Genau vor einer Woche gingen im Rahmen des bundesweiten Schülerstreiks für den Klimaschutz rund 1000 Schüler in der Würzburger Innenstadt auf die Straßen. Und auch heute standen wieder rund 20 Schülerinnen und Schüler am Vierröhrenbrunnen und demonstrierten für eine vernünftige und nachhaltige Klimapolitik. Doch diesmal außerhalb der Schulzeit.
"Wir sind hier, wir sind laut,weil ihr uns die Zukunft klaut", ruft ein Schüler laut. Passanten schauen aufmerksam hin. Auch heute hatten wieder viele Schüler Schilder dabei mit Aufschriften wie "We don't have time" oder "Wir laden euch zu Gesprächen ein". Die Schüler möchten ihrem Ärger über eine ihrer Meinung nach verfehlte Klimapolitik Luft machen und somit ihrem Vorbild Greta Thunberg nachahmen. Und dabei den Dialog mit Passanten fördern. "Wir möchten möglichst viel Präsenz zeigen und deshalb keine Woche ausfallen lassen", sagt Versammlungsleiter Benedikt Schürzinger.
Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt kam kurz vorbei, um mit den jungen Demonstranten zu reden. "Ich finde es sehr gut, dass sich junge Menschen wie ihr, für politische Themen stark machen", sagt er zu den Schülern, nachdem er sich entschuldigte, dass er vergangene Woche aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. "Vor allem, weil dies ein wirklich wichtiges Thema ist."
Keine Schulstreikbewegung, sondern Bildungsstreikbewegung
Um mögliche Konsequenzen müssen sich die Schüler diesmal keine Gedanken machen, da die Demonstration erst um 13.30 Uhr und somit für die meisten nach Schulschluss begonnen hat. "Es gibt Leute, die sich auch einbringen möchten, aber sich nicht trauen, die Schule zu schwänzen", schildert Benedikt Schürzinger die Situation. Ihm sei außerdem wichtig, zu sagen, dass dies keine Schulstreikbewegung sei, sondern eine Bildungsstreikbewegung. Es sollen sich also nicht nur Schüler angesprochen fühlen zu demonstrieren, sondern auch Studenten.
"Eine einzige Versammlung wird nichts bringen. Wir müssen immer wieder kommen", sagt Raphaël Jeschke. Der 15-jährige Demonstrant ist Schüler am Siebold-Gymnasium. "Nur wenn wir uns regelmäßig zeigen, wird es auch in den Köpfen der Menschen bleiben." Und so ist auch schon einiges geplant: "Wir haben einen Ideenpool an Aktivitäten für die Zukunft", berichtet Schürzinger.
Suggestivfragen im ZDF-Politbarometer
Vorgestern "Wie wichtig ist Ihnen ein schneller Kohleausstieg?" Sehr wichtig - wichtig - nicht so wichtig - gar nicht. Oh Wunder: Mehr als 2/3 finden den Ausstieg wichtig oder sehr wichtig. Ich finde ihn auch wichtig, aber ich finde, dass die insinuierte Lösung, nämlich Ersatz durch regenerative Stromerzeugung, zum angedachten Zeit Horizont in Deutschland nicht/kaum machbar ist. In Deutschland kann inzwischen nicht mal mehr ein Großflughafen fertig gestellt werden, Opernhäuser werden zehnmal teurer als geplant, und die Pünktlichkeit der Bahn wird trotz geballter politischer Kompetenz ( ) immer schlechter. Bei einer solchen Ballung technisch-organisatorischer Unfähigkeit ist es kaum zu erwarten, dass eine funktionierende Energieversorgung zuverlässig, im Zeitplan und zu nicht explodierenden Kosten realisiert werden kann.