zurück
Würzburg/Schweinfurt
Schlechte Aussichten bei Firmen und Betrieben in Unterfranken: Konjunkturerwartungen so niedrig wie nie
Sascha Genders von der IHK Würzburg-Schweinfurt spricht von "harten Monaten", die der Wirtschaft in der Region bevorstehen könnten. Was das für Angestellte bedeutet.
Die gestiegenen Preise bei verschiedensten Energieträgern trifft die gesamte Breite der mainfränkischen Wirtschaft, sagt Sascha Genders, stellvertretender Hauptgeschäftsführer bei der IHK Würzburg-Schweinfurt.
Foto: Patty Varasano (Archiv) | Die gestiegenen Preise bei verschiedensten Energieträgern trifft die gesamte Breite der mainfränkischen Wirtschaft, sagt Sascha Genders, stellvertretender Hauptgeschäftsführer bei der IHK Würzburg-Schweinfurt.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:19 Uhr

Die wirtschaftlichen Erwartungen der heimischen Unternehmen stürzen auf ein Allzeittief. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten der regionalen Wirtschaft abbildet, bricht auf 85 Punkte ein. Im Frühjahr lag der Wert noch bei 108 Punkten, wie Industrie- und Handelskammer in einer Pressemitteilung schreibt.

Sorgen bereiten Sascha Genders, stellvertretender Hauptgeschäftsführer bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, vor allem die düsteren Aussichten auf die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. "Unserer Wirtschaft stehen harte Monate bevor, die Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung sind über alle Branchen hinweg von großem Pessimismus gekennzeichnet. Noch nie wurden die wirtschaftlichen Aussichten so schlecht beurteilt wie heute", sagt er. Die Erhebung findet seit 1993 in dieser Form statt.

Jedes zweite Unternehmen erwartet schlechtere Geschäfte

Lediglich eines von zehn Unternehmen rechnet der IHK zufolge künftig mit einem Anziehen der wirtschaftlichen Aktivität, rund jeder Zweite erwartet eine Verschlechterung. Die Unternehmen planen laut der Konjunkturanalyse mit einer deutlich geringeren Nachfrage aus dem Inland, zeitgleich sieht auch die exportorientierte Industrie aufgrund der sich abkühlenden Weltkonjunktur nur wenige Lichtblicke im Auslandsgeschäft: Mit Ausnahme des nordamerikanischen (positive Prognose) und des chinesischen (stabile Prognose) Marktes rechnen die Firmen insgesamt mit einem rückläufigen Exportgeschäft.

Die Unternehmen begründen die düsteren Geschäftserwartungen mit maximaler Unsicherheit. Als größtes Risiko für die kommenden zwölf Monate melden 80 Prozent der Unternehmen die Energie- und Rohstoffpreise. "Die Preisexplosion bei verschiedensten Energieträgern trifft die gesamte Breite der mainfränkischen Wirtschaft", so Genders. Die Folge: Acht von zehn Unternehmen sehen sich gezwungen, die Preise ihrer Produkte anzuheben.

Deutliche Mehrheit der Unternehmen plant keine Entlassungen

Mit Blick auf den akuten Fachkräftemangel halten die Unternehmen trotz düsterer Konjunkturaussichten mehrheitlich an ihren Beschäftigten fest. Acht von zehn Unternehmen planen mit einer gleichbleibenden oder steigenden Beschäftigtenzahl.

Die Befragung fand zwischen 26. September und 10. Oktober statt. 259 Unternehmen haben sich daran beteiligt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Schweinfurt
Jonas Keck
Angestellte
Entlassungen
Exportgeschäfte
IHK Würzburg-Schweinfurt
Industrie- und Handelskammern
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • E. W.
    Wenn jetzt mit hoffnungsvollen Blick auf staatliche Unterstützungsgelder wieder geklagt und Schwarzmalerei betrieben wird, so darf man eines nicht vergessen:

    Der Staat kann nicht jedes unternehmerische Risiko auffangen. Es geht nicht an, dass Gewinne privatisiert und Gewinneinbrüche sozialisiert werden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten