Er wurde verehrt und geliebt, beinahe wie ein Gott gefeiert: Thailands König Bhumibol Adulyadej. Am Donnerstag starb der Monarch mit 88 Jahren, wie der Königspalast in Bangkok mitteilte. Der dienstälteste Monarch der Welt galt als Garant für die Demokratie im Land. Mehr als 70 Jahre regierte er. In dieser Zeit besuchte er unter anderem auch Würzburg.
Im August 1966 wurden Bhumibol und die thailändische Königin Sirikit nach ihrer Landung in Kitzingen vom ehemaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke und seiner Frau Wilhelmine begrüßt. Nach einem Abstecher in Bad Kissingen und Aschach reisten sie nach Würzburg, wo sie vom damaligen Oberbürgermeister Helmuth Zimmerer empfangen wurden.
Eine Stunde lang besichtigten sie die Festung Marienberg, machten einen Rundgang durch das Mainfränkische Museum und warfen vom Fürstengarten einen Blick auf die Stadt. In einem Artikel aus dem Archiv dieser Zeitung steht, dass sich Bhumibol beim Rundgang derart intensiv mit den Ausstellungsstücken beschäftigt haben soll, dass ihn sein Begleittross beinahe aus den Augen verloren hätte.
Erster Monarch im Goldenen Buch der Stadt
Neben Bhumibol und Sirikit statteten auch schon andere illustrierte Gäste wie Erbprinzessin Sybilla von Schweden oder Prinz Mikasa, der jüngere Bruder des japanischen Kaisers, der Festung einen Besuch ab. Im Anschluss zog das mondäne Monarchenduo weiter in die Würzburger Residenz. Als Ehrengäste durften sie sich außerdem im Goldenen Buch der Stadt verewigen. Damit sind sie die ersten Monarchen, die ihren Namen in das Buch geschrieben haben. Nach ihnen folgten Königin Sonja von Norwegen und im vergangenen Jahr Königin Silvia von Schweden.
Nach dem 60. Thronjubiläum wurde es still um König Bhumibol, Gesundheitsprobleme machten ihm zu schaffen. Seit Jahren war er nur noch selten in der Öffentlichkeit aufgetreten. Aber dennoch stets präsent. Ob am Flughafen oder in Einkaufszentren – überall in Thailand hängen Poster und stehen Podeste für ihn. Nach seinem Tod wurde eine einjährige Trauerzeit ausgerufen. Thronfolger wird sein 64-jähriger Sohn, Maha Vajiralongkorn. Jedoch wird er längst nicht so verehrt wie sein Vater.