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Würzburg
Ende des 9-Euro-Tickets: Welche Bilanz der Verkehrsverbund Mainfranken für Würzburg zieht
Volle Züge ist gleich voller Erfolg? Ende August endete bundesweit das Angebot des 9-Euro-Tickets. Wie die Bilanz für Stadt und Landkreis Würzburg aussieht.
Ob für Straßenbahn, Bus oder Regionalbahn: In den vergangenen drei Monaten haben viele Menschen das 9-Euro-Ticket genutzt. 
Foto: SymbolPatty Varasano | Ob für Straßenbahn, Bus oder Regionalbahn: In den vergangenen drei Monaten haben viele Menschen das 9-Euro-Ticket genutzt. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:07 Uhr

Nach drei Monaten ist Schluss mit dem 9-Euro-Ticket. Seit dem 1. September gelten im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr wieder die alten Preise. Bereits beim Start des Vorverkaufs des Tickets, das zur finanziellen Entlastung der Bürgerinnen und Bürger beitragen sollte, gab es erste Warnungen vor Überlastungen von Zügen und Bahnhöfen. Klaus Hommel, Vorstandsvorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, warnte gegenüber der Deutschen Presseagentur davor, dass Züge und Bahnhöfe aufgrund der Überlastung geräumt werden könnten.

Und tatsächlich, der Andrang scheint groß gewesen zu sein: Überfüllte Bahnsteige und Züge sowie Verspätungen und ausgefallene Züge prägten das Bild die vergangenen drei Monate. Doch wie sah die Situation in Stadt und Landkreis Würzburg aus? Und welche Bilanz ziehen die Verkehrsunternehmen?

Deutlich über 100.000 Ticket im VVM-Gebiet verkauft

Allgemein gilt, so erklärt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) auf Anfrage der Redaktion, es könnten keine abschließenden und konkreten Zahlen benannt werden, "da weder die Fahrscheinverkäufe aus dem August bereits abgerechnet sind, noch die Fahrgastzahlen aus dem August zur Stunde vorliegen".

Die meisten Fahrgäste in Stadt und Landkreis Würzburg holten sich das 9-Euro-Ticket am Fahrscheinautomat.
Foto: Patty Varasano | Die meisten Fahrgäste in Stadt und Landkreis Würzburg holten sich das 9-Euro-Ticket am Fahrscheinautomat.

Trotzdem könne eine vorläufige Aussage getroffen werden: "Es wurden im Gesamtzeitraum im VVM-Gebiet deutlich über 100.000 9-Euro-Tickets verkauft", erklärt Pressesprecherin Susanna Blum. Zu diesem Gebiet gehört jedoch auch der Landkreis Main-Spessart und Landkreis Kitzingen. 70 Prozent der Tickets wurden jedoch alleine in der Stadt Würzburg verkauft. Hiervon wiederum der Löwenanteil an den Fahrscheinautomaten.

Verkehrsmittel waren zu den touristischen Hotspots sehr gut ausgelastet

Doch welche Bilanz zieht das Verkehrsunternehmen für Stadt und Landkreis Würzburg? Es sei zu Fahrgastzuwächsen gekommen, die im städtischen ÖPNV zu höheren Fahrzeugauslastungen geführt haben, nicht jedoch zu Überfüllungserscheinungen. Besonders ausgeprägt seien die Fahrgastzuwächse auf der Omnibuslinie 9 zur Festung gewesen.

"Das Angebot war aus Kundensicht unschlagbar günstig", erklärt Blum, die in diesem Fall sowohl als Pressesprecherin für die WVV als auch für den Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH (VVM) spricht. "Grundsätzlich begrüßen wir als VVM natürlich alle Angebote, die mehr Menschen in den ÖPNV bringen."

Mit dem 9-Euro-Ticket sei der ÖPNV "mit deutschlandweiter Gültigkeit so günstig wie nie" gewesen. Viele der Kundinnen und Kunden nutzten das Ticket weit über die Verbundgrenzen hinaus für Ausflüge, Besuche bei Freunden und viele Freizeitaktivitäten.

Kurz vor Start Ende Mai berichtete der VVM gegenüber dieser Redaktion, nicht mit einer flächendeckenden Überlastung des öffentlichen Nahverkehrs zu rechnen. Das scheint auch so eingetreten zu sein, eine flächendeckende Überlastung sei in Unterfranken nicht feststellbar gewesen zu sein, sagt Blum. Doch: Insbesondere an den Wochenenden seien die Verkehrsmittel zu den touristischen Hotspots sehr gut ausgelastet gewesen. "Für den VVM insgesamt lässt sich feststellen, dass das Angebot des 9-Euro-Tickets sehr gut angenommen wurde", erklärt Blum.

Wie sah es an den Bahnhöfen aus?

An den Bahnhöfen sah die Lage nach Einschätzungen der Redaktion etwas angespannter aus. Vor allem zu Pendelzeiten und am Wochenende waren besonders am Hauptbahnhof Würzburg volle Bahnsteige zu sehen. Auf Anfrage äußert sich eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG in München nicht dazu. Sie übermittelt jedoch ein Statement von Evelyn Palla, Vorstand von DB Regio. Das "Experiment 9-Euro-Ticket" sei demnach ein "voller Erfolg" gewesen. Rund 26 Millionen Tickets habe allein die Deutsche Bahn verkauft.

"Ganz Deutschland spricht jetzt über den öffentlichen Nahverkehr. Jeder fünfte 9-Euro-Ticket-Nutzer hat die öffentlichen Verkehrsmittel neu für sich entdeckt. Wenn die Nutzung einfach ist, dann steigen immer mehr Menschen auf die klimafreundlichen Busse und Bahnen um." Was sie besonders freut: In den letzten drei Monaten seien im Schnitt rund zehn Prozent mehr Fahrgäste im Regionalverkehr unterwegs gewesen als vor Corona.

 
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  • G. A.
    .....es gelten wieder die alten Preise.
    Nein, z.B. 6er Ticket im VVM erhöht.
    Bin trotzdem erfreut, endlich wieder einen Sitzplatz im Bus und kein Gerangel am Bahnsteig.
    Der Wabenwahnsinn sollte überarbeitet werden. Verkehrsverband einfacher gestalten, übergreifend.
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  • T. N.
    Nach Ende des 9 € Tickets gibt es bei uns am Bahnhof wieder mehr freie Parkplätze . Also haben viele auch weiterhin das Auto benutzt. Ich selber habe das Ticket für Spaßfahrten unter der Woche benutzt und nur in Franken. Deswegen habe ich auch meistens einen Sitzplatz bekommen (RB)und falls nicht waren es nur kurze Strecken (15-20km) die ich Stehen musste. (RE) Es sollte als Nachfolger ein Bundesland und ein Bundesweites Ticket geben. Natürlich sollte man nicht vergessen das mit dem vorhandenen Personal und Material das auch nicht dauerhaft möglich ist. Beide sind an die Grenzen gekommen. Mehr Züge, mehr Personal und natürlich auch mehr Wartung ist nötig.
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  • A. N.
    "Nach Ende des 9 € Tickets gibt es bei uns am Bahnhof wieder mehr freie Parkplätze . Also haben viele auch weiterhin das Auto benutzt."

    Das nennt sich intelligente Kombination von Mobilität: Mit dem Auto die letzte Meile überbrückt, die lange Strecke mit ÖPNV umweltverträglich genutzt.
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  • T. H.
    Ein einfacheres Tarifsystem wäre auf jeden Fall sinnvoll. Allerdings frage ich mich, woher das Geld für weitere "Billigtickets" kommen soll. Im Endeffekt werden dafür wieder Schulden aufgenommen. Wohin soll das noch führen?
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    Das heißt jetzt nicht mehr Schulden sondern "Sondervermögen".
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  • B. S.
    Volkswirtschaft ist für nicht alle verständlich.
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  • K. F.
    ich frage mich nur, wo hat die mp dieses bild aufgenommen, als ich im juli in urlaub war war nirgendwo auch nur 1 wagon der bahn so locker besetzt wie dieser, ein bild aus alten zeiten?
    und: denke die bahn hat nicht drauf gelegt, das müsste man schon beweisen können. wenn in diesem viertel jahr evtl. mehrere millionen deutschland weit mit dem zug gefahren sind und snst nur ein drittel, wäre der schaden schon wieder wett gemacht und der staat hat ja noch dazu gegeben - also die arme bahn???
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  • A. N.
    Der routinierte ÖPNV-Fahrer erkennt auf dem Symbolbild das Innere einer Würzburger Straßenbahn.
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  • H. S.
    Na endlich ist diese Aktion vorbei. Der Betreiber (Bahn, ÖPNV) hat kräftig draufgelegt, den Rest übernimmt der Steuerzahler. Gebracht hat es nichts genauso wenig wie die neuen Entlastungspakete etwas bringen. Unter dem Strich: Wer nichts arbeitet, hat mehr Geld als der Depp, der arbeitet und für den anderen mitbezahlt.
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  • D. E.
    "Wer nichts arbeitet, hat mehr Geld als der Depp, der arbeitet und für den anderen mitbezahlt."

    Woher haben Sie diesen Mythos? Die Hartz 4 Zahlen nehmen seit Jahren ab.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Leute erinnert euch daran wie schön es war.

    Einfach ein günstiges Ticket erwerben und ohne Gedanken an unsere ÖPNV Fürstentümer in Bus, Straßenbahn und Zug einsteigen.

    Bayern ist schon wieder das erste Bundesland, das blockiert und sich nicht an der Fortführung der Finanzierung des 50-70€ Ticket beteiligen möchte.
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  • K. F.
    50 - 70 euro wären mir letztlich zuviel, da ich nur 1 bis 2 mal im jahr mit dem zug fahre und den bus aus zeitlichen gründen auch nicht nutzen kann. da müsste schon ein attraktivereres ticket her, oder man macht einfach die ice-preise günstiger, nicht so überhöht wie zur zeit. siehe 9 euro-ticket: zu dieser zeit war gähnende leere, evtl. halb voll ein ice. nebenan stapelten sich die fahrgäste, die eingangshallen in würzburg und anderswo waren wie in einer vollen city, hunderte oder mehr rannten zu ihren zügen um den anschluss odeer die abfahrt nicht zu verpassen. ne danke - 9 euro-ticket brauch ich für zugfahrten nicht mehr. überlegt euch was vernünftiges, vater staat, nicht so schnellschuß-pistolen! zb, kombiticket für 40 euro im monat mit ice bzw. rb-fahrt das wär schon atraktiver!
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  • A. N.
    Was viele anscheinend übersehen: Es geht beim 9-Euro-Ticket (oder wie es auch immer heißt) nicht um ein rentables Ausnutzen eines Geldeinsatzes, sondern um grundlegende Mobilität. Wer auf Grundversorgung angewiesen ist oder sich kein eigenes Fahrzeug leisten kann oder will, kann sich mit einem vergleichbarem Ticket frei bewegen. An die Nordsee sind eher weniger Harzer gefahren, sondern Menschen, die es sich leisten können in den Urlaub zu fahren. Wenn dann Sprit eingespart wurden, ist es positiv für uns und unsere Umwelt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Schön wäre wenn der VVM jetzt die richtigen Schlüsse zieht: Abschaffung des komplizierten Wabentarifs und einfach und günstige Zeittickets (2 Stunde, 24 Stunden, Monat, Jahr). Kein Mensch hat Zeit und Lust sich mit diesem komplizierten Tarifunsinn zu beschäftigen.
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    Stimmt, diese bürokratische Regelungswut und die übersteigerte Erbsenzählerei schrecken ab. Man hat den Eindruck, das absichtlich versucht wird, die Sache so kompliziert wie nur irgend möglich zu machen.

    Daher fahre ich nicht mit dem ÖPNV sondern nutze ausschließlich meinen persönlichen Individualverkehr. Den kafkaesken Wirrwarr und Ausnahme-, Sonder- und Feiertagsregel-Unsinn tue ich mir nicht an.
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  • A. S.
    Da kann ich nur zustimmen. Auch wenn es am Land ganz andere Probleme gibt, denn niemand möchte 3 Stunden auf den nächsten Bus warten, wenn denn überhaupt noch einer kommt.
    Der Tarifdschungel in der Stadt ist oft auch für Angestellte der Bahn nicht mehr durchschaubar. - Bei der Kontrolle erklärte man mir: Sehen sie dieses Sternchen? Hier steht in der Fußzeile, dass dieses Ticket auf dieser Strecke von der Gültigkeit ausgenommen ist. Dabei hatte man mir das Ticket am Infostand noch empfohlen.
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  • J. H.
    Das wäre tatsächlich ein guter Ansatz, den es in anderen Städten gibt. Das 2-Stunden-Ticket für zwei Tarifringe gibt es in Berlin ungefähr zum gleichen Preis, wie bei uns einen Einzelfahrschein Großwabe. Der Unterschied, es gilt 2-Stunden und nicht nur für ne einfache Fahrt.
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