
Die Grundschule Lipprichhausen-Gollhofen wird generalsaniert. Dieser Beschluss der Schulverbandsversammlung hat Bestand. Doch die beschlossene energetische Sanierung der Turnhalle wird verschoben.
Manchmal sind die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden des Schulverbands der Grundschule Lipprichhausen-Gollhofen für eine Überraschung gut. Nachdem sich Karl Ballmann (Hemmersheim), Heinrich Klein (Gollhofen), Karl Schmidt (Ippesheim), Michael Pfanzer (Oberickelsheim) und Florian Hirsch (Simmershofen) die Turnhalle noch einmal näher angeschaut hatten, nahmen sie von einer energetischen Sanierung wieder Abstand.
Der Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft muss nun überarbeitet werden
Dies zur Überraschung von Simon Müller von der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim, der nun den Haushalt noch einmal überarbeiten muss. Änderungen wird es nach dem Beschluss der Bürgermeister nämlich beim Investitionsplan und den Investitionsumlagen geben.
Am 16. Oktober vergangenen Jahres hatten die Mitglieder der Schulverbandsversammlung noch beschlossen, die Turnhalle der Grundschule energetisch zu sanieren. Den geschätzten Kosten von 582.000 Euro für die Turnhalle und 87.000 Euro für die Erneuerung des überdachten Ganges von der Schule zur Turnhalle standen Zuschüsse von 313.000 Euro gegenüber.
Bei einer Generalsanierung rechnet Müller mit einer Verdreifachung der Kosten
Der Eigenanteil des Schulverbandes hätte somit rund 356.000 Euro betragen. Wobei, das machte Müller deutlich, die größten Unsicherheiten noch die Bundeszuschüsse seien. Hier stehe die Höhe erst bei Antragsstellung beziehungsweise nach dem Zuwendungsbescheid fest.
Das beauftragte Architekturbüro hatte nun im Nachgang der Sitzung empfohlen, bei der Turnhalle ebenfalls Überlegungen zu einer Generalsanierung ins Auge zu fassen. Statt nur Fenster und Fassade wäre so zum Beispiel auch die Haustechnik mit dabei.
Bei einer Generalsanierung rechnet Müller mit einer Verdreifachung der Kosten. Somit fielen Kosten für die Turnhalle von 1,7 Millionen Euro an. An den Kosten für den Zwischengang ändert sich nichts. Die Zuschüsse erhöhen sich aber auf insgesamt rund 937.000 Euro. Somit verblieben beim Schulverband rund 850.500 Euro.
Diese halbe Million Euro mehr schien ein Nachdenken bei den Bürgermeistern auszulösen. Müller informierte, sollte es bei der energetischen Sanierung bleiben, würden bereits Fördermittel fließen. Deswegen stünden dann bei einer Sanierung mit Erneuerung der Leitungen keine Mittel mehr zur Verfügung.
Damit keine Fördermittel verloren gingen, änderten die Bürgermeister ihre Haltung
Da im Prinzip die Substanz noch relativ gut sei, die Sanitärräume auch funktionsfähig seien, wovon sich die Bürgermeister selbst überzeugten und nicht verstehen konnten, weswegen man sie nicht nutze, gelangten sie zu dem Schluss, dass eine Generalsanierung noch nicht notwendig sei. Zumal Schulleiterin Barbara Hanek den Wunsch äußerte, den Hallenboden behalten zu dürfen.
Damit keine Fördermittel verloren gingen, änderten die Bürgermeister ihre Haltung zur Sanierung der Turnhalle und beschlossen, diese vorerst auszusetzen. Erneuert werden soll aber der Zwischengang bis zur Turnhalle. Auch sollten bereits neue Leitungen bis zur Turnhalle gelegt werden.
Jetzt hat die Kämmerei noch etwas Arbeit, den Haushalt zu korrigieren. Insbesondere betrifft dies aber die Finanzplanung der kommenden Jahre.
Schulden werden in diesem Haushaltsjahr keine aufgenommen
Der Gesamthaushalt beträgt nun 776.800 Euro. Schulden werden in diesem Haushaltsjahr keine aufgenommen. Dies ändert sich aber in den Folgejahren, wenn die 5,5 Millionen Euro teure Generalsanierung der Schule beginnt. Für heuer beträgt die Verwaltungsumlage bei 141 Schülern rund 2518 Euro je Schüler, die Investitionsumlage 993 Euro je Schüler.
Geld hat Müller unter anderem für Beamer und Dokumentenkameras bereitgestellt, ebenso für den Ersatz des Brennofens. Auch die Anschaffung von Tablet-Koffern ist berücksichtigt, ebenso die Erneuerung der Tartan-Laufbahn.