Der Schnee kam in Unterfranken heftig, aber nicht überraschend. 25 Zentimeter hoch lag am Montagmorgen in Teilen der Region die weiße Pracht auf den Straßen. Doch Polizei und die Integrierte Leitstelle der Rettungsdienste meldeten keinen markanten Anstieg der Einsätze. Dafür seien auch der Lockdown und die nächtliche Ausgangssperre verantwortlich.
Bis zu 25 Zentimeter Neuschnee in der Rhön
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fielen in der Nacht auf Montag in Unterfranken zwischen fünf und 20 Zentimeter, örtlich auch 25 Zentimeter Neuschnee. Während in der Rhön auf der Wasserkuppe eine Gesamtschneehöhe von 43 Zentimetern gemessen wurde, sind es in Würzburg rund zehn. In der Rhön waren die Niederschläge intensiver als Richtung Südwesten und südlicher Spessart.
Während über Nacht einige Fahrzeuge – besonders auf der Autobahn A 3 – Hilfe benötigten, hielten sich in Mainfranken dank des Einsatzes der Räum- und Streudienste die Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr in Grenzen. In Würzburg waren die Hauptverkehrsadern gegen 6 Uhr langsam, aber gut befahrbar – auch wenn die Busse zeitweise den Verkehr vorsichtshalber eingestellt hatten. Laut WVV rollten sie ab 9 Uhr wieder, auch wenn es eine Zeit dauerte, bis sie wieder im normalen Takt fahren konnten.
Land unter in der Region Main-Rhön
In der Region Main-Rhön hatten die frühen Autofahrer dagegen teilweise heftig mit dem Verkehr zu kämpfen. Im nördlichen Landkreis Schweinfurt und zwischen Bad Kissingen und Hammelburg meldeten Leser "Land unter" noch gegen 7 Uhr. Und: "Keine Straßen geräumt und mit normalen Pkw kein Durchkommen möglich" .
Laut Polizeipräsidium Unterfranken gab es insgesamt 39 wetterbedingte Unfälle ohne Verletzte, wie Andy Laacke vom Polizeipräsidium meldete. Generell seien die Winterdienste aber gut vorbereitet gewesen und die Hauptstrecken gut befahrbar, so die Polizei.
Fernverkehr bei der Bahn teilweise unterbrochen
Auf der A6 bei Nürnberg blieben Lastwagen ebenfalls reihenweise im Schnee stecken: Hier musste das Technische Hilfswerk etliche Fahrzeuge befreien. Das gebietsweise extreme Wetter beeinträchtigt auch den Zugverkehr. So fuhren von Berlin aus keine Züge mehr nach Hannover, Köln, Erfurt, Frankfurt und München. Konkretes zu allen Zügen steht auf der Internetseite der Deutschen Bahn: www.bahn.de.
Auch in Rhön-Grabfeld kam der Winter mit einiger Wucht zurück. So sehr, dass zum Beispiel am Montagmorgen die Müllabfuhr des Landkreises nicht ausrücken konnte. Die Walddörfer und Bischofsheim gingen leer aus. Nun verschieben sich die Abfuhrtermine in dieser Woche jeweils um einen Tag, auch am Samstag werden deswegen Mülltonnen geleert.
Sahara-Staub und Neuschnee in der Rhön
Von bizzarer Schönheit geprägt war dafür der Sonntag, als der erste Neuschnee über der Rhön niedergegangen war. Auch hier hatte sich unter die Niederschläge der Sahara-Staub gemischt. An der Bergwachthütte auf dem Kreuzberg hielt die Bergwacht-Mitarbeiterin Sofia Löflund bei ihrem Bereitschaftsdienst eine besondere Szenerie fest.
Auch im tiefer gelegenen Grabfeld hat Frau Holle mächtig ihre Kissen ausgeschüttelt. Das fördert den Nachbarschaftsgedanken. Marco Bötsch aus Trappstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) hatte sich um Punkt 5 Uhr auf sein Quad mit Schneeschild geschwungen, um auf Gehsteigen und Gassen im Dorf den Schnee beiseite zu schieben.
"Wenn es die Ausgangssperre nicht gäbe, wäre ich schon früher gestartet", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Am meisten freut es ihn, wenn ältere Einwohner, die nicht mehr so gut mit Schippe und Schaufel umgehen können, ihm aus dem Küchenfenster heraus "Danke, Markus!" sagen.
Einen Schutzengel hatte der Fahrer eines Sattelaufliegers am Montagmorgen bei einem Unfall auf der B279 zwischen Bischofsheim und Oberweißenbrunn (Lkr. Rhön-Grabfeld). Er war von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben gerutscht, wo er über einem Abhang hing. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt. Da für die Bergung laut Polizei schweres Gerät nötig war, zogen sich die Bergungsarbeiten über mehrere Stunden hinweg in die Länge und hielten noch am Nachmittag an. In dieser Zeit waren auf der B279 für beide Fahrtrichtungen Umleitungen eingerichtet.
Schulen im Landkreis Rhön-Grabfeld blieben zu
Bis zum Montagmorgen pendelte sich die Schneehöhe rund um Bad Neustadt bei bis zu 35 Zentimetern, in der Rhön bei 25 bis 40 Zentimetern und im Grabfeld bei etwa 20 Zentimetern ein. Der Räumdienst der Straßenmeisterei in Rödelmaier, der auch die A71 bedient, war in Doppelbesetzung unterwegs, um der Schneemassen Herr zu werden. Wegen des starken Schneefalls waren der Präsenzunterricht und die Notbetreuung für Schulen im Landkreis Rhön-Grabfeld ausgefallen. Die Hochrhönstraße war nach einigen Tagen des Tauwetters wieder gesperrt worden.
"So viel Schnee ist schon außergewöhnlich für unsere Region", sagt der Straßenmeister des Kreisbauhofs Schweinfurt, Norbert Müller. Bis zu 25 Zentimeter hoch lag er am Montagmorgen in Teilen der Region. Vor allem im nördlichen Landkreis Richtung Reichmannshausen und Ellertshäuser See hatte die weiße Pracht durch Schneeverwehungen die Fahrbahnen dick zugedeckt.
Der Straßenmeisterei Schweinfurt steht am Dienstag noch ein Sondereinsatz auf der A 71 bevor. Dort haben sich entlang der Betongleitwand im Bereich der Anschlussstellen Bad Kissingen und Maßbach die von der Fahrbahn weggeräumten Schneemassen aufgetürmt. Sie blockieren nun den Standstreifen und müssen entfernt werden. Dazu kommt eine Schneefräse zum Einsatz, die die Schneemengen zerkleinert und über die Wand wirft.
ach ja ... und man konnte mindestens noch eine lange schlittenbahn in kaufnehmen, von der schule bis an die
hauptstraße runter ins dorf sind es gut 500 mtr., da war auch fast kein verkehr, nicht wie 2021! man konnte sich
da so richtig austoben im winter, und .... damals gab es wirklich noch des öfteren solche winter, nicht nur 3 wochen, sondern: von dezember bis februar, und alle waren froh, wenn man im märz dann die ersten krokuse oder schneeglöckchen gesehen hatte, nicht wie in den letzten 10 jahren schon so oft ende januar oder anfang februar. ist in diesem jahr halt ein bilderbuchwinter!
Jammern auf hohem Niveu, oder? In Würzburg fangen doch alle schon das Spinnen an, wenn nur ein paar weiße Flöckchen oder mal ein wolkenbruchartiges Gewitter ein paar Liter Wasser in die ach so schöne Mainmetropole gelangt. Überall können die Räumdienste ja wohl nicht gleichzeitig sein, bei uns auf dem Land, da sind sie pausenlos im Einsatz. Vielleicht mal darüber gedacht, selber die Schneeschippe in die Hand zu nehmen und auch den Nachbarn helfen???
tausend Kilometer doch nur ein Klacks! Vielleicht bekommen wir in diesem extremen Winter auch mal das Phänomen "Nordlichter" zu sehen, würde mich freuen!.... Halt: da gibts ja schon wieder so unheilvolle Propheten, die dann sagen: JETZT ist das Ende der Welt da!
halt auch den Straßenverhältnissen anpassen. Auf der B8 reichen auch mal zwischen 60 und 80 km/h, muss nicht immer mit über 100 drauflosgerast werden. Spätestens an der 1. Ampel in Würzburg hat man die Raser ja sowieso wieder eingeholt, oder sogar schon früher, im nächsten Straßengraben! Allen eine gute und sichere Fahrt, kommt wieder heil nach Hause!
Rein ins Auto und ab auf die Arbeit. Dafür hab ich ja Winterreifen.
Morgen wird es dem neuen Chaos nicht besser gehen.
Hauptverkehrsadern gut befahrbar. Lächerlich, wenn in Lengfeld bei Steigungen erst um 7.oo Uhr geräumt wird und die Busspur nicht einmal befahrbar ist. Ja es ist Winter und es war vorhersehbar. Aber dann bitte nicht dieses Selbstlos. In Würzburg waren um 8.00 Uhr die meisten Straßen gut vereist. So muss man eben aus dem äußeren Pilziggrund in die Stadtmitte laufen.
Geht ja, aber nicht so blöde Kommentare, dass alles ok ist. Am Sonntag wären die wahrscheinlich in der Nacht um 03.00 gefahren, da gibt es fette Zuschläge.
Da muss man eben rechtzeitig losfahren und vorsichtig unterwegs sein. Zur Not wird bei dieser Witterung auch niemand etwas sagen wenn man später kommt.
Es ist Jammerei auf hohem Niveau. Es lohnt sich einfach nicht für die wenigen kalten und schneereichen Tagen in unseren Breiten Räumgerät wie in der Schweiz oder Österreich bereitzustellen.
Kritisch seh ich die Situation höchstens für Rettungskräfte.