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Bergtheim
Schaf aus Herde gestohlen, getötet und geschlachtet: Schockierter Schäfer aus Bergtheim hofft auf Zeugenhinweise
In Bergtheim wurde ein Schaf aus einer Herde gestohlen und im Weinberg daneben getötet und ausgeschlachtet. Der Schäfer Uwe Barth ist schockiert. Wer hat Verdächtiges beobachtet?
Schäfer Uwe Barth mit seinen Schafen. Eines wurde am Ostermonat von Unbekannten gestohlen und geschlachtet. 
Foto: Irene Konrad | Schäfer Uwe Barth mit seinen Schafen. Eines wurde am Ostermonat von Unbekannten gestohlen und geschlachtet. 
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 10.02.2024 21:03 Uhr

Am Ostermontag um 19.30 Uhr war die Welt des Schäfers und Biolandhofbesitzers Uwe Barth in Bergtheim noch in Ordnung. Gerade hatte er seine Schafherden mit Wasser versorgt, sie gefüttert und die Zäune kontrolliert. 15 Schafe besitzt der Nebenerwerbslandwirt. Sechs im letzten Jahr geborene weibliche Tiere hat er vor kurzem von der Herde separiert und auf eine eigene Weidefläche gebracht.

Nun sind es nur noch fünf. Weil eines davon eingefangen, gestohlen und im Weinberg daneben geschlachtet wurde. Die unfassbare Tat müsse am 10. April gegen 21 Uhr passiert sein. Das lasse sich laut Barth aus verschiedenen Fakten nachvollziehen.

Kopf, Fell und Füße wurden wenige Meter weiter in einer Weinbergszeile gefunden

Zum einen habe eine Kamera am nur 30 Meter entfernten Hochsitz um 20.45 Uhr drei Männer in der Nähe der Weide fotografiert, erzählt Barth. Zudem habe ein Bekannter der Schäfers kurz vor 22 Uhr eines seiner Schafe etwa zwei Kilometer entfernt bei Bergtheim auf der Straße gesehen. Barths drittes Indiz: Der Kopf, das abgezogene Fell, die Füße und Innereien des getöteten Schafes habe er am nächsten Morgen nur wenige Meter weiter in einer Weinbergszeile gefunden.

Bis zum Ostermontag standen sechs dieser jungen Schafe auf der eingezäunten Weide zwischen Bergtheim und Dipbach. Nun sind es nur noch fünf Tiere.
Foto: Irene Konrad | Bis zum Ostermontag standen sechs dieser jungen Schafe auf der eingezäunten Weide zwischen Bergtheim und Dipbach. Nun sind es nur noch fünf Tiere.

Schon in der Nacht, als Uwe Barth und sein Bekannter das eine verwirrte Schaf einfangen und zunächst einmal in Sicherheit bringen konnten, wusste der Besitzer, dass etwas nicht stimmt. "Dass ein Schaf einmal ein Schlupfloch im Zaun findet, kann vorkommen. Aber dann bleibt es in der Nähe seiner Herde und läuft nicht zwei Kilometer weg", weiß der Schäfer. Er vermutet deshalb, dass es gejagt wurde. Außerdem sei das Jungtier völlig verstört und ängstlich gewesen. Zudem sei der Zaun der Herde völlig unbeschädigt gewesen.

Stümperhafter Versuch die Kehle durchzuschneiden

Eines der sechs Schafe habe weiterhin gefehlt und sei in der Nacht nicht auffindbar gewesen. Um die Mittagszeit seien dann schließlich die Überreste im Weinberg unterhalb der kleinen Kapelle gefunden worden. Das Grausame: Das Tier ist nicht artgerecht gestorben, erklärt Barth. Normalerweise werde ein schneller Kehlkopfschnitt während einer Betäubung gemacht. Dieses Schaf sei vermutlich erschlagen worden. Es hatte Blut in den Ohren, sagt der Schäfer. Und beim "sehr stümperhaften Versuch, die Kehle durchzuschneiden", sei die Klinge eines Dolches abgebrochen. Sie sei neben dem Schaffell gefunden worden. Das Abziehen des Felles und das Ausnehmen müsse allerdings ein Fachmann erledigt haben. "Das hat der Täter nicht zum ersten Mal gemacht", ist sich Uwe Barth sicher. Er erstattete Anzeige wegen Diebstahl gegen Unbekannt.

Die Polizei bestätigt den Vorfall. "Das Schaf wurde gestohlen und im Anschluss in den Weinbergen geschlachtet", erklärt Daniel Schömig von der Polizeiinspektion Würzburg-Land. "Kopf und Fell und alles, was unterhalb der Knöchel ist, wurde liegen gelassen. Das Fleisch wurde mitgenommen." Zum jetzigen Ermittlungsstand könne er nur sagen, dass gegen Unbekannt ermittelt werde.

Wer hat etwas Verdächtiges beobachtet?

Den Schaden kann der Schafbesitzer schwer beziffern. Das Fleisch sei rund 450 Euro wert. Aber das Tier sei ein biozertifiziertes Schaf gewesen, im Spätsommer wäre es geschlechtsreif gewesen und hätte vielleicht 14 Jahre gelebt. Bis es etwa zehn Jahre alt geworden wäre, hätte es etliche Lämmchen auf die Welt bringen können. Und so grausam hätte es nicht sterben dürfen. "So bringt man ein Tier nicht um", ist der Besitzer entsetzt.

Der Biolandhofbesitzer geht an die Öffentlichkeit, weil er um Hinweise aus der Bevölkerung hofft. "Vielleicht gibt es irgendwelche Passanten, die etwas wahrgenommen haben."

Zeugen werden gebeten, sich an die Polizeiinspektion Würzburg-Land zu wenden: Telefonnummer (0931) 457 1630.

 
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  • katja.hopf.handy@gmx.de
    Mal gespannt, ob man die Täter finden wird...
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  • flyarcus@gmx.de
    Ich habe keine Ahnung wer Tiere mit Kehlenschnitt tötet
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  • hihattel@web.de
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  • jebusara@web.de
    Artgerechtes töten.

    So eine Bezeichnung lässt mich schaudern.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @winnem:
    ja mag sein das man sich über die Begrifflichkeit streiten kann und trotzdem gibt es doch wohl Unterschiede? Oder ist es ihnen gleich ob ein Tier große Qualen erleiden muss oder nicht? Natürlich könnte man nun anführen dass ein Tier in freier Wildbahn viel größeren Qualen ausgesetzt sein mag wenn Raubtiere hinzukommen; nur führt das zu nichts.

    Es ist Fakt, dass der Mensch Tiere isst. Nicht jeder ist Vegetarier oder Veganer.

    Und von allein und lebendig voller Vorfreude landen die Tiere sicher nicht auf dem Teller! Das lachende Schwein im Comicstil in Grafiken von Metzgereien entspricht wohl kaum der Wahrheit.

    Für mich macht es jedenfalls einen Unterschied wie das Schnitzel bei mir auf den Teller gelandet ist! Da spreche ich aber nicht nur von "artgerechtem Töten" sondern vor allem auch von möglichst "artgerechter Haltung".
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @winnem:
    ja mag sein das man sich über die Begrifflichkeit streiten kann und trotzdem gibt es doch wohl Unterschiede? Oder ist es ihnen gleich ob ein Tier große Qualen erleiden muss oder nicht? Natürlich könnte man nun anführen dass ein Tier in freier Wildbahn viel größeren Qualen ausgesetzt sein mag wenn Raubtiere hinzukommen; nur führt das zu nichts.

    Es ist Fakt, dass der Mensch Tiere isst. Nicht jeder ist Vegetarier oder Veganer.

    Und von allein und lebendig voller Vorfreude landen die Tiere sicher nicht auf dem Teller! Das lachende Schwein im Comicstil in Grafiken von Metzgereien entspricht wohl kaum der Wahrheit.

    Für mich macht es jedenfalls einen Unterschied wie das Schnitzel bei mir auf den Teller gelandet ist! Da spreche ich aber nicht nur von "artgerechtem Töten" sondern vor allem auch von möglichst "artgerechter Haltung".
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Und so grausam hätte es nicht sterben dürfen. So bringt man ein Tier nicht um, ist der Besitzer entsetzt."

    Genau, dass ist das äußerst verwerfliche an der Tat! Angezeigt wurde ein Diebstahl. Tiere gelten als Sache. In diesem Fall hoffe ich auf ein Ergreifen der Täter und eine möglichst hohe Strafe. So etwas darf keine Kleinigkeit sein auch wenn Tiere vor dem Gesetz als Sache gelten!
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