohnungen, in Nürnberg und Erlangen mit insgesamt 5.500 Wohnungen (ca. 17 Prozent), 1.900 im Großraum Regensburg (ca. 6 Prozent), 1.200 im Großraum Würzburg und ca. 1.000 im Großraum Aschaffenburg.

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    ich würde mich freuen wenn es mehr Kabinettssitzungen der bayr. Staatsregierung in Franken gäbe.
    Es wäre auch schön wenn die bayr. Staatsregierung noch mehr Behörden und offentliche Einrichtungen aus München hinaus nach Franken bringen würde. In München sollen massive öffentliche Mittel investiert werden um Infrastruktur zu verbessern und Wohnungen halbwegs bezahlbar zu machen. Warum werden die freien Flächen in Kitzingen und Hammelburg nicht vonUnis/Hochschulen/Behörden und andere öffentliche Einrichtungen genutzt. München ist nicht der Nabel der Welt.
    Von Kitzingen/jWürzburg ist man schneller via FRA im Rest der Welt wie vom, von grandelnden Münchnern dominierten Zweitklassenairport MUC.
    Freilich, wenn wir – was Gott verhindern möge- nach der Wahl eine Chaotenregierung aus Grünen, SPD und FW unter der Führung eines auf München fokussierten, ausgelutschten Ex OB bekommen dann sind die Franken zumindest für die nächste Regierungsperiode auf der Prioritätenliste weit hinten.
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  • B. J.
    mit in Ihr Heimat- Wohnzimmer aus Grafenrheinfeld als Entlager mit schicken ?
    Vieleicht wissen Sie dann weshalb es Heilerziehungspfleger braucht, deren Ausbildung die Eltern ca 5 Jahre bezahlen bzw finanzieren müssen ?
    Nur weil CSU 5 bis 10 Milliarden € in Länderfinanzausgleich mit Austria vergeigt haben , damit Östereich HGAA Bank Kärntens für 1 € verstaatlichen kann?
    Jetzt feiert CSU Finanzminsteriale versagen und Veräußerung 32000 Wohnungen als ***den Erfolg*** von SS = Seehofer/ Söder
    Mainpost & Co KG spielt erste Geige beim verschleiern der €U Forderung im Auftrag vom CSU Generalsekretär,
    Wollen Bayerns Medien bzw Chefredakteure etc ***CSU Bayernkurier*** Rang ab Kaufen ?
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  • M. W.
    das interessiert doch dieses Kabinett nicht im geringsten. Die haben - wie seit Strauß üblich - nur Oberbayern und den Speckgürtel um München im Blick. Franken kennen die doch nur alle fünf Jahre - wenn eine LT-Wahl ansteht. Für diese Damen und Herren des Kabinett´s und schon gar nicht für den Wendehals und Fremdgänger Seehofer habe ich - außer meinen Steuern - keinen Cent übrig (den sie übrigens auch nicht verdienen). Ich bin sicher, dass diese Münchner Hofjodler und die staatstragende CSU bei der im Herbst anstehenden Wahl eine deftige Quittung für Ihre Volksignoranz bekommen. Den Wahltermin von der BT-Wahl abzukoppeln und so doppelte Kosten für einen - wenn überhaupt - winzigen CSU-Vorteil zu erkaufen, war der letzte Beweis für diese Ignoranz. Liebe fränkische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ich werbe hier vor der anstehenden Landtagswahl für die SPD und die Partei für Franken. Geben Sie diesen Amigo´s die Quittung für ihre jahrzehntelangen Volksbetrügereien. Wie reagiert die Zensur?
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    die werden ja wahrscheinlich doch wiedergewählt! Was soll aus uns bloß werden ? zwinkern zwinkern
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  • J. P.
    ... und bei den Roten ist der Ude Spitzenkandidat... der weiß ja nicht mal, dass Franken ein Teil des Bundeslandes Bayern ist... sobald der die Donau überquert, denkt er, dass er aus Bayern raus ist und verfährt sich gleich... Der soll bloß für München zuständig bleiben und nicht für unser Bundesland gewählt werden!
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  • J. I.
    master11 frag doch mal dein Horsti wo Geiselwind liegt oder wie der Reg. Presi. von Ufra. heißt. Dolldi
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