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Würzburg
Schifffahrtssperre: Schleusen sitzen auf dem Trockenen
Während der Schifffahrtsperre werden Mainschleusen inspiziert und repariert. Heuer steht das Wasser- und Schifffahrtsamt dabei vor besonderen Herausforderungen.
Vor zwei Jahren wurde das Mittelhaupttor der Schleuse Randersacker, das bereits seit 1950 dort seinen Dienst tut, ausgebaut und vermessen (Archivfoto). In den kommenden Wochen wird ein neues Tor in die Schleuse eingesetzt.
Foto: Gerhard Meißner | Vor zwei Jahren wurde das Mittelhaupttor der Schleuse Randersacker, das bereits seit 1950 dort seinen Dienst tut, ausgebaut und vermessen (Archivfoto).
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Vier Mainschleusen zwischen Eltmann und Würzburg werden ab der kommenden Woche trockengelegt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt nutzt die knapp dreiwöchige Schifffahrtspause für umfangreiche Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten an den bis zu 95 Jahre alten Schleusenanlagen.

Die umfangreichste Maßnahme betrifft die Schleuse Randersacker (Lkr. Würzburg). Dort wird das sogenannte Mittelhaupttor, das die obere und untere Schleusenkammer trennt, erneuert, wie WSA-Leiter Heinrich Schoppmann gegenüber der Redaktion berichtet. An der Schleuse Gerlachshausen bei Schwarzach (Lkr. Kitzingen) werden die Tore ebenfalls ausgebaut, allerdings nur zur Vermessung. An den Schleusen in Würzburg und Limbach bei Eltmann (Lkr. Haßberge) werden die Schleusen lediglich untersucht und vermessen. Auch dazu müssen die Schleusenkammern trockengelegt werden.

"Besondere Herausforderungen in diesem Jahr sind der Coronavirus und die höhere Wasserführung des Mains."
Heinrich Schoppmann, WSA Schweinfurt

Die Schifffahrtspause im Frühjahr dient regelmäßig für Instandhaltungsarbeiten an den Schleusen. "Besondere Herausforderungen in diesem Jahr sind der Coronavirus und die höhere Wasserführung des Mains", sagt WSA-Chef Schoppmann. Die Arbeiten unterliegen einem engen Zeitplan und werden von Spezialfirmen ausgeführt. Verzögerungen, etwa durch erkrankte Mitarbeiter, könne man sich nicht leisten. "Aber wir sind gut vorbereitet und optimistisch, dass wir das schultern werden" so Schoppmann.

Ein weiteres Risiko birgt das einsetzende Hochwasser. In Würzburg wurde bereits am Donnerstag ein Pegelstand von 260 Zentimetern erreicht, ab dem Schubverbände nur noch eingeschränkt verkehren dürfen. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir sie noch aus dem betroffenen Bereich bekommen, bevor die Schleusen dicht sind", sagt der Amtsleiter.

Auf dem Main oberhalb von Würzburg verkehren jährlich rund 5000 Fracht- und 1000 Fahrgastschiffe. Insgesamt ruht die durchgehende Schifffahrt auf der transeuropäischen Wasserstraße auf einer Strecke von 760 Kilometern. Neben dem Main und dem Main-Donau-Kanal ist auch ein Abschnitt der Donau von der Sperre betroffen. Der Termin sei langfristig mit den Reedereien abgestimmt, so dass sich Binnenschiffer und Häfen rechtzeitig einstellen konnten. Ab Donnerstag, 2. April, um 6 Uhr soll dann wieder freie Fahrt auf dem gesamten Main herrschen.

 
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